Helle Köpfe: Polymerbasierte Materialien für die Elektronik (Pressemeldung)#
Der Mensch ist anspruchsvoll: schneller, besser, höher! Dieser Anspruch macht auch bei der Mikroelektronik und Elektrotechnik nicht halt. Dabei spielen Polymere eine mittlerweile unverzichtbare Rolle. Ob bei Leiterplatten für unsere Handys oder Hochspannungsgeneratoren und Transformatoren – der richtige Einsatz von polymerbasierten Materialien sorgt für eine bessere Leistung und mehr Effizienz. #
Mit dem Zuschlag für ein Großforschungsvorhaben hat es sich ein hochkarätiges Team aus Industrie und Wissenschaft rund um die Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL) zum Ziel gesetzt, eben genau diesen Einsatz von Polymeren zu optimieren, um dem hohen Anspruch gerecht zu werden.
Die immer umfangreicheren Anforderungen an Geräte der Mikroelektronik wie auch der Bedarf an höherer Effizienz und verbesserter Leistung von Generatoren und Transformatoren führen zu anspruchsvollen Betriebsbedingungen und einer höheren Temperaturentwicklung im Einsatz. Die dabei verwendeten Materialien müssen diesen widrigen Umständen trotzen, um Qualität und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau zu garantieren. „Wir verfolgen mit dem K-Projekt „PolyTherm“ mehrere Ziele. Zum einen wollen wir die Temperaturentwicklungen und die damit verbundene Belastung der Materialien in den Geräten im Simulationsverfahren analysieren. Mit diesen Erkenntnissen können wir die Lebensdauer und Zuverlässigkeit von elektronischen Bauteilen genau abschätzen. Zum anderen werden wir auf Basis dieser Analysen geeignete Polymere und Polymercomposite entwickeln, die im Einsatz die beste Performance zeigen“, erklärt der Projektmanager Frank Wiesbrock (PCCL) die Herausforderungen des Projektes.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, hat sich ein einzigartiges Konsortium zusammengeschlossen. Mit sechs Partnerunternehmen aus den Branchen Mikroelektronik / e-mobility (AT&S, Continental, ams, und AVL) und Hochspannungstechnik (Siemens, Andritz Hydro) sowie fünf Universitäten (Montanuniversität Leoben; Technische Universität Graz; University of Southampton, Politecnico di Torino; Technische Universität Dortmund) vereint das K-Projekt „PolyTherm“ die Expertise von Materialwissenschaftern, Polymerchemikern und Elektroingenieuren.
Martin Payer, Geschäftsführer des PCCL, sieht in dem Zusammenschluss aus Industrie und Wissenschaft einmalige Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen weiter auszubauen. „Gerade an der Schnittstelle der Polymerwissenschaften und der Elektrotechnik bieten sich vielfältige Chancen für innovative Lösungen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie umsetzen wollen.“
In regionaler Hinsicht stärkt dieses Großforschungsvorhaben auch die Sichtbarkeit des neu gegründeten Clusters Silicon Alps. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt hat, die österreichischen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand zur Entwicklung zu bündeln und einmalige Potentiale in der Mikroelektronik und Elektrotechnik sichtbar zu machen.
Die Genehmigung des K-Projektes „PolyTherm“ unterstützt diese Bemühungen und schärft das Kompetenzprofil insbesondere im Bereich der Materialforschung für die Mikroelektronik“, so Cluster-Geschäftsführer Gerd Holzschlag.
Das K-Projekt „PolyTherm – Polymer Composites for Thermally Demanding Applications“ ist eines von acht genehmigten K-Projekten im Rahmen des COMET Programmes mit einer Laufzeit von vier Jahren und einem Gesamtbudget von rund 6 Mio EUR. Gefördert wird das Projekt durch das Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium sowie dem Land Steiermark.