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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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56 | British Royalty – das britische Königshaus vergrößern. Dies nicht zuletzt durch die Reetablierung von Traditionen und Ri- tualen, wie etwa der Krönungszeremonie und der 50-Jahre-Jubiläumsfeier.7 Die beiden nachfolgenden Könige und Söhne von George  III., George  IV. und William  IV., brachten jedoch einen neuen Tiefpunkt königlicher Beliebtheit. Innerhalb der Bevölkerung herrschte das Urteil vor, die »wicked uncles«8 seien Trunkenbolde und beschäftigten sich vorwiegend mit Affären, Völlerei und Spiel- sucht  – Vorwürfe, die ebenso auf einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Aris- tokratie zutreffend waren. Die widerwillig geschlossene Ehe zwischen George  IV. und Caroline of Brunswick Wolfenbüttel stellte einen zusätzlich nicht zu versie- genden Quell an geeignetem Skandalmaterial dar. In den Jahren vor seinem Tod zog sich der Regent mehr und mehr vor der Öffentlichkeit zurück und als dieser schließlich 1830 eintrat, hielt sich die Trauer der Bevölkerung stark in Grenzen. So vermochte George  IV. zwar die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit durch seinen glamourösen Lebensstil lange Jahre auf sich zu ziehen, verlor durch sei- nen Rückzug gegen Ende seines Lebens jedoch den Rückhalt seiner Untertanen. Sein Nachfolger William  IV. regierte für kurze sieben Jahre, während derer er vor prachtvollen Zeremonien zurückschreckte und, im Gegensatz zu seinen früheren Lebensjahrzehnten, mit seiner Ehefrau Adelaide ein beschauliches Leben führte, das der britischen Mittelklasse zusagte. Auf politischer Ebene machte er sich jedoch unbeliebt, indem er indirekt dazu beitrug, dass die kurzzeitig die Mehrheit bildenden Whigs zu Gunsten der Tories zurücktreten mussten. Der politische Einfluss der Monarchie befand sich zu jener Zeit bereits im Abstieg.9 Victoria bestieg nach dem Tode Williams 1837 als 18-Jährige den Thron einer der bedeutendsten Monarchien Europas. Öffentliche Zeremonien und Prozes- sionen sollten bereits vor ihrer offiziellen Ernennung zur Königin die Kenntnis um die neue Monarchin verbreiten und ihre Popularität erhöhen. Höhepunkt dieser Bemühungen bildete schließlich die Krönung selbst. Victoria unterstützte für alle ersichtlich die Whigs und den Premierminister Melbourne, den ersten von rund zehn Premierministern, die während des langen Lebens der Königin dienen sollten.10 Während ihrer Regentschaft wurde aus den Whigs in Zusam- menschluss mit den Radikalen schließlich die Liberal Party, während sich die Tories zu der Conservative Party wandelten. War es zunächst der Wunsch 7 Golby, John M.; Purdue, Bill (A.  W.), The Monarchy and the British People, 1760 to the Present, S.  17 f. 8 Ebd., S.  27. 9 Ebd., S.  27, 38–42. 10 Ebd., S.  45 f. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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