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Lo¨sen quadratischerGleichungen inC 11. Schulstufe
Damit ist gezeigt, dass die gefundenen Lo¨sungen korrekt sind.
Probe (anderer Ansatz): Genauso gut ha¨tte auch gezeigt werden ko¨nnen, dass f(x) =
1
2(x−x1)(x−x2) gilt. Der Faktor 12 steht deshalb dabei, weil es sich beim Polynom f(x)
um ein nicht-normiertes handelt; das heißt, dass vor dem Glied mit der ho¨chsten Potenz
nicht der Faktor 1 steht. Eine Division durch den zum ho¨chsten Glied geho¨renden Faktor
wu¨rde ein normiertes Polynom liefern, welches die gleichen Nullstellen besitzt. Daher
muss genau dieser Faktor bei der Linearfaktorzerlegung (genau darum handelt es sich
bei dieser zweiten Probe) beru¨cksichtigt werden.
1
2 (x−x1)(x−x2) = 1
2 (x−(1+3i))(x−(1−3i))
= x2−x(1−3i)−x(1+3i)+(1+3i)(1−3i)
2
= x2−x+3ix−x−3ix+1+9
2
= x2−2x+10
2 = 1
2 x2−x+5 =f(x)
Demnach ko¨nnen wir sicher sein, dass wir die richtigen Lo¨sungen erhalten haben.
Theorie
Anhand des gegebenen Beispiels sollte die allgemeine Vorgehensweise bereits ersichtlich
sein: im Prinzip la¨uft alles wie gewohnt ab, bis zu dem Punkt, an dem negative Wurzeln
ins Spiel kommen.
Ein Polynom zweiten Grades (also mit 2 als ho¨chster Potenz) ax2+bx+c liefert die
Nullstelle(n):
x1,2 = −b±√b2−4ac
2a ,
wobei
zwei reelle Nullstellen existieren
eine reelle Nullstelle existiert
zwei komplexe Nullstellen existieren
wenn
√
b2−4ac>0√
b2−4ac=
0√
b2−4ac<0
gilt.
Fu¨r die Auswertung in dem Fall, welcher zwei komplexe Nullstellen liefert, beno¨tigen
wir die am Beginn dieses Kapitels angefu¨hrte Definition. So wird aus der Wurzel einer
negativenZahldie imagina¨reEinheit imalderpositivenWurzeldermit−1multiplizierten
Zahl. Danach muss nur noch ausgerechnet werden und du solltest auf die richtige Lo¨sung
kommen.
Spannend ist noch zu bemerken, dass der Fall, der zwei Lo¨sungen im Komplexen besitzt,
jeweils genau zueinander konjugiert komplexe Zahlen als Lo¨sungen liefert.
Als Probe kannst du die gefundenen Nullstellen einfach durch Einsetzen u¨berpru¨fen
oder bei einer Linearfaktorzerlegung pru¨fen, ob fu¨r ein gegebenes Polynom f(x) =
a2 ·x2+a1 ·x+a0 tatsa¨chlich f(x)=a2(x−x1)(x−x2) gilt, wobeix1 undx2 fu¨r die
ermittelten Nullstellen stehen.
Davon abgesehen sei erwa¨hnt, dass jede Polynomfunktion (es sei denn, sie ist konstant)
komplexe Nullstellen besitzt.
Austria-Forum MichaelHubmann,Helmut Zo¨hrer
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Buch Mathematik Unterrichtseinheiten"
Mathematik Unterrichtseinheiten
11. Schulstufe
- Titel
- Mathematik Unterrichtseinheiten
- Autoren
- Michael Hubmann
- Helmut Zöhrer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Graz
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 55
- Kategorien
- Dokumente Unterrichtsmaterialien
Inhaltsverzeichnis
- Aufstellen von Polynomfunktionen 1
- Binomialkoeffizient 3
- Binomialverteilung 5
- Extrema 7
- Berechnung von Extrema anhand der Differentialrechnung 10
- Berechnung von Extremstellen in endlichen Intervallen 13
- Funktionen und ihre zugehörige Ableitungsfunktion 15
- Mittelwert, Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung 18
- Monotonie 20
- Polynomdivision 23
- Relative Häufigkeit 26
- Sattelpunkt 28
- Skizzieren von Funktionen anhand der Ableitung 30
- Untersuchung des Monotonieverhaltens einer Funktion 31
- Wendepunkt 35
- Zufallsvariable 38
- Komplexe Zahlen: Allgemeines 40
- Multiplikation komplexer Zahlen in Polardarstellung 43
- Polardarstellung komplexer Zahlen 45
- Geometrische Deutung komplexer Zahlen 48
- Lösen quadratischer Gleichungen in C 50
- Die imaginäre Einheit 53