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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
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Prosa 1117 Philosophie und Theologie Enchiridion theologiae dogmaticae specialis Hugo von Hurter Grundfesten der menschlichen Gesellschaft zum Einsturz zu bringen drohe (III– IV). Besondere Beachtung verdient das Vorwort zur dritten Auflage von 1899, in welchem Egger aus der Unterscheidung zwischen dem philosophischen und dem theologischen Zugriff auf den Glauben die von ihm intendierte Schwerpunktset- zung innerhalb der Dogmatik ableitet. Jener sei insbesondere bei der Bekehrung Ungläubiger angebracht und bereite die angehenden Geistlichen auf ihre apologe- tischen Aufgaben vor, dieser diene der Festigung des Glaubens und behandle im Rahmen der Fundamentaltheologie gleichsam dessen Prämissen. Sowohl Apologe- tik als auch Fundamentaltheologie müssten zu festen Bestandteilen der Dogmatik werden (VII–IX). Wichtiger ist ihm allerdings die Fundamentaltheologie, wie besonders die Ein- leitung zum 1887 in Brixen erschienenen Enchiridion theologiae dogmaticae specialis („Handbuch der speziellen Dogmatik“) erkennen lässt : Gleich Franzelin betrachtet er in Anlehnung an Anselm von Canterbury ausdrücklich den Glauben als Hilfe für das rationale Verstehen, und programmatisch hält er fest, er wolle Erklärungen mehr Raum widmen als Beweisen, denn seine Studenten stünden später eher vor der Aufgabe, gläubige Seelen zu trösten als Gegner zu überzeugen. Man möge ihn aber nicht in dem Sinn missverstehen, dass er die natürliche Vernunft der Autorität vor- ziehe (IV) – eine wohl nicht von ungefähr kommende Aussage aus dem Mund eines Theologen, dessen Vater sich dem Protestantismus verschrieben hatte und aus die- sem Grund 1837 seine Heimat, das Zillertal, verlassen musste (Gelmi 1984, 256). An der Universität Innsbruck lag die Dogmatik in diesen Jahren in der Hand von Professoren, die nicht aus Tirol stammten. Zu nennen ist etwa Hugo von Hurter (1832–1914) aus Schaffhausen, der 1845 zum katholischen Glauben konvertiert war und danach am Germanicum studierte. 1857 trat er in den Jesuitenorden ein, ab 1858 lehrte er Dogmatik in Innsbruck. Außer durch seine der Neuscholastik verpflichteten Arbeiten in diesem Fach machte er sich als Verfasser eines mehrbän- digen bio-bibliographischen Werkes über sämtliche katholische Theologen seit dem Konzil von Trient verdient, das auch für die vorliegende Literaturgeschichte ein wichtiges Referenzwerk darstellt. Eigenart und Stärke seiner dogmatischen Lehrbü- cher ist nicht so sehr die Spekulation als vielmehr die klare und übersichtliche Zu- sammenstellung und v.a. die Ausrichtung auf die Brauchbarkeit des dogmatischen Stoffes in der Seelsorge.5 5 Vgl. Lakner 1958, 112. Neben dem gleich zu besprechenden Werk sei aus seinen Arbeiten noch das dreibändige Theologiae dogmaticae compendium in usum studiosorum theologiae („Zusammenfassung der theologischen Dogmatik zur Verwendung durch Theologiestudenten“ ; Innsbruck 1876–1878) erwähnt.
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
2
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
728
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
  2. Dichtung (Martin Korenjak) 620
  3. Theater (Stefan Tilg) 660
  4. Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
  5. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
  6. Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
  7. Brief (Wolfgang Kofler) 788
  8. Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
  9. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
  10. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
  11. Medizin (Lukas Oberrauch) 862
  12. Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
  13. Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
  14. Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
  15. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
  16. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
  17. Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
  18. Brief (Wolfgang Kofler) 989
  19. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
  20. Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
  21. Medizin (Lav Šubarić) 1046
  22. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
  23. Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
  24. Dichtung (Stefan Tilg) 1079
  25. Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
  26. AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
  27. Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
  28. Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
  29. Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
  30. Index nominum (Johanna Luggin) 1271
  31. Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
  32. Index rerum (Johanna Luggin) 1310
  33. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322
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