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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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42 | Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen genannt goldene Zeitalter des Alpinismus war angebrochen. Im letzten Drittel des 19.  Jahrhunderts, gefördert durch die verkehrstechnische Erschließung des Alpenraumes, setzte der Massentourismus ein, welcher die Alpen als Destination weiteren Bevölkerungsschichten eröffnete. Britische Touristinnen waren, in zu- nehmender Zahl, Teil dieser Entwicklung. 2.2 Die italienischen Alpen 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher Die Schweiz wurde lange Zeit als Hort alpiner Deutungsmacht gehandelt und ihr Erfolgsrezept in die anderen Alpenländer exportiert. Allerdings umfasst sie heute nur ungefähr 15  Prozent des Alpenraumes, während auf Italien circa 30  Prozent entfallen. Bezüglich der wissenschaftlich-alpinen Forschung konnte sich Italien zwar durchaus mit den anderen Ländern messen, die sonstige Lite- ratur schien sich jedoch erst sehr spät und in weitaus geringerem Ausmaß für die Bergwelt zu interessieren.94 Während der Renaissance betrachteten die italienischen Humanisten die Al- pen entweder als nicht zu Italien gehörenden Grenzverlauf, als Ursprung der italienischen Flüsse und somit des Trinkwassers95 oder als Bollwerk gegen die unzivilisierteren, dahinter liegenden Gegenden. Die Städte galten im Gegen- satz dazu als Zentren der Intellektualität und als solche allen anderen Regionen überlegen.96 In entsprechend negativem Licht erschienen den humanistischen Gelehrten dann auch die Bewohnerinnen und Bewohner dieser, aus ihrem Blick- winkel unwirtlichen Alpen fern jeglicher Zivilisation : »wie Männer und Frauen, welche sich am entgegengesetzten Ende der Sittenhaftigkeit befanden und daher als gewalttätig, grob und dumm galten.«97 Falls nicht anders möglich, hielten sich die Bewohnerinnen und Bewohner des italienischen Flachlandes deswegen auch von den Alpen fern, Kontakt mit Bergbewohnern beruhte größtenteils in Begegnungen mit Arbeitern, welche saisonal in die Städte migrierten und auf- grund ihrer Kleidung und ihres Verhaltens als fremd erschienen. Während der industriellen Revolution, welche eine Änderung der lokalen Ökonomien und 94 Mathieu, Jon ; Boscani Leoni Simona, »Einführung und Zusammenfassung«, S.  14. 95 Pesci, Eugenio, »Il paesaggio alpestre fra mito e scienza«, S.  33. 96 Mocarelli, Luca, »Dalla montagna immaginata alla montagna vissuta«, S.  117. 97 »come uomini e donne agli antipodi di tutto quanto era civile e quindi violenti, rozzi e stupidi«. Ebd., S.  118. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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