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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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241Königliche Reisen | das dem König ermöglichte, inkognito zu reisen, so etwa auch zum Grossen Sankt Bernhard oder zum Castello di Fénis im Aostatal.400 Nur sehr wenige Anekdoten rankten sich um die alpinen Aufenthalte des königlichen Paares. Eine der wenigen, die überliefert wurden, basierte wahr- scheinlich auch auf Tatsachen. So wurde 1909 in mehreren Zeitungen berichtet, Umberto und Elena hielten sich gerade in ihrem Palazzina in Sant’Anna auf und erwarteten den Besuch von befreundeten Adeligen, als, vom Salutieren der Wachmänner begrüßt, ein Auto durch den bewachten Eingang fuhr. Das kö- nigliche Paar erschien daraufhin auf der Treppe vor dem Palazzina und trat den inzwischen ausgestiegenen und mit langen Mänteln, Sonnenbrillen und Mützen bekleideten Gästen lächelnd entgegen. Erst als der König schon die Hand zum Gruße ausgestreckt hatte, zogen die Männer ihre Sonnenbrillen ab und zum gegenseitigen Erstaunen sah sich das königliche Paar ihnen unbekannten Rei- senden gegenüber, die sich auf dem Weg in die Therme verirrt hatten. Nach der Aufdeckung dieses Missverständnisses wurden jene prompt von den königlichen Wachen auf den richtigen Weg geschickt.401 Im Jahr darauf, 1910, jagte der König in Ceresole und Valdieri, begleitet von seinem Jagdpersonal, darunter wie üblich auch einem Arzt.402 1913 schließlich unternahm der König das letzte Mal Jagden im Aostatal.403 Die Fischerei in Sant’Anna404 hingegen gab das königliche Paar ebenso wenig auf wie die dortige Jagd.405 400 Cuaz, Marco, »Le cacce del re«, S.  19. 401 o.  A., »Un curioso equivoco dei Sovrani durante la villeggiatura a Sant’Anna di Valdieri«, S.  2. 402 ACS Roma, Real Casa, Regie Caccie, Torino, anno 1910, b. 109. 403 Agostino, Laura, I Savoia di Sarre, S.  102. 1919 gab der König dann auch seine Jagdrechte in Teilen des Aostatals und Piemonts zugunsten der Schaffung eines Nationalparkes auf. Darüber zeigte sich die Bevölkerung jedoch erzürnt, da eine Änderung der Jagdrechte, die sie den italieni- schen Königen übergeben hatten, nicht vorgesehen war und sie im Vorfeld auch nicht konsultiert wurden : »We were happy to give our hunting rights to the king, the locals said. We won’t be so happy giving them to the state.« Schlussendlich setzte sich der Plan des Nationalparks Gran Paradiso zum Schutze der Steinböcke und Gämsen jedoch durch. Sievert, James, The Origins of Nature Conservation in Italy, S.  192 f. 404 Cuaz, Marco, »Le cacce del re«, S.  23. 405 d’Entrèves, Pietro, »Königliche Jagden im Gran Paradiso«, S.  52. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Title
Die Macht auf dem Gipfel
Subtitle
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Author
Eva Bachmann
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
294
Keywords
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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