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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Zwischen Abenteuer und Architektur 021 sung in den Stilen der Vergangenheit und der innovati- ven Anwendung des vorgefundenen Formenvokabulars bei neuen Bauaufgaben, wie etwa Bahnhöfen oder Ban- ken. Rolf, den an der Architektur der künstlerische Aspekt immer schon besonders interessiert hatte, wählte daher ebenfalls den Weg dieser weiteren Ausbildung. Allerdings inskribierte er schon im Herbst 1909 an der Akademie, während er noch sein letztes Studienjahr an der Techni- schen Hochschule absolvierte. Es gelang ihm sogar, in die Meisterklasse von Otto Wagner (  1841–1918  ) aufgenom- men zu werden, der zu diesem Zeitpunkt als Begründer der Wiener Frühen Moderne bereits einen internationa- len Ruf genoss und einen dementsprechend großen An- drang an Studenten zu verzeichnen hatte. (Abb. 8) Allerdings verließ Rolf die Akademie bereits nach vier Semestern ohne Zeugnis, da für einen positiven Abschluss eine Studiendauer von sechs Semestern Voraussetzung war. Es ist anzu- nehmen, dass finanzielle Gründe für diesen Schritt ausschlaggebend waren. Denn Rolf erhielt als Halbwaise zwar während seines Studiums an der Technischen Hochschule das sogenannte »Königswarter Stipendium«, aber die letzte Zahlung erfolgte im Som- mer 1910, und für Rolf waren daher ab diesem Zeitpunkt die gesamten Studiengebüh- ren zu entrichten. Da im Archiv der Akademie weder Zeugnisse noch sonstige Hinwei- se auf seinen Studienverlauf existieren, wäre es durchaus möglich, dass Rolf nicht nur auf den Besuch des letzen Studienjahres verzichtete, sondern auch schon während der zwei Jahre, die er inskribiert hatte, nur sporadisch die Vorlesungen und Übungen be- suchte, um einem Gelderwerb nachzugehen. Denn Rolf war im Jahr 1910 bereits als Mit- arbeiter in Otto Wagners Atelier beschäftigt, der ab dem Jahr 1894 mit der Errichtung der Wiener Stadtbahn sowie mit Gebäuden im Zusammenhang mit der Regulierung der Donau betraut war. Im gleichen Jahr, als Wagner mit seinen Großprojekten begann, erreichte ihn auch die Berufung als Leiter der Meisterschule für Baukunst an die Akademie der bilden- den Künste. Für Wagner, der sich im Zenit seines Schaffens befand, begannen damit die fruchtbarsten und erfolgreichsten Jahre seiner Karriere. Während in der parallel ge- führten Lehrkanzel von Viktor Luntz, einem ehemaligen Schüler von Friedrich Schmidt, nach wie vor die Bauweise der vergangenen Epochen gelehrt wurde, sagte sich Wagner von der historistischen Baukunst los und etablierte sich durch zahlreiche Schriften, ins- besondere sein Werk »Moderne Architektur« (  1895  ), als wichtiger Theoretiker und Vor- 8 Rolf als Wagner-Schüler
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Rolf Geyling (1884-1952)
Subtitle
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Author
Inge Scheidl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
292
Keywords
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Category
Biographien

Table of contents

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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