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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 740 -
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740 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) antiquarische Studien : Lachemayr Malanotti, Historia Tyrolensis [„Kommentar zur kaiserlichen Kapitulation“] verwertet hat, zwei ebenfalls ver- schollene Schriften seines Vaters.)1 Maria Theresia scheint auf jeden Fall zufrieden gewesen zu sein, denn sie beließ Triangi zunächst seine Historiographeneinkünfte und ließ ihn 1747 bei vollen Bezügen pensionieren. Bis zu seinem Tod gelang es Triangi nicht, seine Kaisergeschichte zu schreiben. Die Beschäftigung mit der römischen und vorrömischen Vergangenheit Tirols, welche ab den 30er-Jahren des 18. Jhs. richtig aufblühen sollte, begann, wenn auch nur ansatzweise, schon gegen Ende des 17. Jhs. Der Zisterzienser Franz Lachemayr (†  1714), der später als Abt von Stams (ab 1699) den prächtigen Neubau des Stiftes vollenden und sich um die Ausstattung der Bibliothek und die Wissenschaftspflege im Kloster besonders verdient machen sollte (vgl. Tovazzi, Nr. 914a ; Album Stam- sense 45–46), schrieb 1696 eine kurze Abhandlung mit dem Titel Ara Dianae anno post natum salvatorem gentium 141 a gentili idolatria erecta in valle Cyll („Dianaaltar, errichtet vom heidnischen Götzendienst im Zillertal im Jahr 141 nach der Geburt des Erlösers der Völker“ ; TLMF, Dip. 631/1). Die an den „weisen Kenner und Betrachter des verehrungswürdigen Altertums“ (15 ; antiquitatis aestimator sapiens et spectator) gerichtete Schrift enthält einen Kommentar der Altarinschrift. Wäh- rend der Anfang dieses Kommentars etwas befremdlich ist – unter Zuhilfenahme von Autoritäten (u.a. Aristoteles, Hl. Augustinus, Hl. Thomas) wird ausführlich dargelegt, was die Ehre (honor) sei und wieso sie einer Göttin gebühre – erklärt Lachemayr den Rest der Inschrift mithilfe antiker Quellen und zeitgenössischer Antiquare souverän. Die Frühgeschichte Tirols wurde zum ersten Mal ausführlich in einer Schrift des Nonstaler Adeligen Bernardin Anton Malanotti (†  1728 ; Šubarić 2000, 153) behandelt, die sich nicht genau datieren lässt, vermutlich aber in den 20er-Jahren des 18. Jhs. entstanden ist. Über das Leben des Verfassers ist wenig bekannt, belegt ist nur, dass er über 20 Jahre lang als Sekretär der kaiserlichen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl wirkte, zeitweise auch bei der Gesandtschaft in Venedig. Von seinem literarischen Schaffen ist nur eine einzige Hs. mit dem Titel Historia Tyrolensis („Ti- roler Geschichte“ ; TLMF, Dip. 1198) erhalten, in welcher er sich der Zeit von den Rätern bis zu Karl dem Großen widmet. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sich Malanottis Darstellung ursprünglich über den Untergang des Langobarden- reichs hinaus erstreckte. Auf der Titelseite der erhaltenen Hs., die anscheinend eine Abschrift eines in Malanottis Hinterlassenschaft gefundenen Exemplars ist, findet sich die Notiz „erster Teil“ sowie die Bemerkung, das Werk sei wegen des frühen Todes des Autors unvollendet geblieben. In den 30er-Jahren des 18. Jhs. las Anton Roschmann allerdings die Historia noch in einer zweibändigen Hs. (TLMF, Dip. 1 Wir wissen von diesen Werken aus dem unpaginierten Vorwort der Historia des Vaters (s.o.).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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