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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 916 -
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916 Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 deutsche Literatur Zeitungen den 40er-Jahren des 19. Jhs. besorgte, oder im Grabdenkmal für die Fürstbi- schöfe Leopold und Ignaz von Spaur im Brixner Dom. Es wurde sogar da- ran gedacht, Andreas Hofer auf seinem Grabmal in der Innsbrucker Hofkirche in antikem Gewand darzustellen – ein Vorschlag, gegen den sich der Kaiser persönlich aussprach (Neuwirth 2007, 212). Gegen Ende der Epoche kündigte sich bereits der Historismus an, etwa in der Festungskapelle in Franzensfeste von Gedeon von Radó (vgl. Abb. 148). In der Malerei ist besonders in den Landsturmbildern nach 1809 die Ten- denz auffallend, die Natur möglichst detailgetreu und realistisch wiederzu- geben, so etwa auf dem Bild Die Lad- ritscher Brücke von Franz Schweighofer aus dem Jahr 1817. In der deutschen Literatur, die in Tirol Ende des 18. Jhs. verfasst wurde, zeigen sich einerseits klar aufklärerische Tendenzen. So prangerte etwa der Servitenpater Karl von Güntherode (1740–1795) in Dialogen und Dramen Missstände in der Kirche an und wurde daraufhin versetzt und schließlich des Landes verwiesen. An- dererseits wurde auch sehr beherzt gegen die Aufklärung angeschrieben : In dem Drama Der Bücherbrand zu Ephesus (München 1766) des Innsbrucker Jesuiten Jo- seph Pemble etwa tritt der Teufel als Verleger der bayerischen Akademieschriften auf, die als herausragendes Medium aufklärerischer Gedanken galten. Als Tiroler Blumauer berühmt wurde Johann Alex Mayr v.a. durch seinen Apollo, ein Gedicht in 55 Strophen, das von Apollos Theologiestudium in Innsbruck und seiner Pries- terweihe zu erzählen weiß. Im Umfeld der Ereignisse von 1809 entstand eine Viel- zahl patriotischer Gedichte (nicht selten im Dialekt) ; diese patriotische Strömung fand in Joseph Freiherr von Hormayr zu Hortenburg (1781–1848) ihren Höhe- punkt, der nach historischen Arbeiten in Tirol als Direktor des Geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchives nach Wien berufen wurde, wo er nicht nur als Kulturpoli- tiker, sondern auch selbst als Autor wirkte. Als Medium für die Lyrik dieser Zeit kam allmählich auch das in Tirol sehr spät aufkommende Zeitungswesen in Frage. Zwar wurde schon 1761 die „Innsbrucke- rische Mondtägliche und Mittwochige Ordinarizeitung“ gegründet, und von 1802 Abb. 148: Festungskapelle in Franzensfeste von Gedeon von Radó.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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