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Hollenegg

Hollenegg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hollenegg
Hollenegg (Österreich)
Hollenegg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche:  km²
Koordinaten: 46° 47′ N, 15° 13′ O
Höhe: -430 m ü. A.
Einwohner: (1. Jän. 2017)
Bevölkerungsdichte: / p Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8530, 8541
Vorwahl: 03462, 03467
Gemeindekennziffer: 6 03 15
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hollenegg 34
8530 Hollenegg
Website: www.hollenegg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Ing. Karl Koch (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)

10 ÖVP, 4 SPÖ, 1 FPÖ

Lage der Gemeinde Hollenegg im Bezirk Deutschlandsberg
DeutschlandsbergEibiswaldFrauental an der LaßnitzGroß Sankt FlorianLannachPölfing-BrunnPredingSankt JosefSankt Martin im SulmtalSankt Peter im SulmtalSankt Stefan ob StainzSchwanbergStainzWettmannstättenWiesSteiermark Lage der Gemeinde Hollenegg im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Hollenegg ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.

Geografie

Hollenegg liegt im weststeirischen Sulmtal.

Katastralgemeinden und Ortschaften

Katastralgemeinden mit Fläche (Stand 2001) sind: Aichegg 282,58 ha, Hohlbach 230,66 ha, Hollenegg 232,03 ha, Kresbach 263,02 ha, Neuberg 318,76 ha, Rettenbach-Hollenegg 192,10 ha, Trag 239,34 ha.
Ortschaften (Einwohner 2001) sind: Aichegg (486), Hohlbach (321), Hollenegg (199), Kresbach (452), Kruckenberg (80), Neuberg (220), Rettenbach (185), Trag (316).

Eingemeindungen und Nachbargemeinden

Am 1. Jänner 1975 wurde die Gemeinde Kruckenberg aufgeteilt und nach Hollenegg und Trahütten eingemeindet.
Nachbargemeinden sind Deutschlandsberg, Frauental, St. Peter im Sulmtal, Schwanberg und Trahütten.

Geschichte

In der Katastralgemeinde Rettenbach im Bereich des Anwesens vlg. Stadelhofer (Stadelhoferwald, links des Stullneggbaches) befindet sich eine archäologische Fundstelle mit fünf Hügelgräbern (Tumuli) aus der römischen Kaiserzeit. Die Stelle wurde in den Jahren nach 1880 untersucht, es stellte sich heraus, dass die Gräber nicht mehr ungestört waren und keine wichtigen Funde mehr gemacht werden konnten.[1] Publikationen, die diese Fundstelle der gleichnamigen Katastralgemeinde Rettenbach in der Gemeinde Kloster zuordnen,[2] sind unrichtig, es liegt eine Verwechslung vor. Neben dieser Ausgrabung gibt es in Hollenegg, so im Bereich Trag, eine Reihe anderer archäologischer Fundstätten.[3]

Eine Burg Hollenegg wurde 1165 erstmals erwähnt. Der Ort war Teil der 1122 entstandenen Mark Steiermark, die 1180 als Herzogtum Steiermark von Bayern getrennt wurde. Ab 1192 wurde das Gebiet durch die Babenberger in Personalunion zwischen Österreich und der Steiermark regiert. Von 1282 bis 1918 stand das Gebiet unter der Herrschaft der Habsburger. Hollenegg lag nach der Gliederung der Steiermark in der frühen Neuzeit im „Viertel zwischen Mur und Drau“, aus dem sich ab 1749 bis zur Verwaltungsreform der Jahre nach 1848 der Marburger Kreis bildete, ab dann im Grazer Kreis. Am 6. November 1918 kam Hollenegg als Teil der Steiermark zur Republik Deutsch-Österreich. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam es zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war es Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Daten zur Gründung der Ortsgemeinde Hollenegg sind in den Unterlagen der Gemeindeneuordnung 1850 kundgemacht.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche von Hollenegg ist dem Hl. Ägydius geweiht, sie ist Teil von Schloss Hollenegg. Als Pfarre ist Hollenegg erstmals 1445 genannt.[5] Die Kirche erhielt 1891 eine neue Orgel, die bisherige Orgel wurde nach St. Wolfgang übertragen.[6]

St. Wolfgang ob Hollenegg (allgemein als Wolfgangikirche bekannt) ist eine kleine Wallfahrtskirche auf einer Anhöhe (767 m) oberhalb von Hollenegg. Sie bietet einen Panoramablick über die Ost-, Süd- und Weststeiermark. Die Kirche ist 1494 in gotischem Stil erbaut, nur ihr Chor ist erhalten. Der Hochaltar vom 2. Viertel des 17. Jahrhunderts zeigt den Hl. Wolfgang, mit der Gottesmutter Maria und weiteren Heiligen. Die Orgel wurde aus der Pfarrkirche hierher übertragen, sie wird um das Jahr 1780 datiert.[7]

Die Patrizikirche ist wie St. Wolfgang eine Localie der Pfarrkirche, sie ist dem Hl. Patrizius geweiht und bestand schon vor 1599. In der Zeit der Glaubensstreitigkeiten war sie die Kirche der Katholiken, während die Schlosskirche der evangelischen Lehre diente.[8] Ihre Orgel aus der Zeit um 1800 ist die ehemalige Orgel der Kirche St. Wolfgang. Die Kirche wurde 1777 unter Benützung einer älteren Apsis vom Baumeister der Schlosskirche erbaut.[6]

Die ursprüngliche Burg von Hollenegg war ein befestigter Hausberg (Turmburg, Motte). Dieses „Alt-Hollenegg“ befand sich ungefähr 300 Meter nördlich und 50 Meter tiefer als das Schloss Hollenegg.[9] Die Anlage wurde 1999/2000 archäologisch untersucht.[10] Sie gehört zu den größeren Anlagen dieser Art. Ihre Reste sind in einem Waldstück noch erkennbar.[11] Eine Motte ist eine einfache Verteidigungsanlage auf einem Hügel, bestehend aus Erdhaufen und Befestigungen aus Holz. Ein Gebäude innerhalb der Befestigung war ebenfalls ein Holzbau, konnte aber auch aus Fachwerk oder Stein bestehen. Der Mottenhügel Nr. 1 wird spätestens in das 12. Jahrhundert datiert, ein Hügel Nr. 2 in das 13. Jahrhundert. In weiterer Folge wurde der Ort mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und einer Zisterne ausgebaut. Die Anlage war 2006 im Schloss Hollenegg eines der Themen der internationalen Tagung „Motte – Turmhügelburg – Hausberg. Zum Europäischen Forschungsstand eines mittelalterlichen Burgentypus“.[12] Fundstücke wie Gläser und Waffenteile zeugen vom Wohlstand der Besitzer. Ende des 14. Jahrhunderts scheinen die Gebäude abgetragen worden zu sein, dass dies mit dem Ausbau des Schlosses Hollenegg in Verbindung steht, ist aber nicht belegbar.[13]

Im hinteren Teil der Stullnegg befindet sich die Ruine Spangstein, das „Ahnherrschloss“ (auch Annaherrn, Arnhern genannt). Das Gebäude wurde Mitte des 13. Jahrhundert von Dienstmannen der Pettauer erbaut.[14] Sie wird in der Bevölkerung mit einer grausamen Sage in Verbindung gebracht, in der eine Tochter des Burgherrn, die sich weigerte, gegen ihren Willen verheiratet zu werden, von ihrem Vater getötet wurde.[15] Die Burg ist stetigem Verfall ausgeliefert, wo um 1950 noch etliche Gebäude zu erkennen waren sind heute nur noch wenige Reste vorhanden. Die Anlage gehörte zu einer Reihe von Burgen und befestigten Plätzen im Bereich von Schwanberg, welche die dort liegenden Übergänge über die Koralm zu bewachen hatten.[14]

Die Burg Hollenegg wurde um 1570 durch Francesco Marmoro ausgebaut und ist seit 1821 im Besitz der Fürsten Liechtenstein.

Wandern in Hollenegg

Eine der schönsten Wanderungen führt vom Bahnhof Hollenegg oder vom Parkplatz beim Schloss Hollenegg vorbei an der Patrizikirche über die Klementkapelle zum Kreuzwehstein (Teufelsstein)und weiter über den „Messnerbauer“ zur Wallfahrtskirche St. Wolfgang, von dort weiter zum Gasthaus Gregorhansl und über die Wieserheuselkapelle nach Deutschlandsberg.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Gemeindekundmachung 1850: Hollenegg entstand aus mehreren Katastralgemeinden und gehörte anfangs zur Bezirkshauptmannschaft Stainz

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 10 ÖVP – stellt den Bürgermeister und den Vizebürgermeister
  • 4 SPÖ – stellt den Kassier
  • 1 FPÖ

Bürgermeister

Bürgermeister ist Karl Koch.

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1979.
Wappenbeschreibung: Im roten Schild auf rotem Hügel rechts gerückt ein goldener Rundturm mit zwei durch eine Lisene gegliederten Geschossen sowie Spitzdach und fünf rundbogigen, offenen Fenstern in der oberen Hälfte des Obergeschosses; an den Turm stößt eine vom linken Schildrand ausgehende goldene Zinnenmauer, die von einer goldenen Dalkenpfanne überhöht wird.[16]

Historische Landkarten

Einzelnachweise

  1. V(áclav, auch: Wenzel) Radimský: Urgeschichtliche Forschungen in der Umgegend von Wies in Mittel-Steiermark. I. Die prähistorischen Denkmale der Umgebung von Wies. In: Franz Hauer (Red.): Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien – MAG. Band XIII (Band III der neuen Folge) Jahrgang 1883. Verlag Gerold. Wien. Seiten 54 (Tabelle), 108 (Hinweis auf Parzelle 293). V(áclav, auch: Wenzel) Radimský, Joseph Szombathy: Urgeschichtliche Forschungen in der Umgegend von Wies in Mittel-Steiermark. III. Fortsetzung des Berichtes über die Grabungen in den Jahren 1881, 1882 und 1883. MAG XVIII (neue Folge VIII). Jahrgang 1888. Seiten 77–108, hier: Seite 102–103.
  2. Ursula Schachinger: Der antike Münzumlauf in der Steiermark. In: Robert Göbl (Hrsg.): Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich, Abteilung VI: Steiermark. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen der numismatischen Kommission 43. Denkschrift der philosophisch-historischen Klasse 341. Gleichzeitig: Historische Landeskommission für Steiermark: Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark Band 49. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien 2006. ISBN 978-3-7001-3541-8. Seite 320 und (Überlegung über einen Weg über die Hebalm) Seite 71. Weiters: Fundortverzeichnis der Steiermark, Deutschlandsberg, 37 Kloster (abgerufen 2. Juni 2010).
  3. Radimský, Szombathy: Urgeschichtliche Forschungen  MAG Jahrgang 1888. Seiten 77–108. Fundortverzeichnis der Steiermark (abgerufen 2. Juni 2010).
  4. Gemeindekundmachung 1850: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. I. Jahrgang 1850. XXI. Stück Nr. 378. Seite 432. Beilage „Kreis Gratz“ (Beilage Graz). Seiten 104–105 dieser Beilage.
  5. Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. ISBN 3-901938-15-X. Zweiter Teilband Bezirkslexikon, Seite 157–163.
  6. 1 2 Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 184.
  7. Woisetschläger, Krenn: Dehio. Seite 494–495.
  8. August Krasser: Hollenegg 1160 – 2005. Eine Gemeinde zwischen Deutschlandsberg und Schwanberg. Verlag Gemeinde Hollenegg, keine ISBN. Seite 156.
  9. Christoph Gutjahr, Georg Tiefengraber: Hollenegg Corrigenda et Addenda. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ. Band 13, Jahrgang 1997. Hrsg: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie ÖGM, Wien. ISSN 1011-0062. S. 91–98.
  10. Christoph Gutjahr, Georg Tiefengraber: Die mittelalterliche Motte Alt-Hollenegg. Eine abgekommene Burganlage bei Deutschlandsberg, Steiermark. Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich, Beiheft 4. ISBN 3-9500851-2-2.
  11. Parzelle 334, Katastralgemeinde Hollenegg, Grundbuch Bezirksgericht Deutschlandsberg.
  12. Sabine Felgenhauer-Schmiedt, Peter Csendes, Alexandrine Eibner (Hg.): Motte-Turmhügelburg-Hausberg. Zum europäischen Forschungsstand eines mittelalterlichen Burgtypus. Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien 2007. 8. bis 11. Oktober 2006 im „Alten Roßstall“ des Schlosses Hollenegg. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich Band 23. ISSN 1011-0062.
  13. Bezirkstopographie Erster Teilband, Allgemeiner Teil, Seite 43–44.
  14. 1 2 Bezirkstopographie: Erster Teilband, Allgemeiner Teil. Darin: Gernot Peter Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848., Seite 56.
  15. Franz Brauner: Was die Heimat erzählt. Steirische Heimathefte, Heft 12: Die Weststeiermark. Das Kainach-, Sulm- und Laßnitztal. Verlag Leykam (Pädagogische Abteilung) Graz 1953. Seite 86–87: Vom Ahnherrn-Raubschloß
  16. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 30, 1980, S. 33
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