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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken256 die Projektion von Spalten der Ausgangsrelation in Spalten der Ergebnisrelation. Demgegenüber werden die Selektionsbedingungen für Tupel in der Where-Klausel festgelegt.76 Der Verbund kann implizit realisiert werden, indem man mehrere Relationen in der From-Klausel aufführt. Darüber hinaus verfügt die Sprachspezi- fikation von SQL über Möglichkeiten, verschiedene Formen der Verbundoperation durch explizite JOIN-Anweisungen zu deklarieren. Durch die Einführung dieser Operatoren wurden die Ausdrucksmöglichkeiten von SQL zwar teilweise erweitert.77 In erster Linie dienen sie jedoch dem Ziel, die Formulierung komplexer Suchan- fragen zu erleichtern (vgl. Saake et al. 2008: 222). Die unterschiedlichen Formen des Verbunds zwischen Relationen sind für die Suche in relationalen Datenbanken von zentraler Bedeutung. Sie erlauben es, Informationen zueinander in Beziehung zu setzen und hierdurch zu Informationen zu gelangen, die nicht explizit in der Daten- bank gespeichert sind. Die Beziehungen zwischen Entitäten werden in relationalen Datenbanken nicht als feste Verweisstruktur in der Tiefe der Datenbank etabliert, sondern müssen vom Nutzer an der Oberfläche bei der Formulierung von Suchanfragen hergestellt werden.78 Dies ist eine Konsequenz des von Codd geforderten Verzichts auf »user- visible navigation links between tables« (1982: 113), wie sie im Netzwerkdaten- modell als Kanten zwischen Knoten dargestellt werden und denen bei der Suche nach Informationen in einer solchen Datenbank gefolgt werden muss. Im Hinter- grund dieses Verbots steht Codds Überzeugung, dass die Verortung von Daten- bankinformationen in einer Netzwerkstruktur von Anwendungsprogrammieren viel und von Endnutzern zu viel Vorwissen über die interne Struktur der Datenbank abverlangt: »It [...] places a heavy and unnecessary navigation burden on application programmers. It also presents an insurmountable obstacle for end users« (Codd 1982: 110, Fn 1). Diametral hierzu steht Codds Postulat, dass die Nutzer von Datenbanken von der internen Organisation der Informationen im Computerspeicher abgeschirmt 76 | Die WHERE-Klausel ist optional und kann somit entfallen (vgl. Saake et al. 2008: 219). 77 | Viele explizite JOIN-Anweisungen wie der INNER JOIN oder der CROSS JOIN können auch implizit in SQL realisiert werden. Die im SQL-Standard festgelegten Varianten des äußeren Verbunds (LEFT OUTER JOIN, RIGHT OUTER JOIN und FULL OUTER JOIN) können nicht implizit in SQL deklariert werden. Bei diesen Joins werden Tupel einer oder beider Relationen auch dann in die Ergebnismenge auf- genommen, wenn zwischen den Relationen keine Entsprechung beim Vergleichs- attribut existiert. Bei derartigen in die Ergebnisrelation übernommenen Tupeln wird den Attributen der jeweils anderen Relation der Wert NULL zugewiesen. 78 | Sofern der suchende Zugriff auf eine relationale Datenbank durch ein spezi- fisches Interface erfolgt, werden die Verbindungen zwischen den Informationen vom Anwendungsprogrammierer durch die Definition von Anfragemustern hergestellt.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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