Schollach (Niederösterreich)
Schollach
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Hauptort: | Groß-Schollach | |
Fläche: | 19,70 km² | |
Koordinaten: | 48° 11′ N, 15° 21′ O | |
Höhe: | 241 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.035 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3382 | |
Vorwahl: | 02754 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 43 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Groß-Schollach 53 3382 Schollach |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Walter Handl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Schollach im Bezirk Melk | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schollach ist eine Gemeinde mit 1035 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
Lage
Schollach liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Das Gemeindegebiet berührt im Nordosten die Pielach und steigt von dieser Höhe von rund 220 Meter über dem Meer auf bewaldete Hügel im Süden und Südwesten auf 400 Meter an. Die Fläche der Gemeinde umfasst 20 Quadratkilometer, mehr als die Hälfte werden landwirtschaftlich genutzt, 37 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
- Anzendorf (149)
- Groß-Schollach (235)
- Klein-Schollach (31)
- Merkendorf (79)
- Roggendorf (314)
- Schallaburg (139) samt Kleinberg und Reithen
- Steinparz (88)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Anzendorf, Merkendorf, Roggendorf, Schallaburg und Schollach.
Nachbargemeinden
Melk | Loosdorf | |
St. Leonhard am Forst | Hürm |
Geologie
Die bewaldeten Hügel im Südwesten gehören zur Böhmischen Masse, die Ebenen sind Bestandteil der Molassezone. Im Mesozoikum war am Rand der Böhmischen Masse ein Meerestrog. Brandung und Strömungen bildeten vor 35 bis 25 Millionen Jahren den Pielacher Tegel und die Melker Sande. Nach dem Rückzug des Meeres wurde vom Wind Löß vor allem an Nord- und Osthängen der Hügel abgelagert. Die Schotterflächen bei Roggendorf stammen aus späteren Ablagerung der Traisen.[3]
Geschichte
Aus der Zeit des Mesozoikums wurden Muschelschalen und Haifischzähne gefunden. Aus späterer Zeit stammen ein Backenzahn eines Mammuts und ein 60 Zentimeter langer Stoßzahn eines jungen Mammuts oder Mastodons.
Ein beeindruckender Fund gelang 1989: Am Wachberg wurden Reste eines größeres Gebäudes entdeckt, die als Überreste einer Siedlung in die Jungsteinzeit datiert werden konnten. Gefunden wurden Holzkohle, ein Backofen, Tonscherben, Webgewichte, Steinbeile und Vasen. Aus der gleichen Zeit stammen eine Armschutzplatte aus dunklem Stein, die in Merkendorf gefunden wurde, sowie eine Notenkopfkeramik und ein Schuhleistenkeil aus Roggendorf. Zehn Gräber vom Wachberg sind aus der darauf folgenden Bronzezeit.
Zeugnis für die Anwesenheit der Römer gibt eine Römerstraße. Sie verlief von Inning über Schollach nach Schattenbruck. Geschützt wurde diese durch kleine Wehranlagen, eine davon befand sich zwischen Kleinschollach und Großschollach. Sie ist noch heute gut zu erkennen.[4]
Die erste urkundliche Erwähnung betrifft den Namen „Schalla“. In einer Schenkung an das Kloster Kremsmünster wird 888/889 eine Gegend oder ein Bach „Scalaha“ erwähnt. Die Grafschaft Schalla entwickelt sich um 1043 innerhalb des Besitztums der Sighardinger Grafen um Loosdorf, Pielach und Schallaburg. Im Jahr 1110 wird ein Graf Sighard de Scahala genannt. Nach mehrmaligem Wechsel der Besitzer baut Hans Wilhelm von Losenstein in den Jahren 1576 bis 1600 die Burg zum Renaissanceschloss um. Über die Stubenberg, Kletzel von Altenach, Freiherren von Tinti und andere ist das Schloss bis zum Zweiten Weltkrieg im Besitz adeliger Häuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es durch russische Einquartierung verwüstet und verfiel von 1955 bis 1965. Dann kam es in den Besitz der Republik Österreich, die es 1968 dem Land Niederösterreich übertrug. Von diesem wurde es restauriert.[5]
Wenig bekannt ist die Burg Sichtenberg, die auf steilen Felsen südlich von Groß-Schollach stand. Erstmals urkundlich erwähnt werden die Herren von Sichtenberg 1170 in der Gefolgschaft eines Herrn von Schalla. Nachdem die Sichtenberg in der Mitte des 13. Jahrhunderts ausgestorben waren, folgen ihnen für 300 Jahre die Rädler (auch Redler und Radler genannt) als Burgherren nach. Als dieses Geschlecht 1541 ausstarb, gelangte die Burg nach mehrmaligem Besitzerwechsel 1596 an die Herren von Schallaburg. Diese hatten Interesse an den Besitzungen um die Burg, waren aber nicht an der Erhaltung der Burg interessiert, sodass sie rasch verfiel. Die heutige Ruine ist in Bundesbesitz, der umliegende Wald gehört den Bundesforsten.[6]
Nach der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung erfolgte 1970 die Gemeindezusammenlegung mit der am Fuß der Schallaburg gelegenen ehemaligen Gemeinde Anzenbach.[7]
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schallaburg: Renaissance-Schloss, welches das Ausstellungszentrum des Landes Niederösterreich beherbergt, in dem jährlich große Ausstellungen stattfinden.
- Wallfahrtskirche in Steinparz
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Die Schallaburg
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Das „Försterstöckl“ auf der Schallaburg
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Arkadenhof in der Schallaburg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 23 im Haupt-, 20 im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. Die Haupterwerbsbetriebe bewirtschafteten drei Viertel der Flächen. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor war der Handel mit 138 Erwerbstätigen, gefolgt von sozialen und öffentlichen Diensten.[8][9][10]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 45 | 66 | 46 | 40 |
Produktion | 8 | 8 | 30 | 26 |
Dienstleistung | 42 | 22 | 297 | 147 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
BerufspendlerVon den rund 500 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Schollach lebten, arbeiteten 100 in der Gemeinde, achtzig Prozent pendelten aus.[11] VerkehrDurch den Nordosten des Gemeindegebietes verlaufen die Westbahn und die West Autobahn A1. |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
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Bürgermeister
Die Bürgermeister seit 1850 waren:[18]
Bürgermeister in Anzendorf
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Bürgermeister in Schollach
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Bürgermeister seit der Gemeindezusammenlegung
- 1970–1990 Leopold Wallner
- 1990–2000 Johann Fellner
- 2000–2015 Norbert Gleiss (ÖVP)
- seit 2015 Walter Handl (ÖVP)[19]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Rosemarie Bauer (* 1944), Politikerin (ÖVP)
Weblinks
- https://www.schollach.at
- 31543 – Schollach (Niederösterreich). Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Burgruine Sichtenberg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schollach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ Johann Fellner: Chronik - Teil1. (PDF) Die Gemeinde Schollach, 1995, S. 9–10, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Johann Fellner: Chronik - Teil1. (PDF) Die Gemeinde Schollach, 1995, S. 10, 18–22, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Johann Fellner: Chronik - Teil2. (PDF) Die Gemeinde Schollach, 1995, S. 48–49, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Johann Fellner: Chronik - Teil1. (PDF) Die Gemeinde Schollach, 1995, S. 24–26, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Gemeinde Schollach: Anzenbach; abgerufen am 15. April 2018
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schollach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schollach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schollach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schollach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Schollach. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Schollach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Schollach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Schollach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Schollach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 25. Oktober 2019.
- ↑ Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Johann Fellner: Chronik - Teil1. (PDF) Die Gemeinde Schollach, 1995, S. 1, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Schollach, Bürgermeister. Abgerufen am 12. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Wappen der Gemeinde Fischamend, Niederösterreich | Official website of Fischamend | de:user:Kontrollstellekundl | Datei:AUT Schollach COA.png | |
Anzendorf Gem. Schollach NÖ | Eigenes Werk | Henry Kellner | Datei:Anzendorf 0212 Panini 4.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Noe ME 2017.svg | |
Isometrisches, für kleine Bildgrößen optimiertes Icon eines nach links blickenden Fotoapparates zur Verwendung in der de:Vorlage:Bilderwunsch . Die Grafik entstand in Anlehnung an File:Camera icon.svg , ist im Gegensatz zu dieser jedoch gemeinfrei. Das erlaubt die Verwendung mit Datei:Photo-request.svg40pxlink=Wikipedia:Bilderwünsche , bei der ein Klick auf das Bild zu einem individuellen Linkziel statt zur Bildbeschreibungsseite und zum Lizenztext führt. | Eigenes Werk | TMg | Datei:Photo-request.svg | |
nur ein roter Punkt | Eigenes Werk | Ttog | Datei:Reddot.svg | |
Das sogenannte „Försterstöckl“ bzw. die Tordurchfahrt nach dem Burggraben des Schlosses Schallaburg in Schallaburg, ein Ortsteil der niederösterreichischen Gemeinde Schollach . Unter Christoph II. von Losenstein erfolgte ab 1540 der Umbau der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts errichten Burg zu einem Renaissanceschloss. Dabei wurde unter anderem der nördliche Teil der Ringmauer geschliffen und 3 Renaissance-Trakte mit zwei Türmen um einen großen Hof errichtet und auch die Tordurchfahrten wurden neu errichtet bzw. neu gestaltet. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Schallaburg - Schloss, Torbau „Försterstöckl“.JPG | |
Der großer Arkadenhof des Schlosses Schallaburg in Schallaburg, ein Ortsteil der niederösterreichischen Gemeinde Schollach . Unter Christoph II. von Losenstein erfolgte ab 1540 der Umbau der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts errichten Burg zu einem Renaissanceschloss. Dabei wurde unter anderem der nördliche Teil der Ringmauer geschliffen und 3 Renaissance-Trakte mit zwei Türmen um einen großen Hof in Form eines Trapezes errichtet. Die Arkaden des weiten Hofes wurden um 1575 errichtet. Sie erhielten eine Terrakottaverkleidung, die aus rd. 1600 Einzelteilen besteht und die in dieser Art ein singuläres Denkmal in der sogenannten deutschen Renaissance sind. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Schallaburg - Schloss, großer Arkadenhof.JPG |