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Vierte Periode l522^-1?40.
Mantua, hinterlassen. Nun forderten Rudolph's Brüder
tern, den uralten, zwar oft, aber immer mit Unrecht verletzten Haus-
grundgesetzen der Einheit, Untheilbarkeit und Erstgeburt zuwider,
Theilung der Herrschast über Tirol. Doch Nudolph schlug das Be-
gehren ab, und sofort setzte jener Vertrag von 1602 den Grundsatz
fest: das Recht zur Herrschaft stehe zwar allen zugleich lebenden Erz-
herzogen, die wirkliche Regierung des Hauses und der Länder
auf ewige Weltzeiten dem Erstgebornen allein und ausschließend zu.
Die schädlichen Ländertheilungen hörten nun auf, und Rudolph II .
trug dadurch zum Glänze und zur steigenden Macht Oesterreich's
nicht wenig bei. , "> ^ ^ ^
^ h. 66.
X Mathias (l«l
Nach Rudolph's II. Tode wurde Math ias zum Kaiser
ohne eine Spur des hartnäckigen Widerstandes, den die Bearbeitungen
Frankreich's und der protestantischen Union allerdings hatten vermuthen
lassen. Seine Brüder Mar imi l ian »nd Albrecht lehnten die Anträge i
ab, die ihnen deßhalb geschehen waren. Eine Pracht war bei dieser Krö-
nung, eine Menge der in Person anwesenden Churfürsten, Fürsten, Gra-^
fen und Herren, daß es wahrlich schien, als hätte man auf ein halbes";
Menschenalter hinaus »on einander Abschied nehmen wollen.
Unmittelbar auf die Negierungs - Veränderung folgte (1I. August^^
1613) der Regensburger Reichstag, vom Kaiser angesagt, damit die^,^
Reichs-Iustiz in besseren Lauf gebracht, die Reichs-Matrikel ergänzt, "
die Münzmißbräuche abgestellt, das wechselseitige Mißtrauen und die
leider daraus entsprungene Verfassung (Union) und Gegenverfassung-,
(Liga) zu Ende gebracht, und der Türkengefahr begegnet werde. Die,5
Erreichung aller dieser Zwecke wurde vereitelt durch die förmliche Tren- .<>.
llung, welche auf der Versammlung zu Regensburg
und Protestanten geschah. Jene wollten den Vortheil der Majorität
nicht aus den Händen geben, diese aber in Sachen der Religion
oder solchen, die sie unter dem Vorwande der Religion durchzu-^
setzen beabsichtigten, auf keine Weise sich überstimmen lassen. Mathias, ^
seines Vaters Beispiel unverrückt im Auge haltend, wünschte nichts so ^
sehr, als eine Vereinigung — und wäre es leider zu dieser zu spät,
die Erhaltung des inneren Friedens. Den offenen Bruch wünschte
um jeden Preis zu vermeiden. Seine Bemühungen blieben
und der Reichstag ging in Unordnung auseinander (22. October
Noch ungünstigere Aussichten gewährte die entschiedene Tendenz der- ^
Protestanten in Oesterreich, Ungarn und Böhmen, unter sich eine eigene/"
unabhängige Conföderatwn, und somit einen Staat im Staate zu bil-
den. Die traurigen Folgen davon zeigten sich auf der Versammlung
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Title
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Author
- Leopold Haßler
- Publisher
- Ignaz Klang
- Location
- Wien
- Date
- 1842
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.31 x 20.0 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494