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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1121 -
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Prosa 1121 Johann Baptist Umberg Sakramentenlehre gegen die Molinisten, nämlich gegen deren Annahme eines concursus simultaneus (414 ; „gleichzeitiges Zusammenwirken [von Mensch und Gott]“). Als letztes Wort hält Stufler daher beiden Schulen entgegen Aquinatem necessitatem concursus imme- diati specialis negare (417 ; „dass der Aquinate die Notwendigkeit eines unmittelba- ren und speziellen Zusammenwirkens leugnet“). Wegen dieser Sichtweise wurde er zunächst scharf angegriffen, spätere Forschungen gaben ihm aber Recht (Lakner 1958, 127–130 ; Coreth 1995, 94). Wichtig ist auch die Feststellung, dass er das dem Begriff „Thomismus“ im 19. Jh. gerade im deutschen Sprachraum anhaftende semantische Problem klar auf den Punkt bringt, nämlich den Umstand, dass damit nicht die Philosophie und Theologie des Hl. Thomas, sondern die Rezeptionstradi- tion gemeint war (Berger 2005, 11). Ein weiterer Innsbrucker Theologe war der 1925 an die dortige Universität be- rufene Johann Baptist Umberg (1875–1959) aus Flums im schweizerischen Kanton St. Gallen. Seine Zuständigkeit als außerordentlicher Professor lag bis zur Aufhe- bung der Fakultät durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 im Bereich der Moral und der Sakramentenlehre. Diesen Gebieten galt das Hauptinteresse des 1892 in die Deutsche Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu Eingetretenen, der seine Ausbil- dung in der Schweiz erhalten hatte. 1947 kehrte er nach Innsbruck zurück, wo ihm am Canisianum die Sorge für die praktische Liturgie übertragen wurde (Anonymus 1959 ; BBKL 12, 903–904). Neben mehreren, z.T. volkstümlichen Schriften in deutscher Sprache verfasste Umberg mit dem 1930 in Innsbruck erschienenen Systema sacramentarium („Sys- tem der Sakramente“) eine lat. Monographie, die in der theologischen Forschung durchaus ernst genommen wurde. Im Vorwort erklärt er, es handle sich um die Zusammenfassung mehrerer kleiner Schriften und des Inhaltes öffentlicher Vorle- sungen ; die Arbeit berühre die Dogmatik gleichermaßen wie die Moraltheologie. Lange Beweisführungen halte er für entbehrlich ; er berufe sich lieber auf die Lehre der Kirche und der Väter und wolle vornehmlich Meinungen wiedergeben, die theo- logisches Gemeingut seien (VII–VIII). Das 122 Seiten starke Werk ist in vier Haupt- teile gegliedert, die sich mit dem Wesen, der Notwendigkeit, dem Empfang und der Spendung der Sakramente befassen. Jeder Hauptteil besteht aus drei bis sieben Unterabschnitten, die ihrerseits mit der Gliederung in „Behauptung“ und „Erläute- rung“ einen einheitlichen Aufbau besitzen. Die einzelnen Abschnitte sind kurz, klar und übersichtlich, klingen aber auch sehr apodiktisch. Das Werk zeichnet sich durch hohe begriffliche Präzision und eine außerordentlich spekulative Durchdringung der Probleme aus und arbeitet auf dieser Basis in gleichsam syllogistischer Manier.7 7 Für Karl Rahner ging Umberg hierin einen Schritt zu weit : Er warf ihm „Begriffsklopferei“ vor, vgl. Anonymus 1959 ; BBKL 12, 903–904.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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