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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Seite - 1137 -
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Prosa 1137 Sprache Liturgik : Michael Gatterer Annus liturgicus cher Heiligkeit komme im AT nirgends klar zum Ausdruck, Kortleitner beschreibt ihn jedoch anhand seiner Folgeerscheinungen : Das Heilige sei sittlich makellos, gesetzestreu, fest im Guten, jenseitsgerichtet, unirdisch. Man müsse unterscheiden zwischen der Heiligkeit Gottes und jener der Menschen. Bei Gott bestehe sie in Einzigartigkeit, Unvergleichlichkeit, Unbegreiflichkeit, Ewigkeit, Allgegenwärtig- keit, Barmherzigkeit, Herablassung zu den Geschöpfen und Gnade, auch darin, dass alles andere auf ihn bezogen, ihm geweiht werden müsse. Bei den Menschen sei heilig, was sich Gott in Ehrfurcht nähere und dadurch Heil bringe (vgl. Hofbauer 1940 ; Grill/Holzmann 1969, 292). Kortleitner hält es nicht für möglich, dass der Mensch ins Geheimnis der Heiligkeit ganz einzudringen vermöchte. Kortleitners Lat. gilt als schön und leicht verständlich (Grill/Holzmann 1969, 294). Er setzt die Möglichkeiten dieser Sprache auch in subtiler Manier ein, etwa wenn er beim Referat von Standpunkten, die er teilt, vom obliquen Konjunktiv in den Indikativ wechselt. Häufig sind es Überlegungen zu Fragen der Semantik und der Etymologie, die ihn zu wichtigen Ergebnissen gelangen lassen. Der Liturgik widmen sich mehrere lat. Werke von Michael Gatterer SJ (1862– 1944) aus Oberrasen. An der Universität Innsbruck ausgebildet – und besonders geprägt von Hieronymus Noldin (s.o.) –, empfing Gatterer 1885 die Priesterweihe. 1904 wurde er Ordinarius für Homiletik und Liturgik sowie Dekan der Fakultät. 1911 kam er als Professor an das Priesterseminar nach Klagenfurt, dann wurde er Spiritual in Tanzenberg und kehrte 1919 wieder als ordentlicher Professor für Ho- miletik, Katechetik, Liturgik und Pädagogik nach Innsbruck zurück. In zahlreichen deutschsprachigen Werken griff er auch aktuelle Themen der Zeit auf (vgl. Gelmi 1986, 235 ; Anger). Stellvertretend für Gatterers lat. Arbeiten sei das 1912 in dritter Auflage in Kla- genfurt erschienene Werk Annus liturgicus („Das liturgische Jahr“) genannt, das, so Gatterer in dessen Vorwort, ursprünglich für die Studenten der Universität Inns- bruck verfasst worden war.11 Nach dem Erscheinen der zweiten Auflage erlassene kirchliche Gesetze hätten eine Überarbeitung notwendig gemacht. Das Werk ist zweigeteilt : Auf eine Einleitung mit grundsätzlichen Aussagen zur Liturgie folgt ein Hauptteil mit ausführlicher Darstellung der Perioden des Kirchenjahres. Beide Teile zusammen umfassen 16 Kapitel, die in jeder Hinsicht Lehrbuchcharakter tragen. Geboten wird eine gründliche Zusammenfassung des liturgischen Grundwissens, wobei auch Historisches, außerdem die östlichen Kirchen Betreffendes einfließt. 11 Vgl. ansonsten etwa noch die Liturgica generalis („Allgemeine Liturgie“ ; Innsbruck 1904) und die Praxis celebrandi functiones ordinarias sacerdotales („Praxis der feierlichen Ausübung der ordentlichen Priestertätigkeiten“ ; Innsbruck 1910).
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
TYROLIS LATINA
Untertitel
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Band
2
Autoren
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Herausgeber
Karlheinz Töchterle
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
728
Schlagwörter
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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