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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken214 Folgenreich war die Erfindung der Festplatte folglich nicht nur wegen der durch diese Speichertechnologie eröffneten Möglichkeiten, sondern auch auf- grund der Probleme, die mit ihrem Gebrauch einhergingen. Festplatten bilden, wie Thomas Haigh in einer Studie zur Vorgeschichte der DBMS herausgestellt hat, den materiellen Horizont, vor dem sich die konzeptuelle und technische Entwicklung konkreter Datenbanktechnologien vollzog: »File management systems were designed around tape storage (although they were later widely used with disk drives). They worked efficiently when processing an entire file in sequence. In contrast, DBMSs were designed around disk storage. Instead of treating files in isolation, they worked on a database of multiple files, representing linkages between individual records within those files. Unlike file management systems, they could be used by application programs, remaining resident in memory to process data operations.« (Haigh 2009: 13) Nimmt man Haighs technikhistorische These medientheoretisch ernst, muss man nach den Herausforderungen fragen, die sich mit der Einführung von Festplatten verbanden. Kurz gesagt bestehen diese in der Adressierbarkeit von Information und der automatischen Verwaltung der Speicherinhalte. Der lineare Zugriff sequentieller Datenträger macht eine geordnete Speicherung von Informationen notwendig. Entscheidend ist dann nicht die absolute physika- lische Adresse von Informationseinheiten, sondern ihre relative Position im Ge- samt gefüge der in einem File gespeicherten Informationen. Die physische An- ordnung der Informationen im Speicher ist dabei eng an deren logische respektive semantische Ordnung geknüpft.13 Infolgedessen erwies sich auch das Spei chern von Informationen auf Magnetbändern als aufwendig, da diese entsprechend der logischen Ordnung der Informationssammlung in die materielle Ordnung des Speichers eingefügt werden mussten: »[S]equential file systems like telephone 13 | Wie Buchholz herausstellt, verfügen Bandspeicher über keine vorgegebene Ad- ress struktur: »Magnetic tape has one very important characteristic; it is essentially continuous along its recording dimension. Except at the end of a reel, there are as a rule no physically predetermined starting and stopping points. Consequently there are no predetermined locations for writing data and there are no restrictions on the length of a block of data being written. The end of a block may simply be marked by a gap. The next time the tape is written the gaps may be somewhere else. On reading tape one can only ask for the next block. Except for the limited technique of counting gaps as the pass by, there is no way to select a specific record without inspecting each record in sequence« (Buchholz 1963: 89f.). Infolgedessen wurden Informationen nicht anhand ihres physischen Orts im Speicher, sondern anhand eines Schlüssels adressiert, der auf dem Datenträger ausfindig gemacht werden muss, um zu einer bestimmten Information zu gelangen.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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