Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Informatik
Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Page - 244 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 244 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Image of the Page - 244 -

Image of the Page - 244 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Text of the Page - 244 -

Digitale Datenbanken244 modell und das relationale Datenmodell übersetzen die in der ANSI/X3/SPARC- Architektur formulierte Computational Theory digitaler Datenbanken in logische Repräsentationsformen und Algorithmen. Im Rahmen dieser Datenmodelle nimmt das abstrakte Ziel der formalen Explikation eines Informationsmodells gegenüber dem Datenbanksystem konkrete Gestalt an. Sie ermöglichen auf eine ihnen je eigne Weise die Modellierung von Information im konzeptuellen Schema. Die Wahl der Repräsentationsform bedingt zugleich die Operationalisierung der elementaren Datenbankfunktionen der Speicherung von und des Zugriffs auf Informationen mit Algorithmen, wie auch Marr hervorgehoben hat: »[T]he choice of algorithm often depends rather critically on the particular representation that is employed« (Marr 1982: 23).54 Eine rein semantische Modellierung von Information im kon- zeptuellen Schema ist demzufolge ein Ideal, welches in der medialen Praxis digitaler Datenbanken stets unterlaufen wird.55 Dies stellt keinen Mangel der Drei-Ebenen- Datenbankarchitektur dar, sondern verweist vielmehr auf ein Charakteristikum der computertechnischen Verarbeitung von Informationen, wenn nicht sogar des Umgangs mit Informationen im Allgemeinen. Informationen bedürfen einer Ver- körperung als mediale Konstellation und die jeweilige Form der Verkörperung be- dingt die möglichen Weisen des Umgangs mit ihnen.56 Dies wird im Folgenden am zeptuellen Schemas erlauben, welches im Datenbanksystem auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden kann. Ebenso gesteht Bachman ein, dass diese Idee nie in DBMS umgesetzt wurde. Die Idee des konzeptuellen Schemas sei vielmehr in Pro- dukte eingegangen, »which sit on top of, and are independent of particular database systems. They have the ability to take their data model and translate it to meet the requirements of various different database systems« (Bachman 2006: 133). 54 | Darüber hinaus weist Marr darauf hin, dass vor dem Hintergrund bestimmter Repräsentationen jede Funktion durch verschiedene Algorithmen realisiert werden kann: »[E]ven for a given fixed representation, there are often several possible al- gorithms for carrying out the same process« (Marr 1982: 23). 55 | Hierauf weisen die Autoren des Integration Definition For Information Modeling Standards hin: »The logical data structure of a DBMS, whether hierarchical, network, or relational, cannot totally satisfy the requirements for a conceptual definition of data because it is limited in scope and biased toward the implementation strategy employed by the DBMS. Therefore, the need to define data from a conceptual view has led to the development of semantic data modeling techniques« (National Institute of Standards and Technology 1993). Zur abstrakten Beschreibung des konzeptuellen Schemas einer Datenbank hat sich das Entity/Relationship-Modell durchgesetzt, welches von Peter Chen (1976) entwickelt wurde. 56 | Nicht zuletzt weil die ANSI/X3/SPARC-Datenbankarchitektur gegenüber den ver- schiedenen konkurrierenden Datenmodellen indifferent war, wurde der Vorschlag der Study Group on DBMS von den Befürwortern der unterschiedlichen Ansätze zur Datenmodellierung positiv aufgegriffen, sodass es sich als Modell der Handhabung digitaler Informationen durchsetzen konnte.
back to the  book Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data"
Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Digitale Datenbanken