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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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804 Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Beispiel des Französischen Man kann Weitenauer um seine Schüler nur beneiden ! Doch auch wenn die offen- kundig werbende praefatio den Erfolg seiner Methode wohl ein wenig übertreibt – diese selbst ist durchaus interessant. Sie sei kurz am Beispiel der ersten Sprache, des Französischen, erläutert ; die anderen werden dem Leser mit kleineren Abwei- chungen nach demselben Schema nahe gebracht.10 Zunächst führt Weitenauer auf wenigen Seiten (3–9) in 27 Paragraphen die wichtigsten grammatischen Regeln auf, wobei er sich streng und ausschließlich an den Bedürfnissen des künftigen Franzö- sisch-Lesers orientiert. Damit dieser z.B. nicht durch das euphonische -t- verwirrt wird, informiert ihn §  14 : Litera t vocabulis interposita euphoniae tantum servit, sensui nihil adicit. va-t-on ? geht man ? parle-t-il ? redet er ? („Wird der Buchstabe t zwischen zwei Wörter eingeschoben, so dient er nur dem Wohlklang und fügt dem Sinn nichts hinzu : […]“) Die letzten Regeln (§§  20–27) erklären bereits, wie das Lexikon und Weitenauers nächster Abschnitt, das Spicilegium („Ährenlese“ ; 9–21) zu benützen sind. Bei diesem handelt es sich um ein alphabetisches Verzeichnis häufiger Wortformen, die so nicht im Lexikon stehen (z.B. Aille, eat ab aller, „Aille, soll gehen, von aller“). Eine Liste von Präverben schließt sich an, damit im Spicile- gium nicht immer alle Komposita angegeben werden müssen (21). Auf den S.  22– 31 folgen dann als Exercitationes („Übungen“) ein kurzer Prosa- und ein poetischer Text. Ihre einzelnen Wörter sind durchnummeriert und zu jedem wird erklärt, wie man mithilfe des D(ictionarium), also des „W(örterbuchs)“, des Sp(icilegium) und der Paragraphen des theoretischen Teils seine Bedeutung bestimmt. Zum dritten Wort des ersten Textes, prononça, liest man z.B. (22) : 3) D. prononcer, proferre. Cum igitur characteristica er indicet coniugationem primam (§  6), terminatio a in tabella coniugationum (§  10) docet esse personam tertiam singularem praeteriti simplicis : protulit. Cur c mutetur in ç, dixi (§  25). 3) W. prononcer, aussprechen. Da also das charakteristische er die erste Konjugation anzeigt (§  6), lehrt die Endung a in der Konjugationstabelle (§  10), dass es sich um die dritte Per- son Singular des passé simple handelt : sprach aus. Weshalb das c sich in ein ç verwandelt, habe ich in §  25 gesagt. Schließlich folgt noch ein Anhang mit 56 Regeln zur Aussprache (31–39) und ei- nem Beispieltext samt phonetischer Interlinearversion (39–40) : Je le vois au premier bruit d’une guerre sainte, […] Shel voa o premié brui d’un gerr sænt, […] 10 Eine genauere Analyse des portugiesischen Teils aus lusitanistischer Perspektive bietet Kemmler 2002, 257–272.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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