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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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698 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Parallelen und Unterschiede zu den römischen Komikern ihn zu einem Kleidertausch. Dann rennt er wieder in Gnathos Haus. Da taucht die von Daemones geschickte Polizei auf und hält Trachalio wegen seiner Kleidung für Germani- cus. Trotz seines Gezeters führen sie ihn in den Kerker ab. 5. Akt : Parmeno kommt vom Land zurück in die Stadt, um Daemones wegen eines auf dem Landgut ausgebrochenen, aber bereits gelöschten Feuers zu beruhigen. Er trifft auf den Zechgenossen Transennologus, der soeben Gnathos Haus verlässt, über die List lacht und sie Parmeno auch gleich erzählt : Clitopho ist von der Trinkgesellschaft tatsächlich verbannt worden. Er zieht sich in ein im Spielsalon stehendes Bett zurück, um dort seinen Frust auszuschlafen. Da spielt ihm Philocalus einen heilsamen Streich, der ihn auf den rechten Weg zurückbringt. Er löscht eine Lampe fast ganz aus und versteckt sie in einem Fach der Kredenz. Dann veranlasst er seine Freunde, so zu tun als ob sie spielen würden, und zwar betont laut und scheinbar streitend, damit Clitopho aufwacht. Clitopho schreckt auf und flucht über die verrückten, da in der Dunkelheit sitzenden Spieler. Diese aber la- chen ihn – wie ausgemacht – als Wahnsinnigen aus und bedauern seine Blindheit, da er die Lampe nicht sehe ; wahrscheinlich habe der göttliche Jupiter Clitopho seines Augenlichts beraubt, um ihn von weiterem Fluchen beim Würfelspiel abzuhalten. Die einzige Möglich- keit, es wieder zu erlangen, sei wohl, dem Spiel ewig abzuschwören. Clitopho nimmt sich die Sache zu Herzen und tut den Schwur. Die Freunde holen die Lampe heimlich hervor, und Clitopho gewinnt sein Augenlicht zurück. Nach der Erzählung dieser Geschichte ge- hen Transennologus und Parmeno gemeinsam ins Haus, wo sie Zeugen der letzten Wen- dung der Geschichte werden sollen. Derweil sorgt sich Daemones um seinen Sohn, weil Trachalio bis jetzt nicht von Gnathos Haus zurückgekehrt ist, wo er Germanicus vom Mord an Clitopho abhalten wollte. Daemones eilt selbst dorthin und findet Clitopho, immer noch dankbar für sein Augenlicht, vor seinen Freunden kniend. Daemones meint, Clitopho flehe um sein Leben und schickt sich zu seiner Befreiung an, doch Clitopho erzählt die ganze Geschichte und bittet den Vater um Verzeihung für seinen früheren Le- benswandel. Daemones freut sich, verzeiht seinem Sohn, söhnt sich mit Germanicus aus und schenkt ihm die Gefäße, lässt Parmeno frei und versorgt Gnatho auf ewig mit Speisen. Die Typen und Motive der Lampadaria – der auf Abwege geratene Sohn, der listige Sklave, ein gestohlener Schatz usw. – sind aus den Komödien von Plautus und Te- renz bestens bekannt, und Vannetti macht kein Geheimnis aus seinen Vorbildern. In den gelehrten Paratexten der Einleitung und den Apparaten der Appendix weist er auf seine Entlehnungen hin und rechtfertigt seine Entscheidungen mit Paralle- len aus den Klassikern. So sei etwa der nicht-menschliche Prologsprecher nicht zu tadeln, weil in Plautus’ Rudens der Stern Arcturus als Prologsprecher auftrete (S. 2, admonitio 7). Andererseits will er den Vorbildern aber auch nicht sklavisch folgen. Ein offensichtlicher Unterschied ist Vannettis Verzicht auf jegliche Erotik, die aus der römischen Komödie nicht wegzudenken ist. Mehrmals beklagt er sich – in ei-
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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