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vom 15.11.2018, aktuelle Version,

Schwanberg (Steiermark)

Marktgemeinde
Schwanberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schwanberg
Schwanberg (Steiermark) (Österreich)
Schwanberg (Steiermark)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 124,19 km²
Koordinaten: 46° 45′ N, 15° 12′ O
Höhe: 427 m ü. A.
Einwohner: 4.566 (1. Jän. 2018)
Postleitzahlen: 8530, 8541
Vorwahl: 03462, 03467
Gemeindekennziffer: 6 03 49
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 6
8530, 8541 Schwanberg
Website: www.schwanberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Karl Heinz Schuster[1] (ÖVP)
Gemeinderat: (2015)
(21 Mitglieder)
14
4
3
14  4  3 
Insgesamt 21 Sitze
[2]
Lage von Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg
DeutschlandsbergEibiswaldFrauental an der LaßnitzGroß Sankt FlorianLannachPölfing-BrunnPredingSankt JosefSankt Martin im SulmtalSankt Peter im SulmtalSankt Stefan ob StainzSchwanbergStainzWettmannstättenWiesSteiermark Lage der Gemeinde Schwanberg (Steiermark) im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Blick auf Schwanberg von der Josefikirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Westfront des Schlosses Schwanberg
Schloss Hollenegg

Die Marktgemeinde Schwanberg mit 4566 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) liegt in der Weststeiermark und gehört zum Bezirk Deutschlandsberg. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie seit Anfang 2015 mit den ehemaligen Gemeinden Hollenegg, Gressenberg und Garanas zusammengeschlossen[3] und führt den Namen Schwanberg weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[4]

Der Ort Schwanberg ist wegen seines Moorbades als Kurort bekannt.

Geografie

Der Markt Schwanberg liegt am Fuße der Koralpe auf einer Meereshöhe von 431 m im Tal der schwarzen Sulm. Es liegt an der Gabelung zweier alter Straßen über die Koralm, einer alten Weinstraße (Kirchengasse) und der Garanasstraße.[5]

Katastralgemeinden und Ortschaften

Eingemeindungen

Am 1. Jänner 1969 wurde die Gemeinde Mainsdorf eingemeindet.[6]
Am 1. Jänner 2015 folgten die Gemeinden Garanas, Gressenberg und Hollenegg.

Das Gemeindegebiet umfasst nun folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2018[7]):

  • Aichegg (430)
  • Garanas (182)
  • Gressenberg (286)
  • Hohlbach (302)
  • Hollenegg (201)
  • Kresbach (405)
  • Kruckenberg (50)
  • Mainsdorf (579)
  • Neuberg (195)
  • Oberfresen (74)
  • Rettenbach (165)
  • Schwanberg (1363)
  • Trag (334)

Nachbargemeinden

Deutschlandsberg Frauental an der Laßnitz
Frantschach-Sankt Gertraud (Kärnten) Sankt Peter im Sulmtal
Wies

Geschichte

Archäologische Fundstellen

Im Osten und Süden von Schwanberg befinden sich mehrere archäologische Fundstellen, die bereits im 19. Jhdt. eingehend untersucht wurden. Es handelt sich dabei um Gräber aus der Römerzeit und den nachfolgenden Jahrhunderten, die – wie auch die Grabhügelgruppen in der Gemeinde St. Martin im Sulmtal – eine Besiedlung des Gebietes belegen.[8][9]

Tanzboden, Vorderer und Hinterer Turm: das Gelände der Altburg Schwanberg

Am „Tanzboden“, der höchsten Stelle des Schwanberger Burgberges,[10] befand sich seit dem 10. Jhdt. eine Burg. Sie wurde um 1580 abgetragen und das Gelände eingeebnet. Der vordere Turm, auch „Metnitzer Turm“ genannt, befand sich an der Stelle der Josefikirche und war ebenfalls ein Teil dieser Anlage.[11] Seine Reste wurden um 1685 als Teil der Kirche weiter verwendet und bilden heute den Chorraum im Ostteil dieser Kirche. Ein „Hinterer Turm“ wird einerseits mit der Burg Spangstein gleichgesetzt,[12] andererseits auf der Amtmannhöhe[13] westlich des Geländes der Altburg angenommen. Er wird auch an der Straßenabzweigung des Weges zur Burg vermutet.[14] Von ihm sind keine Reste mehr erkennbar. Mit den anderen Baumaterialien der Altburg wurde das heutige, aus der Renaissancezeit stammende Schwanberger Schloss ausgebaut.

Bei Ausgrabungen ab 2004 stieß man auf die Reste der alten Burganlage.[15][16] Die Grabungen ergaben mit Resten einer Ringmauer und eines Rundturms Hinweise auf eine eindrucksvolle spätmittelalterliche oder frühneuzeitliche Festung. Ob diese Befestigungsanlage jemals fertiggestellt werden konnte, ist offen. Es wurden auch Belege dafür gefunden, dass die Anlage auf dem Platz einer viel älteren Burg errichtet wurde.[17] Die Ergebnisse der Ausgrabungen 2004 bis 2012 werden in einer Dissertation am Institut für Archäologie an der Universität Graz aufbereitet.[18]

Marktbefestigung Schwanberg

Reste der Befestigung des Marktes Schwanberg befinden sich im Osten des Ortes im Gebiet der Raiffeisengasse: Dort steht ein Rundturm (Rondell) mit einem Durchmesser von 5,5 Metern und einer Mauerstärke von 90 cm. Es wird in das 15. Jahrhundert datiert.[19]

Nach der Vierteleinteilung der Steiermark 1462 die aus militärischen und finanziellen Gründen durch den Leibnitzer Generallandtag eingeführt worden war, lag Schwanberg wie die gesamte Weststeiermark im „Viertel dieshalb der Piberalm“: Das war das Gebiet südlich der Gleinalm und westlich der Mur bis zur Drau, es wurde auch „Viertel zwischen Mur und Drau“ genannt. Sein Hauptort war zunächst Leibnitz, dann Marburg.

Peuerlhof

Im Nordosten des Ortes liegt das Gebiet des ehemaligen Peuerlhofes.[20] Dieser Hof wird auf das 12. Jahrhundert zurückgeführt, er bestand aus einem viereckigen Gebäude, das durch eine Mauer und einen Graben geschützt war. Der Peuerlhof wird auch als „Hof zu Trag“, „Bäudlhof“, „Peierlhof“, alter „Beutelhof“ bezeichnet, er war Lehen der Pettauer, seine Herkunft von den Eppensteinern und Wildonern wird als wahrscheinlich gehalten. Seine Besitzer waren in der Umgebung reich begütert, sie waren im 14. Jahrhundert auch Verwalter und Burggrafen verschiedener Burgen im Lavanttal. Der spätere Bischof von Lavant Leonhard Peurl stammt vom Peuerlhof. Als 1470 Andreas Baumkircher gegen Schwanberg zog, soll der Hof vollständig niedergebrannt worden sein, er wurde aber rasch wieder aufgebaut und 1477 neuerlich verlehnt. Die Entwicklung des Besitzes ist eingehend dokumentiert, auch seine Ausstattung: Für die Rüstkammer des Peuerlhofes werden 1618 u. a. 18 Musketen, 103 „gemeine Rohr“ und 40 Spieße und Hellebarden erwähnt.[21] 1622 wurde das Anwesen durch Christof von Galler erworben und mit der Herrschaft Schwanberg verbunden, wobei aber noch 1653 ein eigener Burgfried dokumentiert ist. Damit endet die eigenständige Geschichte der dann als „Gschloss Päuerlhof“ bezeichneten Anlage. Im 18. Jahrhundert wurde ihr Gelände an Bauernhöfe verteilt, die vollständige Abtragung wird für den Beginn des 19. Jahrhunderts angenommen.[22] Das Baumaterial wurde wie bei ähnlichen Anlagen für andere Gebäude verwendet.[23] Zur Lage des Peuerlhofes bestanden verschiedene Ansichten: In den Publikationen Robert Baravalles wird sein Standort am Steilhang des Stullneggbaches angenommen,[21] später wurde jedoch belegt, dass der Hof nicht an der Straße nach Hollenegg lag, sondern an der Straße nach Mainsdorf, ca. 300 Schritte südlich der Annenkapelle.[22] Von der Anlage sind nur mehr Bodenunebenheiten erkennbar, bei einem Hausbau 1961 sollen Schlossmauern freigelegt worden sein.[24]

Almkrieg

Während des Mittelalters war die Grenze zwischen der Herrschaft Schwanberg, die vom Bistum Brixen an die Herren von Pettau verliehen worden war, und jener von Deutschlandsberg unklar, was immer wieder zu Streitigkeiten führte. Einer der langwierigsten Streitfälle dieser Art, der so genannte Almkrieg, entbrannte zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Er währte rund zwei Jahrzehnte und forderte auf beiden Seiten zahlreiche Todesopfer.[25] Während sich diese Auseinandersetzung aber im Wesentlichen auf die Almgebiete rund um Schwanberg und Deutschlandsberg beschränkte, wurden bei der Baumkircherfehde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch der Markt Schwanberg und sein Umland schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sowohl kaiserliche Söldner als auch die Söldner Baumkirchers plünderten und brandschatzten in und um Schwanberg.

Amthof

Der Amthof von Schwanberg lag auf dem Gelände des späteren Kapuzinerklosters. Seine Errichtung wird in das 14. Jahrhundert datiert, in ihm wurde im 16. Jahrhundert die aus Graz vertriebene evangelische Stiftsschule untergebracht. 1681 brannte der Amthof ab, 1706 wurde sein bis dahin öde gelegenes Gelände den Kapuzinern geschenkt, die es zur Errichtung des Klosters verwendeten.

Visitationen 1529, 1544/45

Die landesfürstliche Visitation 1529, die für die Pfarre am 19. und 20. Juni 1529 in Stainz stattfand, nennt als Pfarrer Herrn Niclas Graff, der die Pfarre mit zwei Gsellpriestern und einem Benefiziaten betreut und Streitigkeiten über Abgaben mit den Spangsteinern, die damals die Herrschaft Schwanberg besaßen, anzeigt. Die Zahl der Kommunionbesucher wird mit 700 angegeben.[26] Die Visitation 1544/45 behandelte die Pfarre unter „Pharr Sant Johans des Gottsthauffers zu Schwamberg“: Lehensherr sei die römisch kaiserliche Majestät gewesen, die aber 1479 durch einen Tausch mit dem Bischof von Seckau die Pfarre St. Andrä bei Graz erhalten habe und nun sei der Bischof Lehensherr. Als Confirmator (Firmspender) wird der Bischof von Lavant genannt. Als Comunicanten werden wie bisher etwa 700 Personen angegeben. „Sant Anna“ (Unterfresen, 1498 genannt) wird als Filiale angeführt.[27]

18. und 19. Jahrhundert

Schwanberg und seine Umgebung lagen ab 1748 im damals neu eingerichteten Marburger Kreis des Herzogtums Steiermark. Ab 1770, der ersten Personen- und Häusererfassung in Österreich, wurden Häuser und Menschen aus dem Gebiet von Schwanberg in „Numerierungsabschnitten“ selbständig erfasst (Konskriptionsgemeinden). Diese Abschnitte waren Wiel (St. Anna), Fresen, Garanas, Gressenberg, Rostock, Mainsdorf, Schwanberg und Kerschbaum. Aus diesen Abschnitten entwickelten sich noch unter Joseph II. die „Steuergemeinden“, in weiterer Folge die Katastralgemeinden des Franziszeischen Katasters.[28]

Die Numerierungsabschnitte wurden in Werbbezirken zusammengefasst (abgeleitet vom Anwerben von Personen für den Militärdienst). Schwanberg war ein solcher Werbbezirk. Nach 1826 kommt zu ihm auch der Werbbezirk Hollenegg. Die Zugehörigkeit der Numerierungsabschnitte zu den Werbbezirken wechselte mehrfach. Der Werbbezirk Schwanberg umfasste im Jahre 1770 3702 Personen (Seelen) und 7 Numerierungsabschnitte (einen weiteren teilweise), 1782 3362 Personen, 1812 2259 (nach einer anderen Quelle[29] 2276) Personen und im Jahre 1846 10 Katastralgemeinden mit 3173 Personen. Benachbarte Werbbezirke waren Landsberg, Hollenegg, Eibiswald und Welsbergl.[30]

20. Jahrhundert

Vom Bahnhof Schwanberg führte eine schmalspurige Werksbahn zu den Kohlebergwerken in Kalkgrub im Süden des Ortes, Gemeinde Limberg. Diese Bahn war die erste Strecke, auf der normalspurige Güterwagen auf Rollwagen transportiert wurden.[31]

Während des nationalsozialistischen Juliputsches im Jahr 1934 wurde der Gendarmerieposten des Marktes, wohin sich auch die Angehörigen der auf Seite der Regierung stehenden Wehrverbände geflüchtet hatten, von einem 200 bis 300 Köpfe zählenden nationalsozialistisch gesinnten Mob regelrecht belagert. Zuvor, in den frühen Abendstunden, war es im Marktgebiet zu mehreren Schusswechseln gekommen, wobei der Sohn des nationalsozialistischen Ortsgruppenleiters von einem Wehrverbandsangehörigen erschossen worden war. In den Morgenstunden des 26. Juli 1934 erzwangen die Nationalsozialisten schließlich die Übergabe des Gendarmeriepostens. Nach dem Zusammenbruch des Putsches wurden 74 Personen wegen Beteiligung an demselben verhaftet, eine unbekannte Anzahl weiterer flüchtete über Jugoslawien ins Deutsche Reich.[32]

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Schwanberg, Gebietsstand: 2014

Politik

Das Rathaus von Schwanberg

Gemeinderat: Der Gemeinderat bestand bis Ende 2014 aus 15 Mitgliedern. Nach dem Gemeindenzusammenschluss im Zuge der steiermärkischen Gemeindestrukturreform besteht der Gemeinderat aus 21 Mitgliedern und setzt sich aus folgenden Parteien zusammen:

  • 14 ÖVP – sie stellt den Bürgermeister und den 1. Vizebürgermeister
  • 4 SPÖ – stellt den 2. Vizebürgermeister
  • 3 FPÖ

Bürgermeister: Bis zur Gemeinderatswahl 2015 war diese Funktion durch einen Regierungskommissär verwaltet. Dieser war der bisherige Bürgermeister der Marktgemeinde, Mag. Karlheinz Schuster (ÖVP). Auch bei der Gemeinderatswahl 2015 wurde Karlheinz Schuster zum Bürgermeister der neuen Gemeinde gewählt. Sein erster Stellvertreter ist Ing. Karl Leonhard Koch (ÖVP) und der zweite Stellvertreter ist Harald Reiterer (SPÖ).[33]

  • Tourismusverband: Die Gemeinde bildet gemeinsam mit St. Martin im Sulmtal und St. Peter im Sulmtal den Tourismusverband „Sulmtal-Koralm“. Dessen Sitz ist Schwanberg.[34]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick vom Hauptplatz zur Josefikirche
Altar der Josefikirche
Blick zur Ostwand der Josefikirche
  • Schloss Schwanberg: Das Schloss Schwanberg liegt auf einem westlich gelegenen Berg weit über dem Ort. Die vom Geschlecht der Pettauer im 11. und 12. Jahrhundert erbaute sogenannte „erste Burg“ wurde auf Befehl des Böhmenkönigs Ottokar im Jahre 1269 zerstört. Einige Jahre danach begann der Wiederaufbau der Burg durch die Pettauer (12. bis 14. Jahrhundert). Das Schloss wurde im Jahre 1581 in seiner heutigen Form fertiggestellt. Vom 14. Jahrhundert bis zum 17. Jahrhundert herrschten die Galler, anschließend die Saurauer (unter ihnen Franz Josef Graf Saurau) bis zum Jahre 1822. Das Schloss und die Ländereien waren darauf im Besitz der Liechtensteiner, von denen es 1891 vom Land Steiermark gekauft wurde. Von 1892 bis Juli 2015 dienten die Gebäude als Pflegeanstalt für chronisch Kranke.[35]
  • Pfarrkirche Schwanberg: Die Pfarrkirche Schwanberg war ursprünglich eine Kapelle, durch die Erhebung Schwanbergs zur Pfarre im Jahre 1244 wurde sie zur Pfarrkirche, deren romanische Anlage im Kern erhalten ist.[5] Die Erbauer der Kirche waren die Schlossherren von Spangstein.
  • Josefikirche Schwanberg: Maria Theresia erklärte den Hl. Josef im Jahre 1771 zum Landespatron der Steiermark und von Tirol. Es entstand eine große Anzahl von Andachtsstätten und Wallfahrtskirchen, die dem Heiligen geweiht waren. Die einzige verbliebene Wallfahrtskirche dieser Art ist die Josefikirche in Schwanberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich die Josefikirche in einem bedrohlichen Bauzustand. Pfarrer Alois Polaschek hatte sich zum Ziel gesetzt, die Josefikirche der Nachwelt zu erhalten. Um einen Gegenwartsbezug herzustellen, sollte die Freskierung des Innenraumes erfolgen. Im Jahr 1957 erhielt der Künstler Jakob Laub den Auftrag, die Josefikirche mit Fresken der Heilsgeschichte auszumalen. Mit längeren Unterbrechungen wurden die Fresken 1960 (Gewölbe) und 1981 (Seitenwände), vollständig erst 1995, unter sechsjähriger geistiger und materieller Betreuung durch den neuen Pfarrer Anton Lierzer fertig gestellt. Die Josefikirche gilt als weithin sichtbares Wahrzeichen des Ortes. Früher stand an der Stelle ein Wachturm, die Wächter gaben bei Annäherung des Feindes Alarm. Unter Einbeziehung der Reste des Turmes wurde später die Kirche zum „Heiligen Josef“ erbaut. Zu der über dem Ort gelegenen Kirche führt ein Kreuzweg.[5]
  • Klosterkirche Schwanberg: Das Kloster mit Klosterkirche wurde von den Kapuzinern errichtet, nachdem ihnen im Jahr 1706 das Grundstück mit der Brandruine einer ehemaligen Stiftsschule vom Grazer Statthalter Graf Falbenhaupt geschenkt worden war. 1968 wurde der Klosterbetrieb eingestellt, 1970 verkaufte es der Orden samt dem Grundstück und der Kirche der Moorbadgesellschaft, die seit 1973 das Heilmoorbad Schwanberg betreibt.
  • Brendlhof: Der nördlich von Schwanberg gelegene[36] Brendlhof war im 17. Jahrhundert ein protestantisches Bethaus mit einem dazugehörigen Friedhof. In ihm befinden sich Ausstellungsräume, die u. a. ein Bauernmuseum enthalten. Im Südtrakt befindet sich eine wertvolle Stuckaturdecke mit Engelsköpfen.
  • Greißlermuseum: Das private Greißlermuseum entstand aus dem Inventar von sechs kleinen Lebensmittelläden. Auf einer 800 m² großen Ausstellungsfläche im sogenannten „Rikerhof“ werden Gegenstände des Kleinhandels und Antiquitäten aus vergangener Zeit ausgestellt und teilweise auch verkauft.
  • Lebensschmiede: In der „Lebensschmiede“, einem 200 Jahre alten, original restaurierten Anwesen, stellen ansässige Künstler ihre Arbeiten aus.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete

  • Naturschutzgebiet: Das Gebiet östlich des Speikkogels mit dem Seekar und dem Bärental ist Naturschutzgebiet. Das geschützte Gebiet umfasst die Quellgebiete des Seebaches, Payerlbaches, Karbaches und der Schwarzen Sulm, in ihm liegt ein Verbreitungsgebiet der Gießbach Gemswurz (Doronicum cataractarum), die nur auf der Koralpe vorkommt.[37]
  • Landschaftsschutzgebiet: Alpine Bereiche am Osthang der Koralpe (die teilweise auch zum Naturschutzgebiet Seekar-Bärental gehören) im Westen von Schwanberg sind als Landschaftsschutzgebiet geschützt. Der Schutz bewirkt die Erhaltung der natürlichen Landschaftselemente und die Bewahrung der Charakteristik der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft, insbesondere die Erhaltung der Landschaftselemente wie alpine Matten, Kampfwaldzonen, Schuttfluren, Krummholzbestände, natürliche Fließgewässer mit ihrer Begleitvegetation und Lebensräume der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten.[38]

Gesundheit

  • Heilmoorbad Schwanberg: Das ehemalige Kapuzinerkloster wird seit 1973 als Heilmoorbad genutzt. Grundlage für die Kuranwendungen bilden die Produkte aus dem Hochmoor von Garanas bei Schwanberg. Die Indikationen für eine Kur liegen in allen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.[39]

Bildung

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Neue Mittelschule

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

  • Olga Neuwirth (* 4. August 1968 in Graz, aufgewachsen[43] in Schwanberg), Komponistin, Musikerin, ihr wurde 2010 der große österreichische Staatspreis für Musik zuerkannt

Historische Landkarten

  Commons: Schwanberg (Styria)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 8. Mai 2015. 88. Jahrgang Nr. 19, ZDB-ID 2303595-X. S. 1.
  2. Wahlergebnisse auf meinbezirk.at
  3. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  4. § 3 Abs. 2 Z 4 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 2.
  5. 1 2 3 Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. S. 507–509.
  6. Gesetz vom 3. Dezember 1968 über Gebietsänderungen von Gemeinden, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 27. Dezember 1968, 22. Stück, Nr. 164. S. 187.
  7. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (Excel)
  8. V(áclav, auch: Wenzel) Radimský: Urgeschichtliche Forschungen in der Umgegend von Wies in Mittel-Steiermark. I. Die prähistorischen Denkmale der Umgebung von Wies. In: Franz Hauer (Red.): Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien - MAG. Band XIII (Band III der neuen Folge) Jahrgang 1883. ISSN 0373-5656, ZDB-ID 206023-1. Verlag Gerold. Wien. V(áclav, auch: Wenzel) Radimský, Joseph Szombathy: Urgeschichtliche Forschungen in der Umgegend von Wies in Mittel-Steiermark. III. Fortsetzung des Berichtes über die Grabungen in den Jahren 1881, 1882 und 1883. S. 77–108. MAG XVIII (neue Folge VIII). Jahrgang 1888.
  9. Fundortverzeichnis der Steiermark (abgerufen 2. Juni 2010).
  10. Werner Murgg, Bernhard Hebert: Mittelalterliche und Frühneuzeitliche Wehrbauten im Bezirk Deutschlandsberg: Aufnahme der Bodendenkmale. Mit Zeichnungen von Stefan Karl. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ. Band 10, Jahrgang 1994. Hrsg.: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie ÖGM, Wien. ISSN 1011-0062, ZDB-ID 805848-9. S. 65, Lageskizze S. 91. Koordinaten der Altburg Schwanberg: 46° 45′ 18″ N, 15° 11′ 35″ O
  11. Werner Murgg, Bernhard Hebert: Wehrbauten S. 65–66, Koordinaten der Metnitzer Turms: 46° 45′ 19″ N, 15° 11′ 48″ O.
  12. Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. Eine enzyklopädische Sammlung der steirischen Wehrbauten und Liegenschaften, die mit den verschiedensten Privilegien ausgestattet waren. Graz 1961, Verlag Stiasny. S. 82.
  13. Werner Murgg, Bernhard Hebert: Wehrbauten S. 66, Koordinaten des Hinteren Turms, Amtmannhöhe: 46° 45′ 39″ N, 15° 10′ 44″ O.
  14. Werner Murgg, Bernhard Hebert: Wehrbauten S. 66, Koordinaten des Hinteren Turms, Straßenabzweigung: 46° 45′ 30″ N, 15° 11′ 13″ O.
  15. Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 17. September 2010. 83. Jahrgang Nr. 37, ZDB-ID 2303595-X. S. 1.
  16. Allgemeines zur Altburg Schwanberg (abgerufen 21. September 2010.)
  17. Bernhard Schretter: Fundbericht. In: Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Fundberichte aus Österreich. (FÖ) Band 50, Jahrgang 2011. Wien 2012. ISSN 0429-8926, ZDB-ID 213982-0. Seiten 392–394.
  18. laufende Dissertationen: Sarah Kiszter: Die archäologischen Untersuchungen der Altburg Schwanberg-Tanzboden (Bezirk Deutschlandsberg, Steiermark) von 2004 bis 2012. (abgerufen 13. August 2015.)
  19. Werner Murgg, Bernhard Hebert: Wehrbauten S. 66, Lageskizze S. 92. Koordinaten des Schwanberger Rondells: 46° 45′ 28″ N, 15° 12′ 3″ O.
  20. Lage nach Murgg, Hebert, Wehrbauten: 46° 45′ 38″ N, 15° 12′ 2″ O.
  21. 1 2 Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. S. 80.
  22. 1 2 Werner Murgg, Bernhard Hebert: Wehrbauten. S. 68.
  23. Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hrsg.), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. ISBN 3-90193815X. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Erster Teilband, Allgemeiner Teil. Gernot Obersteiner: Siedlung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit bis 1848. ZDB-ID 568794-9. Seite 58.
  24. Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. S. 79–80.
  25. Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Eigenverlag der Stadtgemeinde Deutschlandsberg, o. J. (1990) Seite 60.
  26. Anton Albrecher: Die landesfürstliche Visitation und Inquisition von 1528 in der Steiermark. Edition der Texte und Darstellung der Aussagen über die kirchlichen Zustände. In: Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK, XIII. Band. Graz 1997. Selbstverlag der HLK. ISBN 3-901251-10-3, ZDB-ID 559606-3. Seiten 76, 127, 230, 368 und 414.
  27. Rudolf Karl Höfer: Die landesfürstliche Visitation der Pfarren und Klöster in der Steiermark in den Jahren 1544/1545. Edition der Texte und Darstellungen zu Nachrichten über das kirchliche Leben. Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. XIV. Band. Graz 1992. Selbstverlag der HLK. ISBN 3-901251-02-2, ZDB-ID 559606-3. Seiten 192 und 193.
  28. Manfred Straka: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, XXXI. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Selbstverlag der HLK. Graz 1978. ZDB-ID 501108-5. S. 91.
  29. Karl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. zitiert nach Straka, Verwaltungsgrenzen, S. 215.
  30. Straka: Verwaltungsgrenzen. S. 213–224.
  31. Walter Krobot, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. Geschichte und Fahrpark der Schmalspurbahnen Österreichs von 1825 bis 1975. Verlag Slezak, 3. Auflage Wien 1984. ISBN 3-85416-095-X. S. 132–133.
  32. Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren …“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (= Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008. ZDB-ID 2261424-2. S. 165–157, 183 (Totenliste) und 186, ISBN 978-3-7065-4006-3.
  33. Gemeinderat. In: www.schwanberg.gv.at. Abgerufen am 11. Oktober 2016.
  34. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. ZDB-ID 1291268-2 S. 631.
  35. Schwanberg: Eine Ära ging zu Ende. Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 10. Juli 2015. 88. Jahrgang Nr. 28. S. 1.
  36. Koordinaten des Brendlhofes: 46° 45′ 34″ N, 15° 11′ 49″ O.
  37. Naturschutzgebiet Seekar-Bärental (abgerufen 30. Juni 2015).
  38. Verordnung der steiermärkischen Landesregierung vom 11. Juni 2015 über die Erklärung von Gebieten der Koralpe zum Landschaftsschutzgebiet Nr. 1, steiermärkisches Landesgesetzblatt Nr. 43/2015, ausgegeben am 15. Juni 2015.
  39. http://www.heilmoorbad.at/ Homepage des Heilmoorbades Schwanberg
  40. Weststeirische Rundschau (30. 6. 1973), S. 3.
  41. Weststeirische Rundschau, Nr. 6 (9. 2. 1985), S. 4.
  42. Südost-Tagespost (2. 9. 1986), S. 10.
  43. Biographie. Dass sie aus Schwanberg „gebürtig“ wäre (wie es in der Wochenzeitschrift „Weststeirische Rundschau“ vom 5. Februar 2010, 83. Jahrgang Nummer 5, Seite 1, erwähnt ist), lässt sich aus anderen Quellen nicht bestätigen.