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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1061 -
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Rechtswissenschaft 1061 Verteidigung des Fürstbischofs Civitatis Tridentinae libellus oppidi Rivae („Vortrag für den allerhöchsten Fürsten von Trient in der Angelegen- heit, die gegen ihn vor dem höchsten kaiserlichen Reichs-Hofrat im Namen des Stadtrates von Riva betrieben wird“ ; o.O. 1801) genannt. Auch seine wohl bedeutendste Stellungnahme verfasste Barbacovi wie die Diat- riba in seiner Eigenschaft als Rechtsberater des Trientner Fürstbischofs, in diesem Falle Cristoforo Sizzos, der sich, was häufig vorkam, gegen Anschuldigen des Stadt- magistrates zu verteidigen hatte. Es handelt sich um die Vindiciae celsissimi Tri- dentinorum principis adversus magistratum municipalem Tridentinum („Verteidigung des allerhöchsten Fürsten der Trientner gegen den Stadtmagistrat von Trient“), die 1774 in Trient gedruckt wurden. Im Folgejahr erschien ebendort noch eine Epitome („Kurzfassung“) der Schrift. Vorausgegangen war Barbacovis Eingreifen ein Civitatis Tridentinae libellus ad Iosephum II. imperatorem („Klageschrift der Stadt Trient an Kaiser Joseph  II.“ ; o.O. o.J.). Diese Schrift, in welcher sich der Stadtrat über den Fürstbischof beklagt, zählt zu der schon seit dem Spätmittelalter weit verbreiteten Gattung der gravamina („Beschwerdebriefe“). Solche wurden typischerweise von Ständen, Gemeinden, Ge- richten oder vergleichbaren Institutionen in Auftrag gegeben, hatten Probleme und Missstände von allgemeinem Interesse zum Thema und waren an den Souverän, d.h. den Landesfürsten oder den Kaiser, gerichtet (Nubola 2005 ; Schennach 2010, 392–446). Bereits der Beginn des Libellus macht dessen Stoßrichtung deutlich (S.  1) : Quum ius Tridentinae civitatis in dies violari eiusque statum Celsissimi Episcopi nomine non uno vulnere affligi videremus, diu multumque, IMPERATOR, cogitavimus, quemadmodum huic malo occurrere possemus. Da wir sehen, dass das Recht der Stadt Trient Tag für Tag verletzt und ihr Zustand im Na- men des höchsten Bischofs durch nicht nur eine Wunde versehrt wird, haben wir, oh KAI- SER, viel und lange darüber nachgedacht, wie wir diesem Übel entgegenwirken könnten. Im Anschluss hieran werden in vier Kapiteln drei Anschuldigungen des Fürstbischofs aufgezählt. Das erste (Kap. 1–2) betrifft die Regelungshoheit für Bauten auf öffentlichen Plätzen und Straßen sowie die dafür zu entrichtenden Abgaben. Anlass war ein Fall aus dem Jahr 1772, als der Magistrat ohne Absprache mit dem Bischof ein Gebäude auf einer öffentlichen Straße errichten ließ, das in der Folge von diesem niedergerissen wurde. Der Magistrat begründet seine Kompetenz mit dem Gewohnheitsrecht und legt die Bestim- mung im Trientner Statut, wonach die Konsuln niemandem Domino Episcopo inconsulto („ohne Beiziehung des Herrn Bischof“) eine Baugenehmigung erteilen dürfen, so aus, dass der Bischof lediglich benachrichtigt werden muss. Es folgen allgemeine Erwägungen zum
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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