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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 991 -
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Brief 991 Sperges und Bozzoli der Wahrung gemeinsamer Interessen begründeten Zusammengehörigkeitsgefühls, das sich auch und besonders im Austausch über literarische Themen, zumal klassi- schen Zuschnitts, manifestiert. Dies zeigt sich besonders schön in dem die centuria der Italienbriefe abschlie- ßenden Schreiben vom 10. Juli 1780, in dem Sperges Giuseppe Bozzoli aus Mantua für die Übersendung einer von diesem angefertigten – italienischen ! – Homer- Übersetzung dankt (196) : Est aliquid profecto Homerum tam multis ingeniis tentatum adgredi et feliciter perficere divi- nique poetae spiritum et indolem, quantum vernaculo sermone numeris adstricto fieri potest, reddere atque exprimere : qua in re etsi meo iudicio minimum tribuo, aliis quam maxime satisfecisti. Neque vero etiam de Italicae dictionis, qua usus es, proprietate et elegantia ego Ger- manicus homo iudicare ausim, quae mihi quidem videtur facilis, rotunda, aequabilis et quasi prono et illimi alveo atque soluto cursu sponte defluere : mira in versibus tuis suavitas, sed quae, ut in heroico genere necesse est, robore et nervis non caret. In der Tat, es ist schon etwas dabei, den Homer, an dem sich schon so viele Talente ver- sucht haben, anzugehen und glücklich zu Ende zu führen, den Geist und die natürliche Kraft des göttlichen Dichters, soweit es die Volkssprache und die Restriktionen des Me- trums zulassen, wiederzugeben und auszudrücken. Auch wenn ich in dieser Sache meinem Urteil die geringste Bedeutung beimesse, hast du andere in höchstmöglichem Ausmaß zufriedengestellt. Auch über die Angemessenheit und Eleganz der von dir verwendeten italienischen Sprache darf ich mir als Deutscher kein Urteil erlauben : Dennoch scheint sie mir geschmeidig, rund und ebenmäßig zu sein und wie in einem sanft geneigten und schlammfreien Flussbett in unbeschwertem Lauf von selbst herabzufließen. Deinen Versen wohnt eine bewundernswerte Anmut inne, ohne jedoch Kraft und Stärke, wie sie im Hel- denepos nötig sind, vermissen zu lassen. Mit seinem Buchgeschenk wollte Bozzoli Sperges übrigens dazu veranlassen, sich bei Hof für eine Erhöhung der der Mantuaner Akademie zugedachten Mittel ein- zusetzen. Die Antwort des Diplomaten fiel vorsichtig aus (197) : Me autem morem gerere oportet temporis non admodum propitii conditioni, quam, qui longe a nobis absunt, non satis liquide perspectam habent. Nulla tamen ratione desiderari in me quidquam sinam, quod si minus splendidae expectationi vestrae, certe amicae de me opinioni respondeat. Ich muss aber den Beschränkungen einer nicht sehr günstigen Zeit Rechnung tragen, über die jene nicht genau genug Bescheid wissen, die weit von uns entfernt leben. Auf keine
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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