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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken292 (z.B. Überschriften, AbsĂ€tze etc.) in konkreten Anwendungskontexten dargestellt werden sollen, kann infolgedessen gesondert spezifiziert werden. Inhalt und Aus- sehen werden zu Variablen, die (weitgehend) unabhĂ€ngig voneinander verĂ€ndert werden können.16 Die beschriebene Trennung von Inhalt und Form ist spĂ€testens seit der EinfĂŒhrung von Cascading Style Sheets (CSS) durch das World Wide Web Consortium (W3C) ein zentrales Gestaltungs- und Entwicklungsprinzip von Webseiten. Denn mit der Auslagerung von Darstellungsanweisungen aus HTML-Dateien in CSS- Dateien wird die Handhabung von Inhalten und Formen weitgehend voneinander entkoppelt.17 Dabei treten, wie Liu herausgestellt hat, unterschiedliche Ebenen der Autorschaft zunehmend auseinander: das Content Management (Inhalt) und das Consumption Management (Form) (vgl. Liu 2008: 214f.).18 In der heutigen digitalen Medienpraxis sind die strukturierte Speicherung von Informationen in Datenbanken sowie die deskriptive Strukturierung von Dokumenten durch Markup zwei komplementĂ€re Strategien zur Verwaltung und Distribution digitaler Informationen. Aus Datenbankinformationen können XML- Dokumente erzeugt werden und derartige Dokumente lassen sich in spezifischen 16 | Jedes Dokument kann also auf vielfĂ€ltige Weise dargestellt und jede Darstellungsweise auf beliebig viele Dokumente angewendet werden; siehe hierzu das 2003 gegrĂŒndete Projekt CSS Zen Garden, www.csszengarden.com/ (zuletzt aufgerufen am 14.06.2013). 17 | Zwar erlaubt bereits HTML die Auszeichnung von Dokumentstrukturen, doch vor der EinfĂŒhrung von CSS mussten die Darstellungsanweisungen innerhalb derselben Datei ausgewiesen werden, wodurch die formale Trennung von Inhaltsform und Darstellungsform praktisch unterlaufen wurde. Zudem war die AusdrucksmĂ€chtigkeit von HTML hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten von Webseiten relativ gering, sodass HTML-Elemente zur Beschreibung von Inhalten hĂ€ufig fĂŒr gestalterische Zwecke »missbraucht« wurden. Dementsprechend diente das <table>-Element in der FrĂŒhzeit des WWW hĂ€ufig nicht der Auszeichnung tabellarischer Inhalte, sondern dem Layout einer Webseite. Dies Ă€nderte sich mit der EinfĂŒhrung von Stylesheets, welche nicht nur die Spezifizierung typographischer Merkmale in einem Dokument ermöglichen, sondern auch die Positionierung und Anordnung von Informationsblöcken. Doch auch beim Einsatz von Stylesheets wird eine strikte Trennung von Inhalt und Form hĂ€ufig unterlaufen. FĂŒr Gestaltungszwecke wird dabei nicht lĂ€nger das Tabellenelement »missbraucht«, sondern das Gliederungselement <div>. GemĂ€ĂŸ der Spezifikation von HTML (Version 4.01) soll dieses Element der inhaltlichen Gliederung von Dokumenten dienen (vgl. W3C 1999: Abschnitt 7.5.4). In der Praxis werden <div>-Elemente jedoch hĂ€ufig aus rein gestalterischen GrĂŒnden eingesetzt. Hieran wird deutlich, dass die Separierung von Inhalt und Form ein Ideal ist, welches wahrscheinlich nie vollstĂ€ndig erreicht wird. 18 | Vom Content Management und vom Consumption Management unterscheidet Liu zudem das Transmission Management; siehe hierzu Liu (2008: 214).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Title
Digitale Datenbanken
Subtitle
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Author
Marcus Burkhardt
Publisher
transcript Verlag
Date
2015
Language
German
License
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Size
14.7 x 22.4 cm
Pages
392
Category
Informatik

Table of contents

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen OberflÀche und Tiefe 73
  6. PhÀnomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. SpielrÀume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: BegriffsklÀrung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen fĂŒr DatenunabhĂ€ngigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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