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Prosa 1139
Charakteristik
nicht theologisches
kirchliches
Schrifttum
Werkes in Seminaren und Klöstern in Österreich, Großbritannien, Spanien, Hol-
land, Deutschland und Italien. FĂĽr Rat dankt er dem Brixner Kirchenrechtsprofes-
sor Alois Pompanin (3–4).
Teil 1 der Instructio befasst sich mit dem geistlichen Stand i.A. (Wohnung, Rechte, Privi-
legien, Pflichten, Tugenden, Kleidung, Laisierung) und den verschiedenen Weihegraden,
Teil 2 mit der Weihe selbst, Teil 3 mit den dabei einzuhaltenden Riten und Zeremonien.
Quellen sind die Akten des Apostolischen Stuhls, das Breviarium Romanum, der Codex
iuris canonici, die Brixner Synodalstatuten von 1900, Dekrete der römischen Ritenkon-
gregation aus den Jahren 1898–1901, das Missale Romanum, das Pontificale Romanum und
das Rituale Romanum. Zusätzlich zieht Mitterer theologische Fachliteratur heran, darunter
Noldins Moraltheologie (s.o.).
Der Zielsetzung entsprechend, handelt es sich nicht um ein Werk, in welchem
markante theologische Standpunkte festgehalten wären, sondern um eine neutrale
Lernunterlage, in deren Zentrum formale Aspekte stehen. Gleichwohl setzt der
Verfasser auch eigenständige Akzente. Am ergiebigsten ist diesbezüglich der zweite
Teil, der eine gewisse philosophische Vertiefung der Rechtstermini erkennen lässt,
etwa wenn auf diverse Facetten des Willens eingegangen wird, wenn Berufung oder
Eignung fĂĽr den geistlichen Stand zum Thema werden oder wenn die innere Ent-
wicklung der Kandidaten in der Zeit zwischen der niedersten und der letzten Weihe
angesprochen wird.
Im Folgenden sei nun dasjenige kirchliche Schrifttum behandelt, das sich nicht
mehr als theologisch ansprechen lässt. Hier begibt man sich auf ein weites, kaum
erschlossenes Feld. Auf der einen Seite findet man groĂźe Massen von rein pragmati-
schen Texten, die formal weitgehend standardisiert und vielfach tralatizischer Natur
sind : Messordnungen und andere Liturgica, GebetsbĂĽcher, Kirchenkalender, Jah-
resberichte von Orden usw. Sie können nicht im Einzelnen diskutiert, sondern nur
pauschal erwähnt werden.13 Andererseits werden auch zahlreiche Werke verfasst,
13 Messordnungen : vgl. etwa die Officia ministrorum ad functiones solemnes, ut haberi solent in ecclesia
parochiali Sancti Jacobi et in ecclesia Sanctissimae Trinitatis Oeniponte („Aufgaben der Ministranten
beim Zelebrieren der Messe, wie sie in der Pfarrkirche St. Jakob und in der Kirche der heiligsten
Dreifaltigkeit in Innsbruck gebräuchlich sind“ ; Innsbruck 31880). Gebetsbücher : Libellus precum
pro studiosa iuventute („Gebetsbuch für die studierende Jugend“ ; Brixen 1896). Kirchenkalender :
Calendarium perpetuum una cum notis et precibus. Ad usum fratrum minorum Sancti Francisci Capu-
cinorum provinciae Tirolis septentrionalis („Ewiger Kalender mit Anmerkungen und Gebeten. Zum
Gebrauch der Minderbrüder des Hl. Franziskus, der Kapuziner der Nordtiroler Provinz“ ; Inns-
bruck 1897 ; zu einem poetischen Kirchenkalender vgl. hier S.Â
1097–1100). Zu den Litterae annuae
der Jesuiten s. Heiss, G. 2004.
TYROLIS LATINA
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- TYROLIS LATINA
- Subtitle
- Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Korenjak
- Florian Schaffenrath
- Lav Šubarić
- Editor
- Karlheinz Töchterle
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78868-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 728
- Keywords
- Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Von der Gründung der Universität bis zur Aufhebung des Jesuitenordens (1773) Epochenbild (Lav Šubarić) 610
- Dichtung (Martin Korenjak) 620
- Theater (Stefan Tilg) 660
- Beredsamkeit, Dialog, Rhetorik (Florian Schaffenrath) 701
- Geschichtsschreibung (Lav Šubarić/Florian Schaffenrath/Patrik Kennel) 726
- Biographisches Schrifttum (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 778
- Brief (Wolfgang Kofler) 788
- Sprachdidaktik, Poetik, Philologie (Gabriela Kompatscher/Martin Korenjak) 797
- Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 807
- Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 833
- Medizin (Lukas Oberrauch) 862
- Rechtswissenschaft (Christine Lehne/Erika Kustatscher) 875
- Von der Vertreibung der Jesuiten bis zur Revolution 1848 Epochenbild (Florian Schaffenrath) 909
- Dichtung (Florian Schaffenrath) 918
- Beredsamkeit (Martin Korenjak) 941
- Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath/Erika Kustatscher) 953
- Biographisches Schrifttum (Patrik Kennel/Martin Korenjak) 980
- Brief (Wolfgang Kofler) 989
- Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 998
- Philosophie und Naturwissenschaft (Stefan Tilg/Martin Korenjak) 1022
- Medizin (Lav Šubarić) 1046
- Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 1056
- Von der Revolution 1848 bis heute Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 1073
- Dichtung (Stefan Tilg) 1079
- Prosa (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 1109
- AbkĂĽrzungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1159
- Bibliothekssiglen (Johanna Luggin) 1161
- Bibliographie (Johanna Luggin) 1162
- Abbildungsverzeichnis (Johanna Luggin) 1265
- Index nominum (Johanna Luggin) 1271
- Index geographicus (Johanna Luggin/Simon Wirthensohn) 1299
- Index rerum (Johanna Luggin) 1310
- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 1322