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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Rechtswissenschaft 901 Kanonistik an den Akademien : Kemter ohne dessen Erlaubnis aufgegeben werden könne (2–4), anschließend die Exemption der Zisterzienser als Orden (4–6). Danach leitet er zur iurisdictio der Äbte von Stams selbst über, welche eine iurisdictio quasi episcopalis sei und sich auch auf die weltlichen Unterta- nen erstrecke, was mit zahlreichen Literaturhinweisen und praktischen Beispielen belegt wird (6–11). Sie impliziere auch, dass die Äbte nicht an Provinzialsynoden teilnehmen müssten, wozu Zigl ein einschlägiges Reskript von Papst Calixt III. an Nicolaus Cusanus zitiert (11–12). Gewohnheitsrechtlich lasse sie sich durch ihre jahrhundertelange faktische Ausübung untermauern (12) : Demum iurisdictio quasi episcopalis saepius memorati Domini Abbatis in Stambs demonstratur ab exercitio huiusmodi iurisdictionis quasi episcopalis. Causas plurimas ex 400 prope annis, quibus stat hoc monasterium, fuisse nullus dubitaverit : discussas et decisas fuisse certum est non ab ullo episcopo, sed a Reverendissimis Dominis Dominis Abbatibus. Schließlich wird die gewissermaßen bischöfliche Hoheitsgewalt des öfters genannten Her- ren Abtes von Stams durch die Ausübung einer derartigen Hoheitsgewalt bewiesen : Keiner wird bezweifeln, dass es in den fast 400 Jahren, seit denen dieses Kloster steht, sehr viele Rechtsfälle gegeben hat. Dass sie untersucht und entschieden wurden, ist sicher – und zwar von keinem Bischof, sondern von den hochverehrtesten Herren Äbten. Das Werk schließt mit der Anführung und Widerlegung möglicher Einwände (12–15) sowie mit einer Bekräftigung der Ausgangsthese und mahnenden Worten an die Brixner Bischöfe (15–16). Auch an den Akademien, insbesondere an der Taxiana und bei den Agiati, entstan- den kanonistische Schriften. Das verwundert insofern nicht, als unter ihren Mit- gliedern sowohl ausgebildete Juristen als auch Geistliche in größerer Zahl zu finden sind (Grass 1948 ; Auer 1979 ; Šubarić 2001, 13–19). Besonders zum Engagement der Wiltener Chorherren an der Taxiana ist schon viel geforscht worden (Haida- cher 1956–1962). Neben Bernhard von Recordin und Casimir Grustner (vgl. hier S.  715 war auch Adrian Kemter (1705–1774 ; hier S.  755) ein wichtiges Wiltener Mitglied dieser gelehrten Gesellschaft. Sein bedeutendstes kanonistisches Werk sind die Prima et praevia iurisprudentiae sacrae principia („Erste, propädeutische Grundzüge der heiligen Rechtswissenschaft“ ; Innsbruck 1741), ein Einführungs- lehrbuch zum Kirchenrecht, über das in Wilten disputiert, das aber auch an der Taxiana vorgestellt wurde (Seifert 1973, 118). Es gliedert sich in fünf Kapitel : De iustitia („Über die Gerechtigkeit“), De iure („Über das Recht“), De iure civili („Über das Zivilrecht“), De iure canonico („Über das Kirchenrecht“) und De fontibus et auctoritate iuris canonici („Über Quellen und Geltung des Kirchenrechts“). Voran
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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