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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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Page - 247 - in Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910

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247Intentionen | dies alles verbunden mit unzähligen Touren in die nah und fern gelegenen Berge und Gebirgsketten. Vittorio Emanuele  III. folgte seinen Eltern bereits als Kind in etliche der erwähnten Gebiete und besuchte sie später zusammen mit seiner Ehefrau Elena. Zudem stattete er Göschenen und Brig Stippvisiten ab und un- ternahm als Jugendlicher mehrere Male eine Tour durch die Schweiz und die dortigen Alpen. 5.3 Intentionen Obschon den Alpenreisen der hier angeführten englischen und italienischen Monarchen und Monarchinnen divergierende Motive und Legitimationen zu Grunde lagen, lässt sich ein gemeinsames Element herausarbeiten, welches man als regenerativen Eskapismus bezeichnen könnte. Bei Caroline ist dies die Flucht vor der Gegenwart ihres Ehemannes, wobei die Alpen nur einen kleinen Teil ihrer regen Reisetätigkeit ausmachten. Alberts Alpentour gestaltete sich eben- falls, wenn auch als ungleich zentraler zu bewertender, Teil einer größeren Reise durch die Schweiz und Norditalien. Diese gestattete das Abtauchen aus der öf- fentlichen Wahrnehmung des möglichen Heiratskandidaten, nachdem Victoria Zweifel an der unmittelbaren Notwendigkeit einer solchen Verbindung geäußert hatte. Albert Edwards Tour, welche ihn ebenfalls nicht nur in die Alpen, son- dern auch nach Deutschland und Frankreich führen sollte, stellte für ihn unter anderem eine willkommene Unterbrechung seines üblichen Lernregimes dar. Victoria floh vor dem öffentlichen Druck, ihre Trauer zu beenden oder wenigs- tens soweit einzuschränken, um ihre Funktion und die Pflichten als repräsen- tative Monarchin Großbritanniens wiederaufnehmen zu können. Victoria ließ sich die Notwendigkeit dieser von langer Hand geplanten Reise und der damit einhergehend erhofften Ruhe und Abgeschiedenheit ärztlich bestätigen. Auch die englische Presse befürwortete schließlich diesen Aufenthalt und hoffte auf die Wiederherstellung ihrer physischen Gesundheit und psychischen Verfassung, welche auch eintreffen sollte, jedoch nicht so schnell wie erwünscht zur Wieder- aufnahme ihrer royalen Funktionen in der Öffentlichkeit führte. Victoria wurde bereits vor ihrer Reise in die Schweiz von Lord Stanley vor den zahlreichen Touristen gewarnt, welche ihren Wunsch nach Abgeschiedenheit durchkreuzen könnten. Tatsächlich stieß die Königin auf ihren Ritten durch die Alpen immer wieder auf andere Touristinnen und Touristen, wenngleich diese ihr nie lästig er- schienen. Auch die Luzerner Lokalpresse nahm Bezug auf ihren Ausflug auf die Furka, indem sie auf den bereits fest etablierten alpinen Tourismus ihrer Lands- Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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