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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 759 -
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Geschichtsschreibung 759 Charakteristik Annales gegen die Germanen über die Alpen gezogen seien, seien teilweise christianisiert und nicht ohne Priester unterwegs gewesen. Diese hätten die Gelegenheit zur Mission sicherlich nicht ausgelassen. Danach widmet sich Resch zunächst dem Hl. Kassian, dem legendären ersten Bischof von Säben. Bei dieser Gelegenheit verteidigt er die Tradition gegen eine kritische Hagiographie (3) : Optimo nobis argumento est traditio, haec si solam hominum memoriam excedat, tanti est roboris, ut Tertullianus ultra eam nihil amplius quaerendum praecipiat : quantum ergo pondus addet antiqua hac super re traditio ecclesiarum cathedralium tam Imolensis in Italia quam Bixinensis in Germania ? Unser bestes Argument ist die Tradition, diese ist nämlich, wenn sie das Gedächtnis der einzelnen Menschen überschreitet, von solcher Kraft, dass Tertullian lehrte, sie sei nicht weiter zu hinterfragen : Wie viel Gewicht wird dementsprechend die uralte Tradition der Domkirchen sowohl von Imola in Italien als auch von Brixen in Deutschland in dieser Sache gegeben ? In der Folge werden der Reihe nach die Bischöfe Säbens bis zur Verlegung des Bischofsitzes nach Brixen am Ende des 10. Jhs. bzw. bis zum Tod Albuins im Jahr 1006 behandelt. Resch konnte sehr viele Belegstellen zitieren, verzichtete allerdings darauf, seine Quellen – seien es spätantike Schriftsteller oder zeitgenössische Historiker – zu hinterfragen. Bedenkenlos werden Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und als Bruchstücke für Argumentationsketten verwendet. Dem kirchengeschichtlichen Haupttext der einzelnen Kapitel folgt jeweils ein Exkurs (res Tyrolenses) in die regio- nale Profangeschichte. Den zweiten Teil des Werks, der die Geschichte der Diözese nach der Bischofssitzverlegung abhandeln sollte, versprach Resch für das Folgejahr (40), er wurde aber nie gedruckt. Das bekannteste Werk Reschs, die Annales Ecclesiae Sabionensis, nunc Brixinensis, atque conterminarum („Annalen der Kirche Säbens, heute Brixens, sowie der be- nachbarten“), erschien in zwei Teilen (Augsburg 1757 und 1759). Thema des ersten Teils, den Resch bereits 1755 fertig gestellt hatte, sind geschichtliche Ereignisse aus den ersten fünf Jahrhunderten n.Chr., soweit sie nur irgendwie mit Tirol bzw. dem Gebiet der Diözesen Trient und Brixen in Beziehung stehen. Die Fülle an eingear- beiteter Literatur und Quellen ist erstaunlich. Zahlreiche Seiten enthalten nur eine einzige Textzeile, während der Rest der Seite von klein gedruckten Fußnoten ein- genommen wird. Resch ist der erste Verfasser einer kirchlichen Gesamtgeschichte Tirols, die auf Quellenkritik beruht (vgl. Grass 1962, 174). Verpflichtet war er dabei den Bollandisten und Maurinern, die er oft zitiert. Doch die Tiroler Frühge-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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