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Nach 1918
FAUST UND GEIST - Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
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des Körperlichen, das wiederum, bis in seine Materialität hinein, einen Effekt spezifischer Macht-, Strategie- und Wissenspraktiken darstellt. Boxen setzt sich aus Ritualen, Disziplinierungstechnologien und Subjektivierungsbestrebungen zusammen und stützt sich auf spezifische Formen der Wissensherrschaft, der Psychophysik und der Psychophysiologie, wobei die diskursive Trennlinie zu unterschiedlichen Spezialdiskursen – wie Training, Nationalismus, Performati- vität, pseudoreligiösen und glücksmonopolisierenden Ideologemen – zusätzlich überschritten wird. Als ein wohl unbestreitbarer methodologischer Vorteil des gewählten Ansatzes erweist sich, wie später noch ausführlich zu diskutieren sein wird, dass Foucault die Denkfigur des Dispositivs als ein Netz beschreibt, „das man zwischen diesen Elementen herstellen kann“22. Boxen soll im Folgenden als ein wesentliches Diskursnetz in das textanalytische Zentrum der anschließen- den Überlegungen gespannt werden. Mit gewissen Modifizierungen, die noch genauer zu bestimmen sein werden, kann die um das Konzept des Dispositivs erweiterte Diskursanalyse auf die boxliterarische Erzählliteratur angewandt werden. Faust und Geist nähert sich dem ,realen‘ Boxen in den 1920er-Jahren somit aus textzentrierter Perspektive – in Form eingehender Analysen des Mosaiks aus Schriften, Mentalitäten, Zeittendenzen, Körperkulturen und Moderne- Modellen, dessen Partikel sich im Boxen wechselseitig kommentieren; das Kor- pus der boxliterarischen Schriften, das untersucht wird, soll über jene dichoto- men Grenzmarkierungen gehoben werden, die im Schreiben über diesen Sport häufig unverrückbar scheinen. Es soll ein Beitrag zur Kulturgeschichte des ge- sellschaftlichen Subsystems Boxen geleistet werden – und somit zur Moderne im engeren Sinn, deren theoretische und ästhetische Fundamente im rasanten Beschleunigungsgefälle in der Zeit der Weimarer Republik erodieren und neu definiert werden. Der Boxer rückt als Repräsentationsfigur in den Mittelpunkt, der Boxsport etabliert sich als ein zentrales Bildfeld und als Konstituente der ge- sellschaftspolitischen Entwicklung. Boxen steht an der Wiege des vergangenen Säkulums, dieses „physischen Jahrhunderts“23. Der erzählte Boxsport nimmt darin eine zentrale Stellung ein. Auf den Weimarer Wortbergen liegt Boxen, literarisiert und ästhetisiert, obenauf. 22 Foucault 2003, S. 392 23 Hrdlicka 1967, S. 527 13 EinleitungVorbemerkung: Aporien des literarisierten Boxens |
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FAUST UND GEIST Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Titel
FAUST UND GEIST
Untertitel
Literatur und Boxen zwischen den Weltkriegen
Autor
Wolfgang Paterno
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20545-6
Abmessungen
16.1 x 25.5 cm
Seiten
446
Schlagwörter
Literature, Sport, Boxing, Weimar Republic, Cultural Studies, Literatur, Sport, Boxen, Weimarer Republik, Kullturhistorie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlagen 15
  2. Kritikpunkte: Propagierungsmaschinerie 21
  3. Fokussierung: Recherchewege und Kapitelüberblick 29
  4. Vorstellung der Methode: Dispositiver Gefechtsraum 32
  5. Forschungsberichte: Lückenhafte Spurenlage 45
  6. Haupt- und Nebenschauplätze: Epochensymptom 53
  7. Ringfeldsichtung 113
  8. Kraft- und Körperkulte: Boxsport-Mode im Unterhaltungsroman 118
  9. Box-Demontage: Faustkampf in der elaborierten Erzählliteratur 160
  10. „Zeitfigur“ im Ring: Brechts Diskurserweiterungen 237
  11. Primat der Reflexion: Musils Reorganisation des Boxens 304
  12. ZUSAMMENFASSUNG 389
  13. ANHANG
  14. Bibliografie 402
  15. Bildnachweis 438
  16. Dank 439
  17. Namensregister 440
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