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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 521 -
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. Zur Philosophie und Neligion. Ich möchte die Philosophie eine Brille für das geistige Auge nennen, Personen von schwachem Gesichte tonnen sich ihrer mit gutem ^>i,'>g I^dienen, Für ganz Gesunde nnd sür ganz Vlinde ist sie ganz überflüssig. Man hat sogar Fälle, daß bei ersteren durch unvorsich- tigen Gebrauch dieser Brille das Augenlicht clwas geschwächt wurde. Braucht keine Worte, möchte ich dcu Philo- sophen zurufen, die in einer andern Bedeutung, als in der ihr sie braucht, schon gang und gäbe geworden sind! Es ist der erste Schritt zur Begriffs-Er schleichung. Was haben die Wvrle: Glaube, heilig, Gott für Verwirrungen angerichtet in unseren Tagen Man kann jedes Ding dieser Welt entweder übrigen Dingen betrachten. Im erste» Falle nimmt man die zugrunde liegende Idee zum Masismdc und schätzt das Ding nach dem Grade seiner Übereinstimmung mit dieser, d, h, mit sich srU'st, und spricht ihm sonach eine Würde zu oder ab; im zweiten betrachtet man es als Zweck für andere Mittel oder als Mittel zu und Fortbildung bis zu einem letzten Mensch- heitszweck. Man erteilt dadurch dem Dinge eiueu Wert uud die Individualität sinkt herab Geltung, lislln n übel jemals deuWellwciscn cineSchwierig^ dnelle nnd spezielle Vorsehung wollen, so mnßie die Natur, um die Existenz des Geschlechtes zu loninmungstrieb mitgeben, Wenn nun zwei solche ist da, Mißgunst, Neid, List, Gewalt, was weiß ich? Eine genau abgegrenzte Sphäre aber, wie reden — mit der Freiheit vereinbarlich? oder -ibilität? Die Idee fängt beim obersten Kettengliede an nnd läßt sich zum untersten herab, der Ve- griff beginnt beim untersteu Gliede uud steigt vill bei beiden. In der Mitte der Kette Pflegen gewöhnlich einige Glieder unsicher uud mangel- haft zu sein, bei dem Begriff mehr gegen oben Erde kommt, Hvl'nn jemand glaubt, eine neue Idee ^metaphysische, moralische, anthropologische) ge> funden zu haben, so kann er 99 unter IM Menschen gelebt, daß die wahren (bei viele» 'alschcu> schon wiederholt gedacht, gesagt und geschrieben worden sind, Hiervon machen nur ihr Feld unbegrenzt ist uud dasselbe erst seit etwa drei Jahrhunderten zweckmäßig bebaut wird. Die Vernunft ist nur der durch die Phan« tasie erweiterte Verstand, jett zurück, Einbildungskraft stellt zugleich das Objett dar, von dem der Eindruck ausging. Ich stand, Der erste Schritt vom Wahrnehmen zum Tlntrn ist nämlich, daß von den unter einer ein Typus bildet, desseu Vorhandensein und Zugrundeliegen bei jedem Begriffe mau, auch noch in der höchsten Ausbildung der geistigen keit gewahr wird. Dieser Typus vertritt au> faugs die Stelle des Begriffes, und sein Aus- griff möglich macht. Durch öfteres Wieder- wmmen auf denselben Gegenstand uud öfteres Hervorrufen feines Typus wird die Bildlichkeit
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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