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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Dichtung 919 Auspicante Beispiel als auch Trient wurden offiziell dem Tiroler Landesfürsten unterstellt. Eine Hof- kommission unter der Leitung von Hofrat Johann von Strobl war mit der Ver- einheitlichung der Verwaltungsstrukturen betraut (Mühlberger 1998, 496). Vor dem Hintergrund dieses Herrscherwechsels in Trient ist das folgende Gedicht zu sehen. Es trägt den Titel Auspicante Caesaris apud Tridentinos imperio carmen („Trient unter der glücklichen Herrschaft des Kaisers. Ein Gedicht“) und umfasst 201 He- xameter. Adressat ist der von Kaiser Franz II. eingesetzte Präsident des Tribunals und Vorsitzende des Kreises Trient (vgl. Mühlberger 1998, 496), Graf Nepomuk von Welsperg, der öfters (V.  2, 71, 120, 147, 166, 201) direkt angesprochen wird. Nach einer Anrede an den Präsidenten, der geneigt zuhören soll (V.  1–7), bricht in Tri- ent der Tag an, an dem sich alles für die bevorstehenden Feierlichkeiten rüstet, denn die Herrschaft des Kaisers löst die des Bischofs ab (V.  8–36). Die bisherige Tätigkeit des Gou- verneurs von Tirol, Graf Ferdinand von Bissingen (1797–1802) wird gelobt (V.  37–57),3 ebenso die der Hofkommission unter Johann von Strobl (V.  58–70). Dennoch gibt es große Missstände in der Stadt, um deren Lösung der Dichter seinen Bürgermeister an- fleht (V.  71–81) : Nach den Kriegswirren liegen die Wissenschaften darnieder (V.  82–90). Die Jugend ist verdorben und gibt sich seit Jahren nur mehr ihren Vergnügungen hin (V.  91–105). Dem Recht muss wieder Geltung verschafft werden (V.  106–114), auch die hohe Verschuldung der Bürger ist ein Problem, über das der schöne äußere Schein oft nur hinwegtäuscht (V.  115–135). Der Zinswucher frisst alte Vermögen auf (V.  136–144). Die Muse reißt den Dichter von der Aufzählung der Missstände los und führt ihn zu geplanten Maßnahmen : Eine neue Steuer auf die Erträge der Seidenraupenzucht und des Weinbaus wäre ein schwerer Schlag für die Bürger (V.  145–164). Im Vertrauen auf die neue kaiserliche Autorität (V.  165–178) sollen nun wieder geordnete Zustände in Trient einkehren (V.  179–193). Die neue Herrschaft wird ein Goldenes Zeitalter einleiten (V.  194–201). Ein Merkmal des Gedichtes ist die ausgefallene Wortwahl, der Hang zu verklau- sulierten Formulierungen und das Zeichnen drastischer Bilder. Als Beispiel diene die Beschreibung der verdorbenen Jugend, die sich nicht mehr um ihre Studien kümmert (V.  94–99) : 3 Ferdinand von Bissingen war es, der am 7. November 1802 nach Trient kam und offiziell im Namen des Kaisers Besitz von der Stadt nahm. Ratifiziert wurde die Säkularisation erst im Februar 1803, vgl. Garbari 2003, 13.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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