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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 983 -
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Biographisches Schrifttum 983 biographische Inschriften Lorenzi über Vannetti De vita Hieronymi Tartarotti Biographie bei Vannetti mitunter nicht nur suetonischen Aufbau, sondern auch suetonischen Stil, doch sobald der Inhalt es zulässt, rollen die Perioden dahin. So wird etwa in § VI (Opere, Bd. 7, 40) Ciceros Ermordung geschildert : Quum autem ibi neminem reperisset cognovissetque eum lectica ab servis ad mare ferri, inse- quutus deprehendit ac iugulum fortissime praebenti caput et dexteram abscidit atque ad Anto- nium retulit, qui pro rostris, unde ille toties divine peroraverat, poni iussit. Ita periit M. Tullius annum agens LXIV, cuius nece misceri omnia et ruere coeperunt ; etenim nec sine republica Cicero nec sine Cicerone stare poterat respublica. Als er [der Militärtribun, der Cicero ermorden sollte] aber dort [in Caieta] niemanden vorfand und erfuhr, er [Cicero] lasse sich von Sklaven in einer Sänfte zum Meer tragen, nahm er die Verfolgung auf, holte ihn ein, hackte ihm, der ihm mit äußerster Tapferkeit die Kehle darbot, Kopf und Rechte ab und brachte sie zu Antonius, der sie vor den Rostra, von denen aus jener so viele Male seine göttlichen Schlussplädoyers gehalten hatte, aus- stellen ließ. So kam M. Tullius in seinem 64. Jahr ums Leben, er, durch dessen Tod alles ins Chaos zu stürzen begann – weder konnte nämlich ohne den Staat Cicero, noch ohne Cicero der Staat bestehen. Schließlich finden sich unter den Inscriptiones, die Vannetti zu verschiedenen Anläs- sen verfasst hat, eine fiktive (Opere, Bd. 7, 319–322 [Nr. 55]) und eine Reihe tat- sächlich angebrachter Inschriften (299–311, 318 [Nr. 12–34, 54]) auf Verstorbene. In ihnen werden jeweils auch einige Daten und Fakten zum Leben der Betreffenden präsentiert, doch das enkomiastische Interesse und die gebotene Kürze lassen es nicht zu einer kohärenten Darstellung des Lebenslaufes kommen. Nach seinem frühen Tod wurde Vannetti sogleich ein Nachruf in der Art sei- ner eigenen, wenn auch in schlichterem Stil, gewidmet : Costantino Lorenzi (vgl. hier S.  944) verfasste auf ihn das Commentariolum de Clementino Vannetti equite („Kleine Schrift über den Ritter Clementino Vannetti“), das 1795 in Pavia erschien. Der Widmung an Vannettis Mutter Bianca Laura Saibante ist zu entnehmen, dass sich Lorenzi aus Dankbarkeit gegenüber seinem Freund und Förderer zur Abfas- sung gedrängt fühlte. Darüber hinaus verdanken wir Lorenzi aber auch das einzige lat. biographische Werk aus dem Umkreis der Agiati, welches das von Vannetti inaugurierte Nachruf- Format sprengt und sich als voll ausgeführte Biographie einer Persönlichkeit prä- sentiert, die auch aus einem Abstand von mehreren Jahrzehnten noch als historisch bedeutsam erschien : Seine 1805 in Rovereto publizierten, den Bürgern dieser Stadt gewidmeten De vita Hieronymi Tartarotti libri III („Drei Bücher über das Leben des Girolamo Tartarotti“) setzen einem der wichtigsten Intellektuellen Tirols im 18.  Jh.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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