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Digitale
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Bereich von DBMS zu evaluieren (vgl. Tsichritzis/Klug 1978: 176). Ähnlich wie es
bei CODASYL der Fall war, fanden sich in der Arbeitsgruppe Vertreter aus der
Wissenschaft, der Computerwirtschaft und Anwender zusammen. Auch personell
gab es eine Überschneidung zwischen der CODASYL-DBTG und der ANSI/X3/
SPARC Study Group. So wirkte insbesondere Charles Bachman in beiden Arbeits-
gruppen mit und prägte deren Ergebnisse in erheblichem Maße.
Als zentrale Herausforderung für den Entwurf von DBMS identifizierten die
Mitglieder der ANSI/X3/SPARC-Gruppe das Problem der Datenunabhängigkeit
(vgl. Tsichritzis/Klug 1978: 183). Obwohl die genaue Bedeutung des Begriffs Mitte
der 1970er Jahre noch immer zur Disposition stand, war man in der Arbeitsgruppe
davon überzeugt, dass die vorgeschlagene Datenbankarchitektur einen wichtigen
Beitrag zur Gewährleistung von mehr Datenunabhängigkeit leisten wird. Der
1975 veröffentlichte Zwischenbericht charakterisiert die Drei-Ebenen-Datenbank-
architektur deshalb als Eckpfeiler des vorgeschlagenen Datenbanksystemmodells:
»The three-level approach to modelling [sic] a database described in the Interim
Report is the most significant aspect of the proposed system Model [sic]« (Study
Group on Data Base Management Systems 1975: 2).
Abb. 9: Vergleich der CODASYL- und ANSI/X3/SPARC-Datenbankarchitektur
Quelle: Bachman 1975: 570
Der Unterscheidung von Schema und Subschema wird in der ANSI/X3/SPARC-
Architektur die dreistufige Unterscheidung von internen, konzeptuellen und
externen Schema gegenübergestellt. Während das externe Schema, so Bachman,
mit dem Subschema der DBTG gleichzusetzen ist, spezifizieren das interne und das
konzeptuelle Schema die zweite Ebene der CODASYL-Architektur: »[T]he External
Data Description Language […] can easily be related to the Sub Schema of the
DBTG Report. The other two can be related to the schema of the DBTG Report«
(Bachman 1974: 22). Demzufolge richtet sich der Vorschlag der ANSI/X3/SPARC-
Arbeitsgruppe auf eine Ausdifferenzierung der Ebene des Schemas, bei der die
Digitale Datenbanken
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Title
- Digitale Datenbanken
- Subtitle
- Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Author
- Marcus Burkhardt
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3028-6
- Size
- 14.7 x 22.4 cm
- Pages
- 392
- Category
- Informatik
Table of contents
- Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
- Die Frage nach den Medien 22
- Wann sind Medien? 33
- Über Medien reden: Medienepistemologie 58
- Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
- Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
- Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
- Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
- Was sind Datenbanken? 121
- Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
- Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
- Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
- Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
- Kommunikation mit Informationssammlungen 167
- Daten und Information: Begriffsklärung 187
- Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
- Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
- Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
- Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242