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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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618 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Trient Priesterseminare Klöster Klöster als kulturelle Zentren Das schon seit 1625 bestehende Jesuitengymnasium in Trient wurde im Jahr 1758 durch drei Lehrstühle der studia superiora erweitert. Die Professuren der Phy- sik und des kanonischen Rechts wurden mit Jesuiten besetzt, während die juristi- schen Institutionen bis 1766 vom künftigen Kirchenkritiker und angesehenen Auf- klärer Carlantonio Pilati (1733–1802) unterrichtet wurden. Durch die Erweiterung des Gymnasiums war ein erster Schritt zur Gründung einer zweiten Universität im Tiroler Raum getan, dem jedoch vorerst keine weiteren Maßnahmen folgen sollten. Neben der Universität und den Gymnasien waren im Tiroler Raum weitere auf die Vermittlung höherer Bildung spezialisierte Institutionen vorhanden. In Trient und Brixen hatten die Fürstbischöfe um die Wende vom 16. zum 17. Jh. in Ein- klang mit den Bestimmungen des Trientner Konzils Priesterseminare errichtet. In Trient wurde der Unterricht ursprünglich dem Somaskerorden anvertraut, doch übernahmen mit der Zeit Jesuiten und Oratorianer die anspruchsvolleren Lehr- stühle für Philosophie und Theologie, während sich die Somasker mit Grammatik, Rhetorik und Kirchengesang begnügten. In Brixen hingegen waren die Professoren stets Weltpriester, und das Domkapitel wehrte mehrmals Versuche der Bischöfe ab, Jesuiten in Brixen ansässig zu machen. Nur ein kleiner Teil des Klerus wurde aber tatsächlich an den Priesterseminaren ausgebildet, die meisten künftigen Priester studierten an der Innsbrucker Universität. Wie man in den Priesterseminaren Weltpriester als Nachwuchs für die Diözesen ausbildete, so wurde in den meisten (männlichen) Ordensgemeinschaften Philo- sophie und Theologie für den eigenen Nachwuchs an den Hauslehranstalten un- terrichtet. Diese Einrichtungen standen einerseits in Konkurrenz zur Innsbrucker Universität, v.a. wenn sie auch weltliche Studenten aufnehmen wollten, was zu entschiedenen Protesten der Universität führte, andererseits ergänzten sich die bei- den Bildungsinstitutionen : Ordensleute, von denen einige zumindest einen Teil des philosophischen Studiums an der Universität absolviert hatten, wurden nach dem Studium an der Hauslehranstalt bisweilen wieder an die Universität geschickt, um ihre theologische Bildung zu vertiefen. Im Unterschied zu den Priesterseminaren, wo es gelegentlich Probleme mit der Einhaltung des vom Tridentinum vorgeschrie- benen Studienprogramms gab, war das Niveau an den Hauslehranstalten generell recht hoch. Üblicherweise wurden auch Studenten aus anderen Klöstern des glei- chen Ordens aufgenommen, so z.B. im Stift Wilten, das einen hervorragenden Ruf genoss und geradezu als Kaderschmiede der Prämonstratenser galt. Gelegentlich kam es auch zum temporären Austausch bewährter Lehrkräfte. Ab 1761 wurden schließlich einige Lehrer der Hauslehranstalten der Prämonstratenser, Zisterzienser und Franziskaner mit theologischen Professuren an der Universität betraut. Auch abseits des Lehrbetriebes waren die Klöster in dieser Epoche immer noch wichtige kulturelle Zentren, in denen Kunst und Literatur, besonders die lat., kon-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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