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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 938 -
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938 Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Beispiel neuere Formen Jeremias Käsbacher Ambras oder die Schwarzen Mander bedroht (Str.  5–6). Die Ideen der Aufklärung, die die Feinde einführen wollen, werden verhöhnt (Str.  7–9). Nur durch das gnädige Wirken Gottes konnten die Feinde vertrieben werden (Str.  10–12). Zwei wehrhafte Greise aus Steinach und Axams werden hervorgehoben (Str.  13–15), ebenso der junge Philosophie- student Martin Teimer (Str.  15–16), der später unter Andreas Hofer noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Im Vertrauen auf das Herz Jesu sollen die Sieger nun von den Vätern des Vaterlandes mit Denkmünzen ausgezeichnet werden (Str.  17–18). Unter dem Titel Freye Uebersetzung der lateinischen Ode, so auf die von der Tyroli- schen Landschaft veranstalteten Austheilung der Ehrenmünzen am 28. Maymonaths 1798 verfertiget worden wurde das Gedicht auch auf Deutsch gedruckt, wie es für den Anlass wohl nötig war. Um einen Eindruck von der Dichtung zu geben, werden die V.  16–27 dieser Übersetzung gegenübergestellt : Irruat is minitans Tyrolis Et pervagetur viscera vallium, Auratum anhelis faucibus appetat Tectum Oenipontanum, recensens Ambrasii pretiosa cistis Servata avaro praemia militi Promissa iurans, aedibus aulicis Stantem aere longaevo virorum Nobilium seriem, figura Versa tonare ut fulmina Martia Mandet, suo forte exitiabilem Cladem nepoti post futuram ! Es soll hereinbrechen der stolze Droher ; auch der Thäler Eingeweide durchwühlen, bis zum Herzen Tyrols soll er dringen ; schnaubend mag er nach Innsbrucks Zierde, nach dem Golde des Däch- chens haschen ; Ambras Schätze, verschlossen in Schränken, mag er seinem gierigen Krieger zur loh- nenden Beute verheißen ; selbst die prächtige Reihe im Tempel des Hofes, uneingedenk der künstlichen Hand, die sie gebildet, und des Alterthumes, so die Fürstenbilder im Erze gegossen ehrwürdig schil- dert, auch diese mag er umzustalten sinnen, dass sie sogar als kriegerische Donnerschläge zum Ver- derben ihres Enkels brüllen ! Alle bisher besprochenen Gedichte stehen formal in einer langen, mit der Antike beginnenden Tradition. Wie bereits in der vorhergehenden Epoche wurden in Tirol aber auch andere lat. Gedichte geschrieben, z.B. Gedichte in rhythmischen Maßen oder Stücke in sogenanntem Makkaronilatein. Als Jeremias bezeichnet Jeremias Käsbacher (1739–1814), der große Historiker des Kapuzinerordens in der Tiroler Provinz (vgl. hier S.  969–970), das Klagelied, das er im fünften und letzten Band seiner Historia ecclesiastica Brixinensis („Brixner Kirchengeschichte“ ; 193–202) anstimmt. Nachdem seine historische Darstellung bis ins Jahr 1804 vorgedrungen ist (s. hier S.  970–972), weigert er sich, in der gleichen Art fortzufahren ; denn die katastrophalen Säkularisationsbestrebungen verlangten nach einem Dichter.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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