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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 720 -
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720 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Titel Brandis und der Justina, Gräfin von Kufstein, geboren. Schon als junger Mann lie- ßen seine Talente auf Großes hoffen, und tatsächlich startete er eine steile Karriere in der Landesverwaltung. Besonderes Engagement zeigte er immer in Steuerange- legenheiten, was sich auch in seinem vielfältigen literarischen Werk niederschlug ; leider scheint heute ein Großteil seiner Schriften verloren zu sein. Franz Adam von Brandis verstarb am 7. September 1695. Der lange Dialog Quomodo sine aerarii foenore mellificandum („Wie man Honig macht ohne Aufschläge der Staatsfinanzen“) erschien 1686 als letztes der Bücher, die Brandis in Bozen bei Paul Nikolaus Führer drucken ließ. In den meisten Ver- zeichnissen der Werke Brandis’ wird die Schrift nicht erwähnt. Der am Innsbrucker Hof tätige Cosmophilus nutzt einen einwöchigen Urlaub, um seinen geliebten Bruder Simplicius zu besuchen. Sechs Tage lang entwickelt sich zwischen den beiden ein Gespräch über die korrekte Inbesitznahme von eroberten Gütern durch den Sieger in einem Krieg (1. Tag, 1–50), über Steuern (2. Tag, 50–96), über Höhe und Art der Landesabgaben an den Kaiser (3. Tag, 96–153), über (Staats-)Schulden und deren Tilgung (4. Tag, 153–195), über die Möglichkeiten einer reichen Hofhaltung ohne zusätzliche Be- lastung der Untertanen (5. Tag, 195–233) und über die Besoldung von Beamten und fürst- liche Wohltaten i.A. (6. Tag, 234–270). Die Gliederung des Werkes in die einzelnen Gesprächstage wird verstärkt durch die Einteilung in sechs klar voneinander abgesetzte Gespräche, die immer erst nach allgemeinen Bemerkungen zum Setting und zur aktuellen Situation jedes Tages be- ginnen (14, 53, 105, 156, 199, 243). In einer eigenen Passage wird die Bedeutung des Titels des Dialoges klar ge- macht : Cosmophilus freut sich am Beginn des ersten Tages darüber, dass nun nicht wie am letzten Landtag über die Frage gesprochen werden soll, wie man ohne Belastung des Staatsbudgets Krieg führen kann (6, quomodo sine aerarii onere militandum), sondern darüber, wie man Gewinn machen könne (mellificandum, mit einer Metapher aus der Welt der Bienen, die auf ein Vergil zugeschriebe- nes Zitat anspielt : sic vos non vobis mellificatis apes, „So macht ihr Bienen den Honig nicht für euch selbst“). Dies ist als entfernter Reflex auf die veränderten politischen Gegebenheiten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges zu sehen, von dessen unmittelbaren Kampfhandlungen Tirol zwar weitgehend verschont geblieben ist, in dessen Zuge das Land aber gezwungen war, hohe Geldmittel aufzubringen. andere geben die Fahlburg bei Tisens, den Stammsitz der Familie Brandis, als Geburtsort an, To- vazzi, Nr. 572 hingegen Innsbruck.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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