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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Datenbank 129 wurden im englischen Sprachraum weitgehend synonym verwendet, bevor sich Ende der 1970er Jahre die Bezeichnung data base durchgesetzt hat.23 Während das Wort Datenbank auf Banken als geschützte Aufbewahrungsstätten (Geld- und Kreditinstitute, Spielbanken, Samen- und Genbanken) rekurriert, spielt das Wort data base auf die Basis als Fundament oder Grundlage an.24 Besonders in der ein- gangs erwähnten uneindeutigen Gebrauchsweise des Datenbankbegriffs in der Informatik bekundet sich noch immer der doppelte metaphorische Sinn. Durch die Bank als metaphorischem Bildgeber wird das Augenmerk auf den Ort und die Institution respektive die technische Infrastruktur der Speicherung von Daten gelegt und damit auf die mediale Konfiguration, in der sich Sammlungen von Daten aktualisieren, sowie auf den ökonomischen Entstehungs- und Gebrauchskontext einer Vielzahl von Datenbankanwendungen. Demgegenüber verweist die Metapher der Basis auf Datenbanken als konkrete Sammlungen von Informationen, d.h. me- diale Konstellationen, die als Datengrundlage oder eben Datenbasis dienen.25 23 | Dies belegt der Blick in unterschiedliche Glossare zur Daten- und Informations- verarbeitung, die in den 1960-70er Jahren erschienen. Zwar werden oftmals für die beiden Terme unterschiedliche Definitionen angeführt, die jedoch zumeist nahezu gleichlautend waren (vgl. ANSI 1970, 1977; CAM-I Standards Committee 1976; Easley 1957; Holmes 1962; IBM 1962, 1968, 1972, 1977, 1981; Neumann/ National Bureau of Standards 1974; The Computer Communications Group 1968; UNIVAC 1968). Siehe hierzu auch Haigh (2007: 60f.). 24 | Im deutschen Sprachraum hat sich im Unterschied dazu der Begriff der Daten- bank durchgesetzt. Die Bezeichnung Datenbasis ist weniger gebräuchlich. Mitunter wird sie dazu verwendet, die Seite der Anwendungssoftware von den Daten zu unter- scheiden: »Unter Datenbasis versteht man die eigentlichen Daten der Datenbank, die im Dateisystem gespeichert werden, also eine gewisse Anzahl von physika- lischen Dateien, in denen die Anwendungsdaten und das Data Dictionary [...] ge- speichert sind« (Faeskorn-Woyke et al. 2007: 22). Dann jedoch dient der Begriff Daten bank zur Bezeichnung des Datenbanksystems, d.h. der verwalteten Daten und der Technologie zur Verwaltung dieser Daten: »Ein Datenbanksystem besteht aus einer Datenbasis und einem Datenbankmanagementsystem. Der Begriff der Daten- bank wird synonym verwendet« (Faeskorn-Woyke et al. 2007: 21). 25 | Der ökonomische Kontext von Datenbanken, der durch die Bankenmetaphorik evoziert wird, kehrt auch in einer Reihe von Definitionen wieder, die auf die Metapher der Basis rekurrieren. Als Datenbank werden dabei die einem Unternehmen zur Verfügung stehenden Daten bezeichnet: »The data base is conceived as the fundamental repository of relevant data not only for the retrieval of information, but also for the operational and strategic planning and control of an economic unit (cooperation, division, university, government body, etc.)« (Joint GUIDE- SHARE Database Require ments Group 1970: V). In eine ähnliche Richtung geht auch die Definition von Connolly et al.: »Eine gemeinsame Sammlung von logisch verwandten Daten (und eine Beschreibung dieser Daten), die dazu dient, die
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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