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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1082 -
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1082 Von der Revolution 1848 bis heute tenario (385–1885) della elezione di S.  Vigilio alla sede episcopale di Trento. Versi latini e italiani (Trient [1885]). Dem Werk ist eine italienische Paraphrase im Endeca- sillabo beigegeben, der dank Dante als heroisches Äquivalent zum lat. Hexameter gelten kann. Mit 978 Versen ist diese freie Übersetzung trotz der relativen KĂŒrze des Endecasillabo wesentlich lĂ€nger als das Original, was die ErzĂ€hlung zerdehnt und dem literarischen Wert eher abtrĂ€glich ist. Der Haupttext ist aber ohnehin der lat., und nur dieser steht hier zur Diskussion. Am Ende des insgesamt 70 Seiten umfas- senden BĂŒchleins finden sich noch acht Seiten Anmerkungen mit diversen ErklĂ€- rungen zu Geschichte und Legende. Hier wird zu Beginn auch das angenommene Datum der Bischofswahl von Vigilius, 385, ausfĂŒhrlich gegen andere VorschlĂ€ge verteidigt. Das Epos selbst dramatisiert das legendenhafte Leben des Hl. Vigilius, auf dessen NacherzĂ€hlung an dieser Stelle verzichtet werden kann, weil Vigilius mit seinen Briefen an Simplicianus und Johannes Chrysostomos in dieser Literaturge- schichte schon gewĂŒrdigt wurde (vgl. hier S.  31–32). Kommen wir also gleich zum Inhalt von Anzolettis Werk. Der Stoff macht es der Dichterin nicht leicht, weil die Legende keinen elaborierten narrativen Faden bietet. Dementsprechend springt die ErzĂ€hlung oft von Szene zu Szene und von Vigilius-Preisung zu Vigilius-Preisung. Andererseits kann diese Unstetigkeit auch als Reiz verstanden werden. Eine gewisse Buntheit und DiskontinuitĂ€t lag schon in der Antike in der Natur des Kleinepos. AufbaumĂ€ĂŸig lĂ€sst sich grob sagen, dass der im letzten Drittel erzĂ€hlte Kern von Vigilius’ Martyrium im ersten Drittel durch das Martyrium der ‚Nonsberger‘ MĂ€r- tyrer prĂ€figuriert wird. Dazwischen steht die Szene von Vigilius’ Besuch bei seiner Mutter, ĂŒber die noch mehr zu sagen sein wird. Vigilius zieht von Rom nach Trient. Wo immer er sich hinwendet, tritt er als Sieger ohne Waffen und Blutvergießen auf. Er siegt durch das Kreuz und die Botschaft Christi (V.  1–21). So missioniert er auch das Trentino : Die alten verderblichen Kulte und ihre AnhĂ€nger werden vertrieben ; das befreite Land atmet auf (V.  22–50). Das schwere Schicksal der Trentiner Heimat : Sie trĂ€gt die Last der Kriege gegen die Germanen ; auch die Pest hat sie heimgesucht (V.  51–61). Vigilius heilt alle Wunden und seine Herde ver- mehrt sich stetig ; seine Mission erstreckt sich bis zum Gardasee ; er kommt wie die Mor- genröte. Auch das Nonstal bewundert ihn, als er die Leichen seiner MĂ€rtyrergenossen (die ‚Nonsberger MĂ€rtyrer‘ Sisinnius, Martyrius und Alexander) birgt. Über diese wird mehr erzĂ€hlt (V.  62–97). Eher stĂŒrzt die Welt zusammen, als dass die Genossen des Vi- gilius in Vergessenheit geraten. Was trieb diese MĂ€rtyrer an (V.  98–118) ? Die Wildheit des damaligen Nonstals ; das Staunen der Natur ĂŒber die Taten der MĂ€rtyrer. Sisinnius trĂ€gt als Ă€ltester die Verantwortung. Satan empört sich ĂŒber den von Sisinnius errichteten Altar Christi und holt zum Gegenschlag aus. Am Beginn des FrĂŒhlings veranstaltet die heidnische Bevölkerung des Nonstals ein Fest zu Ehren der Getreidegöttin Ceres. Die
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Ơubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der GrĂŒndung der UniversitĂ€t bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Ć ubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Ơubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Ơubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂŒrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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