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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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702 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Publikum Pizzini, Ad Ferdinandum oratio teil beschäftigt sich nach dem topischen Geständnis des Redners, dem Thema nicht gewachsen zu sein, mit der Frage nach dem wahren Adel, der gemeinhin mit drei Gütern verbunden werde : Reichtum, edler Familienabstammung und Tapferkeit. Wie Cicero im fünften Buch seiner Tusculanen zeigt auch unser Redner, dass wahrer Adel nur in der Tapferkeit (Bl. 2r u.ö.) zu suchen ist. Der Redner spricht seine Zuhörer immer wieder an (z.B. Bl. 1r : honestissimi adulescentes, „ehrbarste Jünglinge“) und geht am Ende der Rede auf ihre aktuelle Situation ein : Im Sommer hätten sich die Schüler erholen können, nun aber, da der Herbst schon zu Ende gehe, könnten sie sich wieder ganz ihren humanistischen Studien widmen. Burgiensis’ offensichtliche Vorliebe für das Griechische kommt in zahlreichen aus der griechischen Geschichte und Literatur geschöpften Exempla zum Ausdruck. In die Jahrzehnte um 1700 ist eine Rede zu datieren,2 die der einflussreiche Provisor von Rovereto und spätere kaiserliche Rat Bartolomeo Pizzini (1664–1714 ; vgl. Perini 1906, 11–15) auf den Schulgründer Ferdinando degli Orefici (s.o.) ge- halten hat. Die Rede, die in der Hs. BCR, ms. 14.10.8 einen Umfang von 10 Blatt aufweist, trägt den Titel Ad perillustrem et reverendissimum dominum Ferdinandum Aurificaeum, Salisburgensem canonicum ad Nives et Roboretani gymnasii fundatorem oratio („Rede auf den hochberühmten und verehrtesten Herrn Ferdinando degli Orefici, Kanoniker des Salzburger Schneeherrenstiftes und Gründer des Gymnasi- ums in Rovereto“). Programmatisch kündigt Pizzini zu Beginn seiner Rede an, die Leistungen und Tugenden eines großen Mannes näher darstellen zu wollen (Bl. 1rv). In einem ersten Teil behandelt er dann Oreficis Biographie :3 seine Jugend, seine Tätigkeit als Kanoniker in Salzburg, die Verwaltung des Bistums Gurk für den späteren Tiroler Erzherzog Sigmund Franz, das Di- rektorat des Konsistoriums in Salzburg und schließlich die Rückkehr nach Rovereto, wo er durch eine großzügige Schenkung die Gründung des Gymnasiums ermöglichte (Bl. 2r–3r). Ausführlich stellt Pizzini nun Ferdinandos Tugenden dar, aufgrund derer man ihm all die genannten Ämter übertragen habe (Bl. 3v–7r). Im dritten Teil der Rede wird gezeigt, wel- che Vorteile die Stadt Rovereto durch das neue Gymnasium genießen darf, von der Aus- bildung einer städtischen Bildungselite bis hin zum wirtschaftlichen Gewinn, den Schüler aus dem Ausland bedeuten (Bl. 7r–9r). Pathetisch klingt die Rede mit dem Hinweis aus, dass Ferdinandos Ruhm ewig dauern werde (Bl. 9v–10r). 2 Die Datierung ergibt sich aus zwei Randtermini : 1668 wurde das Gymnasium in Rovereto eröffnet, 1714 starb Pizzini. 3 Einige durchaus attraktive Stationen im Leben Ferdinandos bleiben ungenannt, etwa die Zeit am Collegium Germanicum in Rom.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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