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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken72 ellen Institutionen« (Foucault 1981: 150). Die Trennung von Genesis und Geltung ist für Foucault kein überzeitlicher Effekt eines Mediums, dem etwas Magisches anhaftet, sondern wird auf unterschiedlichen Ebenen nach unterschiedlichen Regeln hervorgebracht und stabilisiert. Auch wenn im Anschluss an Wiesing nur im Bereich des Medialen die Unterscheidung von Genesis und Geltung notwendig und sinnvoll ist, wird nicht immer auf dieselbe Weise zwischen diesen unterschieden. Dies zeigt sich bereits, wenn man Werke der bildenden Künste mit denen der Literatur vergleicht. Während gemeinhin ein Unterschied gemacht wird, ob man Gemälde im Original oder als Druck betrachtet, ist dies bei Romanen irrelevant. Bücher unterliegen in diesem Zusammenhang anderen Regeln von artifizieller Selbigkeit als Gemälde. Zusammenfassend ist festzuhalten: Mediale Konfigurationen bezeichnen die Seite des Mediums in der Struktur Inhalt/Medium. Sie werden jedoch weder mit Ausdrucksmitteln noch mit Technologien oder Werkzeugen noch mit Wahr- nehmungsmodalitäten noch mit Institutionen gleichgesetzt. Im Gegenteil wird davon ausgegangen, dass sich diese Aspekte in medialen Konfigurationen stets überlagern und wechselseitig beeinflussen. Eine Konsequenz daraus ist, dass nicht die Zuschreibung »X ist ein Medium« die medienwissenschaftliche Auseinanderset- zung mit bestimmten Untersuchungsgegenständen legitimieren kann. Die jeweils eingenommene Untersuchungsperspektive muss vielmehr an die Struktur Inhalt/ Medium zurückgebunden werden, sowie an die Modi der Artikulation, der Ver- körperung und des Umgangs mit Geltung, über die mediale Konstellationen ver- fügen.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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