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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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38 | Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen überstellt.68 Noch bis in die 1880er war dieser playground aber saisonal klar auf den Sommer begrenzt. Immer mehr Gipfel wurden nun aber erklommen und damit einhergehend auch die Infrastruktur etwa in Form von Hotels ausgebaut.69 Auch das Hochgebirge war von diesem Trend nicht länger ausgeschlossen, sondern wurde zur ultimativen Herausforderung von Wanderern und Bergstei- gern. Touristen waren zu Beginn gleichbedeutend mit Alpinisten. Die Alpen wurden nun zwar nicht als völlig ungefährlich wahrgenommen, aber die schroff- schöne Gefahr faszinierte und lockte an.70 Zwischen 1850 und 1880 wurden die großen Gipfel der Alpen71 bezwun- gen, zu ungefähr einem Drittel mit Beteiligung von englischen Alpinisten,72 dies nicht ohne Zuhilfenahme von lokalen Trägern und Führern, welche aus Al- pendörfern wie Chamonix, Zermatt, Grindelwald oder Lauterbrunnen stamm- ten. Im Gegensatz zu den vorherigen gut situierten alpinen Touristen, für welche eine Gipfelbesteigung nicht selten ein einmaliges Abenteuer blieb, bedeutete das Bergsteigen für die Mitglieder der Alpenvereine nun eine lebenslange Leiden- schaft, welche zunächst jeweils in den Sommermonaten vom Juni bis September ausgeübt wurde, sich allmählich dann aber auch auf den Winter ausweitete, als auch der ursprünglich aus Skandinavien stammende Skisport in den Schweizer Alpen eingeführt wurde.73 2.1.3 Massentourismus Im letzten Drittel des 19.  Jahrhunderts besaßen in der Schweiz ungefähr zehn Bergdörfer ein oder zwei Hotels. Dazu zählten unter anderem Lauterbrunnen, Mürren und Grindelwald, Davos sowie aufgrund seiner Thermalquellen St.  Mo- ritz. Allgemein trugen Thermalbäder, welche auf eine längere Tradition zurück- blicken konnten, im 19.  Jahrhundert zum allgemeinen Erfolg der Berge, sei es zu ihren Füßen oder in großer Höhe, bei.74 68 Tissot, Laurent, »From Alpine Tourism to the ›Alpinization‹ of Tourism«, S.  71. 69 Boyer, Marc, Histoire générale du tourisme du XVIe au XXIe siècle, S.  209. 70 Hachtmann, Rüdiger, Tourismus-Geschichte, S.  62. 71 Damit sind vor allem die französischen, italienischen und schweizerischen Alpen gemeint. An den Erstbesteigungen der österreichischen Alpen nahmen kaum Engländer teil. 72 Furter, Reto, »Hintergrund des Alpendiskurses : Indikatoren und Karten«, S.  92. 73 Boyer, Marc, Histoire générale du tourisme du XVIe au XXIe siècle, S.  218–221. Der Skisport blieb lange Zeit eine elitäre Angelegenheit und stieß erst ab den 1960er Jahren in breiten Massen auf große Begeisterung. In Davos verbreitete er sich ab 1880, in Chamonix gegen 1910. Ebd., S.  241, 303. 74 Ebd., S.  237–239. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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Die Macht auf dem Gipfel