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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 748 -
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748 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Unklarheiten Stand der Forschung Tyrolis illustrata im Volksmund als Zwergengebäu bezeichnet werden. Die Legende, wonach das Gewölbe der ans Licht gekommenen Hypokausten von Zwergen bewohnt werde, erklärt Rosch- mann mithilfe von Parallelen aus Ostfranken und aus der isländischen Edda. Weil aber die Funktion der Hypokausten damals nicht bekannt war, glaubt Roschmann, dass die von ihm entdeckten Gewölbe dem Schutz der darauf liegenden Mosaike vor der Feuchtigkeit der Erde dienten. Die Reliquiae enden mit zwei die Mosaikherstellung betreffenden Ex- zerpten, die ohne eine eigene Überschrift an das fünfte Kapitel angeschlossen sind. Der Aufbau der Schrift ist verwirrend. Weil schon die corollaria mit ihrer Rekapi- tulation und ihrem Schlussappell einen geeigneten Abschluss der ganzen Schrift geboten hätten, wirken das fünfte Kapitel mit seiner eigenen Rekapitulation der Loncium-Frage und die damit nicht zusammenhängenden Exzerpte fehl am Platz. Entweder gehören diese Teile inhaltlich an andere Stellen der Schrift (die Exzerpte in Kap. 1 und Kap. 5 vor die corollaria), oder sie sind (wie Müller/Schaffenrath 2007, 16–17 vermuten) erst nachträglich hinzugefügt worden, womöglich als Re- sultat der Diskussion, die nach dem Vortrag in der Akademie geführt wurde. Auch die Argumentation weist einige Schwächen auf : Während Roschmann z.B. im zweiten Kapitel bei der Frage nach dem Status von Loncium davon ausgeht, dass sich die Begriffe mansio und civitas gegenseitig ausschließen, und für Loncium die Bezeichnung mansio beansprucht, versucht er im vierten zu zeigen, dass die mansio Loncium gleichzeitig zumindest auch eine civitas war. Inhaltlich entsprachen Roschmanns Ansichten dem damaligen Stand der For- schung. Wie bis in die zweite Hälfte des 19. Jhs. üblich, hielt auch er Lienz auf- grund der Namensähnlichkeit für das römische Loncium. Nach moderner Ansicht gehören die Gebäudereste, die er untersuchte, allerdings nicht zu Loncium, son- dern zu Aguntum. Roschmann trug in der Akademie nicht nur eigens zu diesem Zweck geschrie- bene Abhandlungen vor. Er las auch aus seiner wissenschaftlichen Korrespondenz sowie aus längeren, für die Veröffentlichung bestimmten Werken vor, die im Fol- genden betrachtet werden sollen. Als Roschmanns unvollendetes ‚Hauptwerk‘ kann eine Gruppe von zusammenhängenden Schriften aus den Jahren 1754 bis 1757 gelten, die auf einen kaiserlichen Auftrag von 1751 hin entstanden sind. In diesen Schriften versuchte Roschmann nach und nach, den schon in den 30er-Jahren ent- worfenen Plan einer umfassenden Darstellung der Vergangenheit Tirols zu verwirk- lichen. Damals hatte er unter dem Eindruck von Scipione Maffeis Verona illustrata (Verona 1732) den Vorsatz gefasst, zu Ehren seiner Heimat eine Tyrolis illustrata zu schreiben. 1737 schickte er einen detaillierten Entwurf dazu unter dem Titel Schema Tyrolis illustratae („Abriss der Erläuterung Tirols“ ; ÖNB, Cod. 8217) nach Wien, wo er dem Kaiser vorgelegt wurde. In den folgenden Jahren stellte Rosch-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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