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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Page - 734 -
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734 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Stil müht sich aber nicht um genaue Datierungen. Die präzisesten Zeitangaben lauten etwa „im Mai“ oder „im Frühling dieses Jahres“. In den Text sind viele kürzere, auch im Druckbild hervorgehobene Reden eingelegt, meistens in indirekter Rede. Triangi konnte sie z.T. wohl aus den ihm vorliegenden Dokumenten überneh- men bzw. rekonstruieren, z.T. sind sie – etwa wenn er wiederholt verschiedene Parteien am türkischen Hof ihre Positionen erklären lässt – zweifellos in bester Tradition der humanistischen Geschichtsschreibung erfunden, um in ihnen die Hintergründe des Geschehens zu veranschaulichen und die Motive der Konflikt- teilnehmer zu erklären. Die Darstellung der Ereignisse ist immer wieder von Ex- kursen unterbrochen, in welchen Triangi seine moralischen und ökonomischen Lehren darlegt. In einer Art Binnenproömium am Anfang des fünften Buches charakterisiert Triangi sein Werk folgendermaßen (380) : Praevalente stylo arctiori tanquam sublimiori, mentis potius quam aurium delenimenta quaesita, quippe inter concisa magis enitent monita et sententiae. At praelia, obsidia et incur- siones laxiori calamo composui, quia in priori eruditio, in altero animi recreatio. Unus conatus rerum eventu docere, quibus consiliis et per quae subsidia Austrii Germanici validi Gallum Turcamque cohibere. Nihil in cuiusquam gratiam vel odium scripsi ; quod si forte minus extuli virtutes vel segnitiam perfidiamve acrius incusavi, libertati laborum venia tribuenda. Durch den vorherrschenden knapperen Stil, der gleichsam erhabener ist, wurde versucht, eher den Geist als die Ohren zu erfreuen, da unter den konzisen Sätzen die Ermahnun- gen und Sentenzen mehr hervorleuchten. Die Schlachten, Belagerungen und Einfälle be- schrieb ich mit etwas entspannterer Feder, da beim vorigen die Belehrung, bei diesem die Erholung des Geistes angestrebt wird. Die Bemühung in beiden Fällen war, durch den Ausgang der Ereignisse zu lehren, durch welche Pläne und mit welchen Mitteln die deut- schen Österreicher Kraft hatten, Franzosen und Türken abzuwehren. Ich schrieb nichts aus Gunst oder Hass auf irgendjemanden, wenn ich aber die Tugenden zu wenig hervorhob oder die Antriebslosigkeit oder die Unredlichkeit etwas schärfer anklagte, soll man der diesen Arbeiten innewohnenden Freiheit diese Nachsicht erweisen. Des erwähnten knapperen Stils, der an Tacitus erinnert und in seiner Gedrängt- heit und Inkonzinnität dem Leser einiges an Interpretation abnötigt, bedient sich Triangi in den Vorworten beider Bände, dem ersten Buch, den Exkursen und z.T. in den Reden. In diesen Passagen bemüht er sich auch um eine klassische, mög- lichst nicht auf Neologismen zurückgreifende Wortwahl. Im Rest des Werkes ist der Stil zwar weniger gedrängt, aber trotzdem anspruchsvoll, das Vokabular durch Verwendung etlicher neuzeitlicher Fachbegriffe etwas breiter. Insgesamt ist Triangis
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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