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Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät - Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis, Volume II:1442–1557
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Statistische Auswertung xxv und einem Theologen zusammen. Somit wurden in diesem Jahr an einer – wenngleich nicht unbedeutenden – italienischen Universität mehr juristische Doktorgrade vergeben als an allen juridischen Fakultäten des Reiches zusammen133. 1.8 Statistische Auswertung In dem hier betrachteten Zeitraum von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 16. Jahr- hunderts stand Wien im Hinblick auf die Gesamtimmatrikulationen teilweise an der Spitze aller Universitäten nördlich der Alpen. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts studierten über 19.000 Universitätsbesucher in Wien, das sind beinahe ein Viertel aller Studierenden im Reich134. Ab 1500 holten die anderen Universitäten im Reich auf, ab den 1530er-Jahren hatte Wien seinen quantitativen Spitzenplatz bereits verloren und um 1550 konnten die Universitäten in Wittenberg, Leipzig, Ingolstadt und Frankfurt/Oder teilweise deutlich mehr Studierende als Wien verzeichnen135. Die Universitäten im Reich waren zu einem Großteil Artistenschulen, 80 bis 90 Pro- zent der Studenten können den Fakultäten der Artes zugerechnet werden, um die 10 Pro- zent waren Juristen, der Rest teilte sich auf Theologen und einige wenige Mediziner auf136. Die stark frequentierte Wiener Universität war in besonderer Weise eine Artistenschule, der Anteil der Juristen an der Gesamtzahl der Scholaren lag im 15. Jahrhundert nur zwi- schen fünf und sechs Prozent137. Das sind auf das 15. Jahrhundert gerechnet im Durch- schnitt 20 Einschreibungen pro Jahr138, in dem hier betrachteten Zeitraum 15 Personen jährlich. Der allgemeine Rückgang an der Universität Wien ab 1520 ist also auch deutlich an der Juristenfakultät zu bemerken. Immer wieder kommt es vor, dass in einem Semester keine oder nur ein bis zwei Personen immatrikuliert waren. Zum Vergleich: In Köln lag der Anteil der Juristen, gemessen an der Gesamtzahl, bei etwa 13 Prozent139. 1.8.1 Frequenz Innerhalb des Zeitraums von 115 Jahren, also zwischen 1442 bis 1557, konnten an der Juristenfakultät der Universität Wien 1.666 Personen erfasst werden. Viele Personen scheinen öfter in der Matrikel auf, sowohl bei der Immatrikulation als auch bei jeder Gra- duierung, die Zahl der Einträge ist de facto also viel höher. Die Verteilung der Studierenden auf die einzelnen Semester variiert sehr stark, der Höchstwert wird im Jahr 1498 mit 62 erreicht, in einigen Jahren, besonders ab den 1520er-Jahren, sind über den Zeitraum von einigen Semestern weder Neuaufnahmen noch Promotionen verzeichnet. Figur 1 zeigt die Immatrikulationen nach Jahren, die Fi- guren 1.1, 1.2 und 1.3 umfassen zur besseren Sichtbarkeit jeweils ein Drittel der Zeit- spanne. 133 Hesse, Acta Promotionum, 248. 134 Schwinges, Universitätsbesucher, 61–73; Hesse, Blick, 101–103. 135 Zwischen 1541 und 1550: Wittenberg: 4487; Leipzig: 3192; Ingolstadt: 1928; Frankfurt/Oder: 1628; Wien: 1560; Freiburg: 1386 Immatrikulationen. Hesse, Blick, 104. 136 Uiblein, Universität, 95 f. Schwinges, Reich, 236, 243. 137 Schwinges, Universitätsbesucher, 469. 138 Immenhauser, Juristen (Liz.), 5. 139 Schwinges, Reich, 247; Schwinges, Universitätsbesucher, 447, 468.
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Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis, Volume II:1442–1557
Title
Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Subtitle
Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis
Volume
II:1442–1557
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20255-4
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
326

Table of contents

  1. 1. Einleitung vii
    1. 1.1 Forschungsstand viii
    2. 1.2 Vorhaben und Ziele der Edition x
    3. 1.3 Die Quelle xi
    4. 1.4 Der Wert der Quelle – Prosopografische Erkenntnisse xii
    5. 1.5 Die juridische Fakultät: Studienvoraussetzungen, Studienverlauf und Größe xiv
    6. 1.6 Paläografische Analyse xvii
    7. 1.7 „Studium im Ausland“ – Italienaufenthalt und römisch-rechtlicher Einfluss xxi
    8. 1.8 Statistische Auswertung xxv
      1. 1.8.1 Frequenz xxv
      2. 1.8.2 Graduierungen xxix
      3. 1.8.3 Artes-Studium als Voraussetzung? xxxi
      4. 1.8.4 Soziale Gliederung der Juristen in Wien xxxiii
        1. 1.8.4.1 Adelige Universitätsbesucher xxxiii
        2. 1.8.4.2 Klerus und pauperes xxxiv
      5. 1.8.5 Taxen xxxv
      6. 1.8.6 Regionale Herkunft der Universitätsbesucher xxxvi
    9. 1.9 Berufliche Wirkungsfelder der Juristen xxxviii
    10. 1.10 Liste der Dekane xlii
    11. 1.11 Kurzzitate und Siglen der Quellen und Literatur xlvii
    12. 1.12 Abkürzungen im Text und in den Registern xlviii
    13. 1.13 Grundsätze der Edition li
    14. 1.14 Vorbemerkung zu den Registern lii
    15. 1.15 Quellen und Literatur liii
      1. 1.15.1 Ungedruckte Quellen liii
      2. 1.15.2 Gedruckte Quellen liv
      3. 1.15.3 Literatur lv
  2. 2. Text der Matrikel 1442–1557 1
  3. 3. Register 119
    1. Register der Vornamen 119
    2. Register der Zu- und Ortsnamen 172
  4. Abstract 259
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