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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Überblick, Gliederung Maurizio da Borgo, Oratio pro seminario Martin Korenjak Beredsamkeit In dieser Epoche nehmen die Zeugnisse für lat. Eloquenz gegenüber der vorherge- henden mengenmäßig ab und dünnen insbesondere mit Fortschreiten des 19. Jhs. immer mehr aus. Geographisch lässt sich ein Rückzug in den Süden beobachten – drei Werken aus Nordtirol, die noch zu eruieren waren, steht ein gutes Dutzend aus dem heutigen Trentino gegenüber –, soziologisch ein solcher in den Erziehungs- und Bildungsbereich : Während die Herrscherpanegyrik abgesehen von einem frü- hen Beispiel nur mehr in Rand- und Schwundformen fortlebt, hält sich die lat. Beredsamkeit an Schule und Universität und findet in der Roveretaner Accademia degli Agiati sogar ein neues Betätigungsfeld. Ein interessantes Phänomen ist dabei die eigentümliche Entwicklung der immer noch recht häufigen Leichenrede. Die folgende Darstellung beginnt mit den Resten der Herrscherpanegyrik, behandelt dann Schul- und Universitätsberedsamkeit und schließt mit den Reden der Agiati. In der Raccolta di varie composizioni, die zum Amtsantritt des Trientner Fürstbi- schofs Pietro Vigilio Thun 1776 in Trient erschien, findet sich auf den S.  53–67 eine Oratio pro seminario („Rede für das [bischöfliche Priester-]Seminar“) eines Maurizio da Borgo OFM. Wie der vollständige Titel den Leser informiert, unterrichtete der Autor (der auch mit einem philosophischen Werklein hervortrat, vgl. hier S.  1026) am bischöflichen Lyzeum Philosophie ; sonst ist von ihm kaum etwas bekannt. Gälte die Vorschrift Alexanders, der es nur den besten Künstlern gestattete, ihn darzu- stellen, auch im vorliegenden Fall, so sähe es für den Redner und sein schwaches Talent schlecht aus ; doch zum Glück ist dem nicht so (53–55). Der neue Fürstbischof ist ein Ausbund aller äußeren und inneren Vorzüge, aber der Redner wird sich auf diejenigen Tugenden beschränken, die er selbst bei seinem zweimaligen Zusammentreffen mit ihm beobachten konnte (55–57) : Thun profiliert sich als Schutzherr der Religion, ohne die kein irdisches und himmlisches Heil möglich ist, auch wenn sie derzeit von allerhand Frei- geistern attackiert wird (57–62). Er und Trient sind einander in größter Liebe zugetan. Schließlich hat er sich auch als Freund und Kenner der Literatur und der Wissenschaft erwiesen. Aus all diesen Gründen herrscht in Trient eitel Wonne. Mögen sie und Thuns Leben, von dem sie abhängt, möglichst lange währen (62–66) ! Zum Schluss wird Thun ge- beten, seinen Tugenden freien Lauf zu lassen und Stadt und Redner seiner Großzügigkeit und Wohltätigkeit zu würdigen (67).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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