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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 741 -
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Geschichtsschreibung 741 Quellen, Stil Nachwirkung Geschichts- forschung 1730–1773 930/7, 13), sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich Malanotti in einem heute verschollenen zweiten Teil auch mit dem Hoch- und Spätmittelalter ausei- nandergesetzt hat. Dass der Autor jedenfalls ursprünglich die Idee verfolgt hatte, die Darstellung bis in seine eigene Zeit fortzuführen, geht aus dem Prolog hervor. In diesem erkennt Malanotti an, dass es vor ihm schon andere Abhandlungen der Tiroler Geschichte gegeben habe. Diese seien aber entweder in der Volkssprache und in einem schlechten Stil geschrieben (vgl. Landeshistoriker wie Burgklechner, Wolkenstein oder Brandis hier S.  480) oder hätten Tiroler Themen nur nebenbei gestreift (wie z.B. die bayerischen Geschichtsschreiber). Er selbst wolle keiner be- stimmten Autorität folgen, sondern sich nach Abwägen der Argumente jeweils für die plausibelste Ansicht entscheiden. Der erhaltene Teil der Historia Tyrolensis besteht aus drei Büchern, deren erstes sich mit der historischen Geographie Tirols befasst. Nach einer Beschreibung der Lage Tirols geht Ma- lanotti auf die frühen Bewohner des Landes und auf die Grenzen der römischen Provinzen Raetia und Noricum ein, über die sich Tirol erstreckte. Das zweite Buch behandelt die Geschichte Tirols von der Zeit, als die Nachkommen Noahs nach Europa kamen, über die Epoche der Räter-, Gallier- und Germanenbesiedelung bis zur römische Eroberung und schließlich zum Fall des Weströmischen Reiches. Das dritte Buch schildert die Geschichte des Landes unter der Herrschaft der Goten, Langobarden und Bajuwaren. Malanotti wertet sowohl zahlreiche antike Schriftsteller als auch neuzeitliche His- toriker wie Johannes Aventinus (1477–1534) und Franciscus Guillimannus (vgl. hier S.  481–482) aus. Seine Quellen wiegt er gegeneinander ab und prüft sie auf Plausibilität und Zuverlässigkeit. Hinsichtlich des Stils ist er um eine gepflegte Aus- drucksweise bemüht und vermeidet es, um eines sprachlichen Effekts willen die Klarheit der Darstellung zu beeinträchtigen. Malanottis Werk signalisiert den Übergang zur zweiten in diesem Kapitel zu be- handelnden Phase der Tiroler lat. Historiographie. Durch die Ausweitung des Inter- esses auf die Tiroler Frühgeschichte – womit er sich bewusst von älteren Landeshisto- rikern absetzte – und die kritische Prüfung seiner Quellen zeichnete er den Weg für die nächste Generation von Historikern um Anton Roschmann vor, die Malanottis gesamthistorischen Anspruch und seine Methodik übernahmen, gleichzeitig aber von ihm noch nicht benutzte dokumentarische und archäologische Quellen einbezogen. In den 30er-Jahren des 18. Jhs. änderte sich allmählich der Charakter der lat. Geschichtsschreibung in Tirol. Der damit einhergehende neue Stellenwert der Ge- schichtsforschung spiegelt sich im Entstehen neuer wissenschaftlicher Institutionen wider, was wiederum dazu führte, dass sich die historiographische Produktion in dieser Zeit vervielfachte.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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