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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Dichtung 937 Rigler, Ode Hintergrund At multa vobis dent Superi mala, Vates, cruento carmina militi Qui dedicatis, nam necandi Tartareas celebratis artes. Viele Übel sollen die Himmlischen Euch schicken, ihr Dichter, die ihr Lieder dem blutver- schmierten Soldaten weiht, denn ihr feiert die Höllenkunst des Tötens. Wenn sich ein Dichter von den Musen inspiriert sieht, dann möge er vielmehr Peter Leopold besingen, der gerade so große Fortschritte im Rechtsstudium mache. In Zukunft werde er durch die Anwendung seiner Rechtskenntnisse als Richter den ihm unterworfenen Völkern große Freude bereiten (53–60). In der letzten Strophe wird noch das Lob des Rechtsprofessors Karl Anton von Martini (vgl. hier S. 1056) gesungen. – Mit diesem neben aller Huldigungstopik stark poetologisch aufgelade- nen Anfangsgedicht, in dem der epischen Dichtung eine deutliche Absage erteilt wird, korrespondiert das letzte Gedicht der Sammlung (Nr. 37), in dem die Musen die Flucht ergreifen, Apollo jedoch ihre Rückkehr ankündigt. Eines der Kriegsgedichte, wie sie von Graser getadelt werden, ist die Ode in so- lemni distributione numismatum viris fortibus a provincia Tirolensi decretorum („Ode zur feierlichen Verleihung von Medaillen, die tapferen Helden vom Land Tirol zu- erkannt wurden“ ; o.O. 1798). Als ihr Autor wird Joseph Anton Rigler (1748–1816) angegeben, der als Mitglied der Gesellschaft Jesu nach deren Aufhebung von 1778 bis 1807 als Lehrer am Innsbrucker Gymnasium wirkte, dem er zuletzt als Präfekt vorstand.19 Napoleon war im September 1796 vom Süden kommend bis nach Trient vor- gedrungen. Neben regulärem österreichischem Militär standen tausende Tiroler Schützen im Feld, doch auch sie konnten im Frühjahr 1797 den französischen Vorstoß bis Brixen nicht aufhalten. Im Sommer gelangen den Tirolern einige Ge- genangriffe ; die französische Armee zog über das Pustertal ab. Als Belohnung und Anerkennung wurden in der kurzen Friedenszeit vor dem Zweiten Koalitionskrieg am 28. Mai 1798 Erinnerungsmedaillen mit der Aufschrift „Für Glauben, Fürst und Vaterland“ an die siegreichen Kämpfer verteilt (Stolz 1955, 579). Die Ode besteht aus 18 alkäischen Strophen. Tirol, der Schrecken der Franzosen und das Liebkind des Kaisers Franz, soll jubeln (Str.  1–2). Im Vertrauen auf den Schutz durch das Gebirge fürchtet Tirol keinen Feind (Str.  3–4), wenn er auch das Goldene Dachl, Schloss 19 Vgl. Catalogus personarum ecclesiasticarum dioecesis Brixinensis, Brixen 1812, 106 ; BS 6, 1842 ; Ruzerstorfer 1962, 88 ; Gerl 1968, 349 ; Oberkofler 1980, 152.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. Abkürzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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