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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 723 -
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Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik 723 Rezeptions- dokument Fortsetzung rhetorisches Schrifttum : Gassmayr subsidia an Mut (und das konnten wir schon in den vergangenen Jahrhunderten sehen), besonders wenn man sie im Gebrauch der Waffen trainiert. Die Veröffentlichung der Veterum scriptorum de re rustica praecepta fällt in die Zeit, da Kemter über Vermittlung von Anton Roschmann in Verbindung zur Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften tritt. Vom 18. Dezember 1759 hat sich ein Brief des Akademiegründers Johann Georg von Lori an Kemter erhalten, in dem er sich für die Übersendung des Werkes bedankt, das er im Rahmen der nächsten Akademiesitzung besprechen möchte (Spindler 1959, 247–248). Er lobt besonders die „zierliche Schreibart“ und das gekonnte Lat., das wohl nicht auf Kemters Schul- bildung, sondern auf eigenes Bemühen zurückgehe. In einem Brief an Lori vom 9. Juni 1760 (Spindler 1959, 280–281) beklagt sich Kemter, dass der Druck des zweiten Teiles seiner Dialoge mit einer Abhandlung De superstitionibus rusticis („Über den ländliche Aberglauben“) aufgrund zu hoher Geldforderungen des Verlegers nicht zustande komme. Die beiden Hs. finden sich heute in Wilten (vgl. Goovaerts 1, 439). Alle bisher genannten Werke sind Erzeugnisse einer lat. Beredsamkeit, die in dieser Epoche in Tirol erstmals auch theoretisch behandelt wird. Zunächst ist ein voluminöser Band des bereits erwähnten Jesuiten Sebastian Gassmayr (s.o.) zu nennen. Sein Lehrwerk zur sakralen und profanen Rhetorik wurde 1756 in Innsbruck gedruckt und trägt den Titel Tabulae sacrae ac profanae eloquentiae ex optimis auctoribus collectae et quaestiones oratoriae in Alma Caesareo-Leopoldina Universitate Oenipontana publicis praelectionibus explicatae („Tafeln zur geistlichen und profanen Rhetorik, aus den besten Autoren zusammengestellt, und Fragen zur Rhetorik, die an der Universität Innsbruck in öffentlichen Vorlesungen ge- klärt wurden“). Diese Studienlektüre für die Studenten der Rhetorik listet in- nerhalb der fünf traditionellen officia oratoris („Aufgaben des Redners“) jeweils Tafeln (tabulae) mit den wichtigsten Punkten auf (z.B. bei der Stofffindung : De prolegomenis, „Über Vorbemerkungen“ ; De statu quaestionis, „Über den springen- den Punkt der Frage“ ; De inventione argumentorum, „Über die Beweisfindung“), woran sich eine Reihe von Fragen (quaestiones) anschließt. Diese quaestiones bzw. ihre Abhandlung in Vorlesungen (praelectiones) bilden dann den eigentlichen Hauptteil. Es sind in erster Linie Cicero und Quintilian, die Gassmayr häufig ausführlich zitiert oder in eigenen Worten paraphrasiert, um möglichst praxis- nahe Handreichungen zu geben. Aus Ignaz Weitenauers (s.o.) umfangreichem Œuvre interessiert uns an dieser Stelle v.a. sein monumentales Werk Subsidia eloquentiae sacrae („Hilfsmittel für die geistliche Rhetorik“), das in 19 Büchern 1764–1769 in Augsburg erschien. In der Vorrede zum Gesamtwerk formuliert Weitenauer den Zweck dieses Werkes : In
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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