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Vierte Periode 1522 —t?4o , 347
»craimiät über Preußen, und durch seine Einwilligung die Königswür-
de (18. Jänner 1704).
Die Erhebung in den Reichsfürstenstand erhielten uon diesem Kaiser die
Häuser Porcia (1662), Schwarzenberg (1670), Esterhazy von
Galantha (168?)/ Odescalchi (1686)/ Thurn und Talis(l695).
§.60.
Joseph I. (,?05-l?li).
Io seph I., der schon 1690 zum Römischen Könige gewählt, und
1687 zum Ungarischen Könige gekrönt worden war, rrbte mit dcm vä<
tcrlichen Reiche den Spanischen Erbfolgekrieg, den er während seiner
sechsjährigen Regierung auf das glücklichste fortsetzte, ohne jedoch das
Ende desselben zu erleben.
Prinz Eugen hatte den Winter in Wien zugebracht, und begab
sich gegen das Ende des Aprils (1706) nach Italien. Hier begegnete ihm
die unangenehme Nachricht, daß Vendome die Kaiserlichen unter dem
Grafen Reventlow am 19. April bei Calcinato mit überlegener
Macht angegriffen, und mit großem Verluste über die Etsch zurückge-
drängt habe. Er traf die Flüchtigen in Gavardo, sammelte sie, und
verschanzte sich mit ihnen in einem trefflich gewählten Lager bei S. Mar-
tino, unweit Verona, wo er die aus Deutschland heranziehenden Ver-
stärkungen erwarten wollte. Indem er dort stille lag, erfuhr er, daß
sein Gegner Vendome abgerufen worden sey, um das Französische
Heer in den Niederlanden zu befehligen, «nd daß an seiner Stelle der Herzog
von Or leans und der Graf von Mars in nach Italien bestimmt
seyen. Dieß machte ihn so kühn, einen gefahrvollen Marsch nach Pie-
mont zu unternehmen, der zum Erstaunen der Welt gelang. Der Her-
zog von Savoyen hatte nur noch die einzige Stadt Turin, und auch diese
wurde seit dem Anfange des Juli von I8,NN0 Franzosen unter dem Her-
zoge von La Feuil lade belagert. Er überließ ihre Vertheidigung dem
kaiserlichen Feldmarschall Daun, um sich persönlich an die Spitze seiner
Truppen zu stellen, mit denen er sich nach Asti zog. Mit ihm nun sich
zu vereinigen, war Eugen's kühner Gedanke. Es war ein Weg von
beinahe fünfzig Meilen, mitten durch feindliche Posten, und durch ein
Land, das von drei schiffbaren Strömen und vielen kleineren Gewässern
durchschnitten wird, und er hatte nicht mehr als 24,ct>0 Mann. Die
Feinde erstaunten über seine Erscheinung; und ehe sie noch eins werden
konnten, ob uud wie sie ihn von dem Eindringen in Piemont abhalten
sollten, hatte er sich schon (1. September 17n6) mit dem ängstlich
harrenden Herzoge von Savoyen vereinigt, und rückte zum Ent-
satze von Turin herbei. Aber der Herzog hatte auch nicht mehr als
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494