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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1102 -
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1102 Von der Revolution 1848 bis heute Karl Egger Civiltà cattolica rezensiert. Das Florale fand u.a. eine Besprechung in der Literarischen Rundschau für das katholische Deutschland (9 [1883], 519–521). Allerdings besteht diese Besprechung hauptsächlich in einer bitteren Klage über den desolaten Stand der Lateinkenntnisse bei einem breiteren Publikum, und damit ist auch ein Grund genannt, warum der Erfolg von Oberkoflers und Missis Dichtungen nur ein beschei- dener, wohl hauptsächlich auf Studenten (der Theologie) begrenzter, sein konnte. Diese Zielgruppe ist auch in der Approbation des Florale von Franz Albert Eder an- gesprochen, der von 1876 bis 1890 Erzbischof von Salzburg war : „[wir] empfehlen es allen, die Latein verstehen und insbesondere den Studirenden.“ Im Übrigen wurde die Privatfrömmigkeit, um deren Hebung es Oberkofler und Missi v.a. zu tun war, am Beginn des 20. Jhs. vielfach nicht mehr als zukunftsweisendes Modell gesehen. Die sogenannte liturgische Bewegung propagierte stattdessen die Einbindung des Individuums in die öffentlich gefeierte Liturgie, und dazu brauchte man keine neuen Seelengärtlein, sondern z.B. „Volksmessbücher“ wie das 1884 von Anselm Schott herausgegebene Messbuch für Laien. Eine Geschichte der Studentenfrömmigkeit im späten 19. und frühen 20. Jh. ist freilich noch nicht geschrieben, und da könnten Oberkofler und Missi zumindest auf regionaler Ebene eine gewichtige Rolle spielen. Der Südtiroler ‚Vatikanlateiner‘ Karl Egger (1914–2003 ; vgl. hier S.  1154) soll als Schüler ein – nicht weiter bekanntes – lat. Gedicht für Papst Pius XI. (reg. 1922–1939) geschrieben haben (vgl. Maso/Caruana 2005). Später, in seiner Zeit als Latinist des päpstlichen Staatssekretariats, ist er fast ausschließlich als lat. Prosa- schriftsteller hervorgetreten. Als Auftakt zu seinem literarischen Tribut an seine alte Heimat, dem Band Tirolensia Latina (vgl. hier S.  1154–1157), findet sich jedoch eine kurze Elegie auf ein Gipfelkreuz, die an dieser Stelle nicht übergangen werden soll. Es handelt sich nämlich um ein ebenso charmantes wie für Eggers religiöse Weltanschauung charakteristisches Stück über das, was ihm Tirol und dessen Ge- birgslandschaft bedeutete : Crux Alpina Saxea qua moles praerupti verticis horret Et iuga perpetua tecta micant glacie, Stat crux in vacuum miserantia bracchia tendens, Quam larice effinxit relligiosa manus. Sive canis sitiens montana cacumina adurit, Sive nivis cumulis acrius urget hiems, Sive feri vexant rapido impete flamina venti, Crux immota manet, spesque salusque hominum. Celsi cum rutilant sub prima crepuscula colles, Sistit ibi auricomus Raeticus opilio ;
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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