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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 973 -
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Geschichtsschreibung 973 Selecta historiae Beispiel als Gehilfe des großen Polyhistors Cassian Primisser (vgl. hier S.  761–763) sam- meln konnte, sollten ihn für sein weiteres Leben prägen. 1771 wurde er Sekretär des Abtes Vigilius Granicher, nach dessen Tod 1786 einer der vom Land Tirol für das Kloster bestellten Administratoren. 1789 musste er als Kommendatarabt das Kloster Muri-Gries bei Bozen übernehmen. 1790 übertrug man Schranzhofer die Leitung der Stamser Besitzungen in Mais, ehe er 1807 wieder ins Mutterkloster zurückgerufen wurde, wo er sich ganz seinen wissenschaftlichen Interessen widmen konnte. Verdient machte er sich durch herausragende deutsche Predigten, durch musikalische Studien (vgl. Herrmann-Schneider 2008), aber auch durch die Anlage einer wertvollen Münzsammlung, die heute verloren ist. Schranzhofers historiographisches Hauptwerk trägt den Titel Selecta historiae Stamsensis sive compendiosa descriptio abbatum, qui ab anno 1272 usque ad annum 1797 Stamsio praefuerunt, earumque rerum, quae sub ipsis acciderunt („Auswahl aus der Stamser Geschichte oder kurzgefasste Beschreibung der Äbte, die von 1272 bis 1797 Stams geleitet haben, sowie der Dinge, die sich unter ihnen ereignet haben“) und ist im Original (Stams, A 17) und in einer Abschrift (TLMF, Dip. 1047/5) erhalten. Die ersten drei Paragraphen widmen sich der Gründungsgeschichte, ehe mit §  4 Heinrich von Honstetten die Reihe der einzelnen Äbte eröffnet. Für die ersten Äbte, über die weniger biographische Details bekannt sind, reicht jeweils ein Paragraph aus, für die Würdigung späterer braucht Schranzhofer mehrere Paragraphen. Besonders ausführlich wird Vigilius Granicher dargestellt (§§  69–74), in dessen Wirken Schranzhofer unmittelbar eingebunden war. Der letzte Paragraph (§ 75) behandelt den regierenden Abt Sebastian Stöckl. Der eben genannte Schlussparagraph verdient besondere Beachtung, da Schranz- hofer als Stöckls Sekretär all seine Agenden unmittelbar miterlebte, und dies in Zeiten, die religionspolitisch höchst bewegt waren. Am Ende der Ausführungen über Stöckl heißt es (§  75) : Nihil vero adeo commendat Abbatem nostrum, quam quod prostratum penitus Stamsii per- sonalem statum sublevasset et animi sui magnitudine, dexteritate et affabili suasu licentiam impetrasset intra septennium Stamsensium religiosorum numerum quindecim individuis au- gendi. Revera plantantibus et rigantibus antecessoribus suis incrementum dedit Sebastianus. Et si tanta nobis bona praestitit turbida hac nostra tempestate, ubi plures in mare proiicere merces necessum erat, ne navis fluctibus mergeretur, quid sperare nobis licebit polo ridente ? Nichts aber empfiehlt unseren Abt so sehr, als dass er den völlig darniederliegenden Stam- ser Personalstand wieder aufgerichtet und es durch seine Geistesgröße, seine Geschick- lichkeit und seine Leutseligkeit geschafft hat, innerhalb von nur sieben Jahren die Zahl
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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